Interview mit Karim Pieritz, Autor der Kinderbuch-Reihe „Leuchtturm der Abenteuer“

 

Karim Pieritz

Ich freue mich heute Karim Pieritz zum Interview in der ABS-Lese-Ecke begrüßen zu können. Karim Pieritz schreibt Kinderbücher. Seine Aktuelle Reihe heißt „Leuchtturm der Abenteuer“.

Guten Tag, Karim Pieritz.

Kannst du uns kurz erzählen, um was es in dieser Kinderbuch-Reihe geht?

In der Kinderbuch-Reihe bekommt der 8-jährige Michael vom Elfenjungen Purzel eine Taschenlampe geschenkt. Als er später in das Licht der Lampe schaut, landet er auf dem Planeten Himmelblau beim „Leuchtturm der Abenteuer“, wo er spannende und lustige Abenteuer erlebt.

Michael und seine Freunde begeben sich dabei auf eine Art „Heldenreise“. Die Kinder brechen aus ihrer gewohnten in eine völlig neue Welt auf und müssen dort Prüfungen und Herausforderungen meistern. Es gibt einen roten Faden, der alle Bücher miteinander verbindet und im sechsten Band zum spannenden Finale führt.

Viele Kinderbücher haben süße kleine Tiere als Protagonisten. Bei dir sind es „normale“ Kinder. Warum das?

Geschichten mit süßen kleinen Tieren, die harmlose Abenteuer erleben, wollte mein Sohn schon früh nicht mehr hören. Spannender fand er Geschichten mit realen Helden. Derartige Bücher für ein junges Publikum sind jedoch schwer zu finden und meist Klassiker der angelsächsischen Kinderliteratur. Hier denke ich z.B. an den „Zauberer von Oz“ und „Alice im Wunderland“. Auch hier sind die Helden „normale“ Kinder, die auf magische Weise in eine fremde Welt aufbrechen.

Für ältere Kinder finden sich leichter neuere (aber auch meist angelsächsische) Geschichten. Der große Erfolg von Star Wars und Harry Potter ist auch darin begründet, dass es in diesen Fantasiewelten Helden gibt, mit denen sich der Leser sehr gut identifizieren kann. Das liegt auch daran, dass der Held die Magie selbst gerade erst kennenlernt und die Zauberei erlernen muss.

Mein Ziel war es, solche Geschichten mit „normalen“ Helden für ein jüngeres Publikum zu erschaffen.

An Kinder welchen Alters richten sich diese Bücher?

Die Reihe ist für Leser ab 6 und zum Vorlesen ab 4 Jahren. Die späteren Bände sind für Leser ab 8 Jahren.

Diese Kinderbuch-Reihe gibt es auch als Erstlesebuch. Was hat man sich darunter vorzustellen?

Band 1 und 2 meiner Reihe können grundsätzlich gut von jungen Lesern ab 6 Jahren gelesen werden, dennoch sind sie mit 94 bzw. 114 Seiten keine typischen Erstlesebücher.

Als Lesepate in der Grundschule meines Sohnes erfahre ich, wie Erstklässler lesen lernen und wie unterschiedlich weit die Kinder dabei sind. Für Erstleser, die ganze Sätze lesen können, habe ich eine stark gekürzte Version von „Die Reise nach Himmelblau“ geschrieben. Das Buch ist mit 24 Seiten kurz genug, um nicht abschreckend zu wirken, außerdem motiviert die spannende Handlung zum Weiterlesen. Es hat besonders kurze Sätze, einfache Worte und viele farbige Illustrationen.

Wie kommst du zu den Ideen für deine Bücher?

Als mein Sohn in den letzten Jahren immer wieder neue Abenteuergeschichten von mir hören wollte, weckte das meine Inspiration. Die ausgedachten Erzählungen habe ich mit ihm zunächst in Bilderbüchern verarbeitet, für die er die Bilder gemalt hat. Schon beim ersten Teil war mir klar gewesen, dass ich nicht nur eine einzige Geschichte erfunden hatte. Ich hatte ein lebendiges Universum voller Magie vor mir, welches sich ständig weiter entwickelte.

