Mein Beitrag zur Blogparade „Google Glass – sinnvolle Erfindng oder Albtraum?“

Technik gegen Datenschutz

Vor zwei Wochen hatte ich zu dieser Blogparade aufgerufen, die noch bis zum 31.7.2014 läuft. Hier kommt nun mein eigener Beitrag zu diesem Thema.

Was ist Google Glass überhaupt?

Bevor ich über Sinn oder Unsinn und eventuelle Gefahren rede, möchte Google Glass ich erst mal kurz vorstellen.
In der Grundversion ist Google Glass ein Brillengestell mit Fensterglas-Gläsern. Im Bügel des Gestells ist ein Minicomputer eingebaut, der aber nur im Zusammenspiel mit einem Smartphone arbeitet. Außerdem enthält das Gestell eine Kamera, mit der Fotos und Videos aufgenommen werden können. In einen kleinen Bereich der Gläser wird die vom Computer kommende Information eingeblendet. Gesteuert wird Google Glass über Augenbewegungen, Sprache und Tipp- bzw. Wischbewegungen am Gestell.
Es gibt heute schon eine Reihe von Apps, ähnlich wie beim Smartphone, die der Datenbrille ihre Funktionalität verleihen.Hierzu gehören u. a. Navigations-, Übersetzungs- und Vorlesedienste oder auch die Einblendung zu Informationen von Gebäuden, die man gerade mit der Kamera aufnimmt. Sicher werden im Lauf der Zeit noch mehr Dienste hinzukommen. Die umstrittene Gesichtserkennung ist zur Zeit durch Google verboten.
Zur Zeit ist Google Glass auf dem deutschen Markt noch nicht zu kaufen. In dem USA kann man die Datenbrille für ca. 1.100 € erwerben. Es soll auch Spezialmodelle für Brillenträger geben. Aber über deren Preis und Ausgestaltung ist noch nichts bekannt.

Ist Google Glass eine sinnvolle Erfindung?

Viele Funktionen, die Google Glass hat oder haben soll, kann man auch mit einem Smartphone abdecken. Das hat schließlich auch eine Kamera und einen Internetanschluss. Somit wären die oben genannten Dienste problemlos auf einem Smartphone zu realisieren und sind es zum Teil ja auch schon. Der einzige Vorteil, den Google Glass gegenüber einem Smartphone hat, ist die Tatsache, dass man bei Benutzung der Datenbrille die Hände frei hat.
Daher könnte ich mir im beruflichen Bereich durchaus sinnvolle Anwendungen vorstellen. Zum Beispiel wäre es bei der Montage einer Maschine sicher vorteilhaft, technische Informationen in eine Brille eingeblendet zu bekommen, statt ein Handbuch wälzen zu müssen. Die Frage ist allerdings, ob der Vorteil groß genug ist, um den Preis zu rechtfertigen.

Stellt Google Glass ein Datenschutzproblem dar?

Durch die Kombination der Kamera mit der, von der Umgebung nicht oder kaum wahrzunehmenden Steuerung, auf jeden Fall. Schließlich ist es dem Träger der Datenbrille damit möglich seine Mitmenschen unbemerkt zu fotografieren oder zu filmen. Sollte dann irgendwann auch noch eine Gesichtserkennung hinzukommen, kann von Privatsphäre keine Rede mehr sein.

Sollte das Tragen von Google Glass an bestimmten Orten verboten sein?

Solange das oben genannte Datenschutzproblem nicht gelöst ist und ich kann mir eigentlich keine wirklich funktionierende Lösung vorstellen, sollte das Tragen von Google Glass in der Öffentlichkeit generell verboten sein.

3 Gedanken zu „Mein Beitrag zur Blogparade „Google Glass – sinnvolle Erfindng oder Albtraum?“

  1. Hans

    Hallo Ann-Bettina, schöner Beitrag. Ich neige schon dazu zu sagen: „Das braucht kaum ein Mensch“. Zumindest privat nicht. Schon gar nicht, wenn das Datenschutzproblem nicht befriedigend zu lösen ist. Wenn es einen sinnvollen beruflichen Einsatz gibt, ok, aber sonst. Wer will sich das auch leisten?
    LG Hans

    • Ann-Bettina Schmitz Autor des Beitrags

      Hallo Hans,
      danke 🙂 Ich denke, ein paar Technik-Freaks würden sich das schon leisten. Die Mehrheit sicher nicht. Ist wahrscheinlich auch ganz gut so. Ich kann da, außer für ein paar Spezialanwendungen, wirklich keinen echten Nutzen drin sehen.
      Viele Grüße
      Ann-Bettina

Die Kommentare sind geschlossen.