Rezension: „Transit – DDR 2.0“ von Cornelius Hartz

Transit - DDR 2.0

Titel: Transit – DDR 2.0
Autor: Cornelius Hartz
Alternative History Thriller, eBook

Der Autor: Cornelius Hartz hat klassische Philologie studiert und arbeitet als Autor, Lektor und Übersetzer in Hamburg. Außerdem leitet er das Literaturlabor Wolfenbüttel. Er ist Mitglied in der Krimi-Autorenvereinigung „Das Syndikat“.

Das Buch: Was wäre wenn die Berliner Mauer immer noch stehen und die DDR noch existieren würde? Das ist die Ausgangssituation dieses Buchs. Es ist das Jahr 2012. Alle Reisen zwischen den beiden deutschen Staaten sind verboten, die Abschottung ist rigoroser als je zuvor. Die DDR feiert Honeckers 100. Geburtstag. Doch plötzlich will die DDR in die EU. Der Lehrerin Marie, deren Freund Alexander im Amt für innerdeutsche Beziehungen in West-Berlin arbeitet, wird eine Klassenreise in die DDR gestattet. Und ausgerechnet ihr Freund soll sie organisieren. Alle freuen sich über diese Sensation und das damit verbundene Zeichen der Entspannung. Allerdings haben sie die Rechnung ohne die Stasi gemacht. Sie will die DDR um jeden Preis vor Veränderungen bewahren und hat einen perfiden Plan ausgeheckt.

„Transit – DDR 2.0“ ist ein unheimlich packender Thriller. Die Gänsehaut beim Lesen kommt wahrscheinlich daher, dass es durchaus so hätte kommen können, wenn die Montagsdemonstrationen damals niedergeschlagen worden wären.

Marie und Alexander gehen das Projekt „Klassenfahrt in die DDR“ anfangs sehr euphorisch und naiv an. Erst nach und nach werden sie misstrauischer. Alles geht so schnell und relativ problemlos. Das widerspricht ihren Erwartungen. Sie sind schließlich mit einer total abgeschotteten DDR aufgewachsen.

Im Lauf der Klassenfahrt stellt sich dann heraus, dass Misstrauen durchaus angebracht ist. Die Stasi hat ganz andere Pläne als zur Entspannung zwischen den Staaten beizutragen. Ausgerechnet Alexander soll dabei eine tragende Rolle spielen.

Die Figuren Marie und Alexander sind sehr glaubhaft dargestellt. Während Marie die impulsiv agierende Macherin ist, ist Alexander eher zögerlich und ein Ordnungsfanatiker. Beide sind mit der Situation überfordert.

Die DDR 2.0 ist zwar krass, aber durchaus glaubhaft geschildert. Eine total abgeschottete DDR hätte wahrscheinlich wirklich so ausgesehen.

Die Idee dieses Thrillers ist faszinierend, auch wenn wir alle froh sein können, dass es nur Fiktion ist. Der Roman nimmt des öfteren unerwartete Wendungen und bleibt so bis zur letzten Seite hoch spannend.

Allen Thriller-Fans kann ich „Transit – DDR 2.0“ unbedingt empfehlen.

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