Rezension: „Wir fangen gerade erst an“ von Catharina Ingelman-Sundberg

Titel: Wir fangen gerade erst an
Autorin: Catharina Ingelman-Sundberg
Roman, TB, 413 Seiten
vorgestellt von: Ann-Bettina Schmitz

Die Autorin: Catharina Ingelman-Sundberg hat Geschichte, Archäologie, Ethnologie und Kunstgeschichte studiert. Sie arbeitete als Marinearchäologin  und hat in dieser Zeit Wikingerschiffe und Galeeren auf dem Meeresgrund gesucht. Sie hat mehrere historische Romane geschrieben und lebt heute in Göteborg.  Dort betreibt sie mit anderen zusammen eine Internetseite „Die neugierigen Grauen“, die sich an Leute über 60 richtet.

Das Buch: Märtha, Snille, Kratze, Stina und Anna-Greta bilden den Chor in einem trostlosen Altersheim. Als sie im Fernsehen einen Bericht über Gefängnisse sehen, kommen sie zu der Überzeugung, dass es ihnen dort wesentlich besser gehen würde. Also fassen sie den Entschluss ein Verbrechen zu begehen um ins Gefängnis zu kommen. Das erweist sich allerdings als gar nicht so einfach wie gedacht.

Catharina Ingelman-Sundberg hat in diesem Roman ein ernstes Thema – die ständigen Einsparungen und die trostlose Atmosphäre in vielen Altersheimen – humorvoll umgesetzt.

Die Seniorengang versucht mit einfachen Mitteln ein möglichst harmloses Verbrechen zu begehen, um zu dem ersehnten Gefängnisaufenthalt zu kommen. Märtha ist die treibende Kraft der Gruppe. Sie produziert nicht nur Ideen, sondern muss auch die sehr ausgeprägten, unterschiedlichen Charaktere unter einen Hut bringen.

Die Seniorengang macht sich die Vorurteile ihrer Mitmenschen konsequent zu nutze. Sie sind doch nur eine Gruppe harmloser, zum Teil auf den Rollator angewiesener, Rentner. Niemand verdächtigt sie.

Der Roman ist schwungvoll geschrieben. Komische Situationen entstehen sowohl aus Missverständnissen als auch durch reine Situationskomik. „Wir fangen gerade erst an“ ist ein nett zu lesender, unterhaltsamer Roman.