Probierst du die Bücher an deinem Sohn aus?

Wenn wir gemütlich auf dem Balkon sitzen oder gemeinsam zur Schule gehen, erzähle ich ihm neue Geschichten. Ich frage ihn auch, wie glaubwürdig er das Verhalten meiner Charaktere findet und wie spannend die neuen Ideen sind.

Du gibst deine Bücher selber heraus. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Die Arbeit als Selbstverleger ist unglaublich vielseitig. Die Zusammenarbeit mit einem von mir beauftragten Illustrator war auch sehr spannend. Meine bildhaften Vorstellungen für meine gewünschten Illustrationen in Worte zu fassen war für mich Neuland und sehr arbeitsintensiv. Es hat aber auch viel Spaß gemacht, als die Ergebnisse schließlich perfekt waren.

Die Beschäftigung mit dem Layout und Druck meiner Bücher war auch sehr herausfordernd und jeder Druckauftrag ist auch heute noch ein großer Nervenkitzel für mich, bis das Ergebnis vorliegt.

Über soziale Netzwerke habe ich viele nette Menschen kennengelernt. Bei den Autorenkollegen konnte ich viel lernen und das Feedback meiner Leser motiviert mich sehr.

Man kann deine Bücher sowohl auf deiner Homepage als auch bei Amazon kaufen. Warum gibt es diese beiden Möglichkeiten? Würde Amazon nicht reichen?

Grundsätzlich ist der Shop auf meiner Webseite mein Hauptvertriebsweg, allerdings kommt man beim Buchverkauf nicht um Amazon herum. Dort kann man eine sehr große Anzahl an potenziellen Käufern finden. Die dort anfallenden Verkaufsgebühren sind bei Amazon allerdings deutlich höher, als in meinem eigenen Shop.

Schreibst du zu bestimmten Zeiten an deine Büchern oder eher, wenn du gerade mal Lust dazu hast?

Ich muss in der richtigen Stimmung dafür sein. Manchmal kommen mir die guten Ideen auch beim Aufwachen oder beim lesen – oder im Gespräch mit meinem Sohn oder meiner Frau.

Was liest du selber?

Ich lese gerne Thriller und Jugendbücher, z.B. „Sakrileg“ und „Harry Potter“. Meine eigenen Bücher werden aber auch stark von Filmen beeinflusst. So haben mich schon als Kind Filme wie „Krieg der Sterne“ oder später „Indiana Jones“ geprägt. Die Geschichten, die hier filmisch umgesetzt wurden, sind spannende und lustige Abenteuer – und das ist mein Lieblingsgenre.

Hast du als Kind ein Lieblingsbuch gehabt?

Ich habe erst relativ spät mit Büchern angefangen, ca. mit 11 Jahren. Damals war mein Lieblings-Genre die Science-Fiction. Als ich so alt war wie die Kinder, für die ich heute schreibe, habe ich ausschließlich Comics gelesen. Meine Helden hießen Donald Duck und Asterix und Obelix.

Bisher gibt es vier Bände von „Leuchtturm der Abenteuer“. Ein fünfter Band soll demnächst erscheinen. Hast du darüber hinaus noch Pläne?

Bis vor Kurzem hatte ich geplant, dass Band 5 der letzte Teil der Kinderbuch-Reihe sein wird. Aber wie das so beim Schreiben ist, entwickeln sich die Dinge manchmal anders. Und so wird ein Zwischenstopp auf einer Reise plötzlich zu einem zentralen Thema von großer Bedeutung. So wird es jetzt noch zwei Bände geben.

„Der Stein der Riesen“, der fünfte Band, soll im Oktober 2014 zur Frankfurter Buchmesse erscheinen.

„Kampf um Himmelblau” wird dann schließlich das große Finale der Reihe. Das sechste und letzte Kinderbuch soll im März 2015 zur Leipziger Buchmesse erscheinen. An fantastischen Schauplätzen werden unsere Helden über sich hinauswachsen.

Ich will weiterhin spannende und lustige Abenteuergeschichten schreiben, demnächst aber auch für ein älteres Publikum.

Vielen Dank für das Interview, Karim Pieritz. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.

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