Rezension: „Ich ritt Gaddafis Pferde“ von Doris Luser

Ich ritt Gaddafis Pferde

Titel: Ich ritt Gaddafis Pferde
Autorin: Doris Luser
Autobiografie, TB, 412 Seiten
vorgestellt von: Ann-Bettina Schmitz

Die Autorin: Doris Luser ging schon in jungen Jahren ins Ausland, um Land und Leute zu studieren. Nachdem sie in verschiedenen Ländern war, lebt sie heute mit ihrer Familie und einer Reihe von Tieren in Österreich. Sobald die politischen Umstände es zulassen, sollen die Erlöse des Buches in ein „Tierprojekt Libyen“ fließen.

Das Buch: Aus Abenteuerlust lässt Doris sich von ihrem Arbeitgeber nach Libyen schicken. Dort kommt sie schnell mit höchst unterschiedlichen Menschen in Kontakt – sowohl andere Expats als auch Einheimische. So lernt sie auch Gaddafis Sohn und den libyschen Geheimdienstchef kennen. Auf einem von Diplomaten veranstalteten Fest kommt sie mit Leuten in Kontakt, die ihr den Zugang zu Gaddafis Militär-Pferden ermöglichen. Ihre große Liebe zu den Pferden lässt sie alle Hindernisse überwinden, die sie von den Pferden trennen wollen. Doch da sie immer mehr wichtige Leute kennenlernt, wird sie irgendwann als Gefahr angesehen. Zu allem Überfluss gerät sie auch noch zwischen feindliche Parteien.

Der Untertitel des Buches „Das Erlebnis meines Lebens“ wirkt vollkommen berechtigt. Doris Luser schildert hier eine Zeit, die so ereignisreich ist, dass die meisten Menschen solche Abenteuer in ihrem ganzen Leben nicht erleben. Und das bezieht sich nicht nur auf die Pferde. Diese und andere Tiere nehmen allerdings einen großen Raum in der Erzählung ein. Doris Luser erweist sich als große Tierfreundin, die sich auch von Problemen nicht so schnell abschrecken lässt.

Das Buch bietet einen interessanten Einblick in das Leben in Libyen zu Zeiten Gaddafis. Man erfährt nicht nur viel über die Lebensbedingungen der Expats, sondern auch der Einheimischen und der asiatischen Gastarbeiter. Für europäische Leser total erschütternd sind ihre Schilderungen des Umgangs mit Tieren in Libyen.

Doris Luser schreibt so, wie sie es wahrscheinlich auch einer Freundin erzählen oder schreiben würde. Total ungekünstelt und sehr gut lesbar. Das Buch ist ausgesprochen spannend. Ich habe es an einem Wochenende fasziniert durchgelesen.

Jedem, der sich für fremde Länder und für Tiere interessiert, kann ich dieses Buch 100-prozentig empfehlen.

3 Gedanken zu „Rezension: „Ich ritt Gaddafis Pferde“ von Doris Luser

  1. Renate

    Danke für die ausführliche Rezension, liebe Bettina. Ich habe das Buch lektorieren dürfen und hatte auch viel Spaß bei der „Lektüre“.

    Viele Grüße
    Renate

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