Rezension: „Ein Jahr auf dem Land“ von Anna Quindlen

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Titel: Ein Jahr auf dem Land
Autorin: Anna Qindlen
Übersetzerin: Tanja Handels
Roman, DVA Verlag, Hardcover, 318 Seiten, auch als eBook erhältlich

Die Autorin: Anna Quindlen ist eine amerikanische Bestseller-Autorin, die sowohl Sachbücher als auch Romane schreibt. Für ihre Kolumnen in der New York Times erhielt sie 1992 den Pulitzer-Preis. Ihr 1995 erschienener Bestseller »Die Seele des Ganzen« wurde mit Meryl Streep unter dem Titel »Familiensache« verfilmt.

Das Buch: Rebecca Winter ist Fotografin und steht kurz vor ihrem 60. Geburtstag. In jungen Jahren hatte sie einen Riesenerfolg mit dem Bild »Stillleben mit Brotkrümeln«. Niemand war davon mehr überrascht als Rebecca. Sie hatte einfach das schmutzige Geschirr in der Küche fotografiert. Die Kunstkritiker stritten sich darüber, ob dieses Werk eine flämische Komposition oder ein feministisches Statement sei. Rebecca war das herzlich egal, Hauptsache das Bild bezahlte ihre Rechnungen. Aber dieser Erfolg ist lange her und der Geldstrom versiegt immer mehr. Daher ist Rebecca gezwungen ihre Wohnung in New York zu vermieten und selber aufs Land zu ziehen. Dieses Leben auf dem Land gestaltet sich allerdings ganz anders, als von Rebecca geplant. Und dann drängt sich unerwarteterweise auch noch Jim in ihr Leben.

Die Autorin zeigt in diesem Roman, dass sich nicht nur junge Leute weiterentwickeln können. Zwar steht bei Rebecca ein gewisser äußerer Zwang dahinter, aber sie gibt nicht auf und findet einen neuen Weg.

Die Figuren, die Landschaft und das Leben in der kleinen Ortschaft sind sehr gut und glaubhaft beschrieben. Die liebevoll gezeichneten Nebenfiguren bringen Farbe in die Geschichte. Die Handlung des Romans ist eher ruhig und unspektakulär.

Das Thema des Buchs ist interessant und einige Szenen sind auch recht humorvoll geschrieben. Rebecca erlebt erst einmal so etwas wie einen Kulturschock, als sie von New York in den kleinen Ort kommt, obwohl dieser geografisch gar nicht so weit entfernt ist. Zum Teil ist der Roman aber auch langweilig zu lesen. Manche Dinge werden für meinen Geschmack unnötig ausgewalzt, während andere fast zu knapp beschrieben werden.

So wirklich begeistern konnte mich dieser Roman nicht. Schlecht fand ich ihn aber auch nicht. Daher werde ich mich diesmal mit einer Leseempfehlung zurückhalten.

Diese Buch wurde mir für die Rezension freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

2 Gedanken zu „Rezension: „Ein Jahr auf dem Land“ von Anna Quindlen

  1. Karin

    Ich habe als Teenager mal was von Anna Quindlen gelesen… „Kein Blick zurück“ oder so hieß das. Ging um häusliche Gewalt und wie sich eine Frau eine neue Identität aufbauen will. Da war es ähnlich. Irgendwie interessant und gleichzeitig langweilig zu lesen.

    Lg, Karin

    • Ann-Bettina Schmitz Autor des Beitrags

      Hallo Karin,
      das tröstet mich, dass nicht nur ich ein Buch nicht wirklich einordnen kann. Normalerweise habe ich doch eine klare Meinung zu einem Buch.
      LG
      Ann-Bettina

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