Interview mit der Autorin Ilka Silbermann

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Heute habe ich eine Autorin zu Gast, die mir durch den Titel und das witzige Cover ihres Buches aufgefallen ist.

Guten Tag Ilka Sibermann.

Guten Tag Ann-Bettina Schmitz.

Der Titel deines Buches lautet »Meines Mannes Rippe – die bin ich«. Wie sollen wir das verstehen? Siehst du dich als ein Anhängsel oder Teilstück deines Mannes?

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In Anlehnung der Entstehungsgeschichte der Bibel, wo Eva als erste Frau aus Adam’s Rippe entstanden ist, sehe ich mich als unerlässliches Teilstück meines Mannes, das ihn vervollständigt.

Das Cover deines Buches finde ich ausgesprochen witzig. Hast du das selber entworfen?

Die Idee haben mein Mann und ich ausgearbeitet, mein Schwiegersohn hat dazu die Schokoladenfiguren entwickelt und eine Freundin hat das Cover zu dem gemacht, was es heute ist, nachdem wir mehrere Entwicklungsstadien durchlaufen hatten.

Du bist ja erst relativ spät im Leben zum Schreiben gekommen. Woher die plötzliche Lust dazu?

Wie auch auf den ersten Seiten meines Buches beschrieben, waren meine Kinder flügge und hatten das Nest verlassen. Mein Geist hatte also reichlich Freizeit und so formten sich die ersten Sätze, als sich beim Friseur der Kopf unter dem Wasserhahn befand. Und schon war die Idee ein Buch zu schreiben entstanden.

Deine Geschichten, die du in den Leseproben auf deiner Homepage vorstellst, gehen eher ins Philosophische: »Was sagt man wirklich?«, »was ist Glück«. Gleichzeitig preist du dein Buch als witzig an. Wie passt das zusammen?

Es passt perfekt zusammen – so perfekt, wie das Leben eben ist. Mal ist es heiter, auch wenn sich der Witz erst im Nachhinein zeigt, mal ist es besinnlich oder ernst, so dass philosophische Betrachtungen angebracht erscheinen. Doch dieses große Wort benutze ich eigentlich nur mit einem „Vorwort“ und betitele es als Hausfrauenphilosophie, kann ich meine Überlegungen auf kein Studium stützen oder untermauern.

Was sagt dein Mann zu deiner Autorentätigkeit?

Wie reagiert ein Mann, dessen Ehefrau nach über fünfundzwanzig gemeinsamen Jahren, in denen diese Ambitionen nicht erkennbar waren auf diese Veränderung? Nun, überrascht, verwundert, abwartend, doch dann hilfreich – auch mal vorsichtig kritisierend.
Vom Beginn der ersten Aufzeichnungen bis zur Vollendung des Buches vergingen gut drei Jahre, in denen das Manuskript überwiegend brachlag und der innere Kritiker gewonnen hatte. So hatten wir beide genug Zeit uns daran zu gewöhnen.

Du hast auch gleich einen Verlag gegründet. Warum das? Was hast du in dieser Hinsicht noch Großes vor?

Die Verlagsgründung war eher ein Zufall. Die erste Ausgabe dieses Buches wurde durch einen hiesigen Verlag herausgebracht. Allerdings über BoD, einem Selfpublishingvertrieb, dem der Verleger somit verpflichtet war. Nachdem er mir aus privaten Gründen die Rechte an meinem Buch zurückgab, übernahm ich diesen Vertrag und er half uns bei der Gründung eines eigenen Verlags.
Nun ergibt es sich aber, dass wir ein Buch herausbringen werden: „Die Memoiren des Karl Christian Sartorius“, ein Vorfahr meines Mannes, in Darmstadt geboren, Mitbegründer der deutschen Burschenschaft, der während der Studentenrevolten nach Mexiko fliehen musste. Dort erschuf er eine Kaffeeplantage, die noch heute von der Verwandtschaft bewirtschaftet wird. Der österreichische Kaiser Maximilian von Habsburg nächtigte dort auf seinen Reisen. Die handschriftlichen Dokumente werden sicher so manche Seite in diesem Buch schmücken.
Und ich arbeite gerade an einem zweiten Buch, einem Schicksalsroman, dessen Skelett mir eine frühere Schulfreundin lieferte, die mich durch Facebook wiedergefunden hatte. So bekam ich eine tolle Story, die trotzdem genug Raum für meine Phantasie lässt.

Hast du Kontakt zu anderen Autor/innen?

Oh ja! Seit dem Erscheinen meines Buches habe ich viele bereichernde Kontakte zu anderen Autoren. Daraus sind sogar Freundschaften entstanden, wie zu der Kinderbuchautorin Ingrid Ihben und der Krimiautorin Gaby Kaden, die wir pflegen.
Ebenso zu den Autoren im Oldenburger Leseforum, die ich regelmäßig treffe. Dort erfahren wir auf Gegenseitigkeit Unterstützung, Aufmunterung und Herzlichkeit. Ich hätte nie vermutet auf so viel Kollegialität und Hilfe zu stoßen. Kein Anflug von „Futterneid“ ist hier zu finden. Ich möchte sie nicht mehr missen.

Was liest du selber gerne?

Sehr schwierige Frage. Da ich dazu neige bei einem fesselnden Buch, meine Pflichten zu vernachlässigen, musste ich mir das Lesen fast komplett verbieten. Ausnahmen waren über Jahre Eigenstudien über Homöopathie, alternative Heilmethoden, Fachliteratur über Pferde und ab und zu mal ein Häppchen Hape Kerkeling oder David Safier.
Zurzeit sind Romane für mich absolutes Tabu, damit mein Schreibstil nicht beeinflusst wird.

Auf deiner Homepage gibt es ein Video, dass die Pannen bei der Aufnahme eines Videos zeigt. Sollen wir daraus schließen, dass du die ganze Promotion rund um dein Buch nicht allzu ernst nimmst?

Tatsächlich sehe ich den Verkauf nicht so verbissen. Ich bin schon total überwältigt von den Rezensionen und Rückmeldungen mancher Leser. Das hätte ich nie erwartet. Außerdem hatten wir bei dem Dreh so einen Spaß, die ganze Aufregung entlud sich in Patzer und Gelächter, so dass ich es einfach nicht vorenthalten mochte. Mein kindlicher und alberner Teil machte sich über mögliche Reaktionen der Zuschauer gar keine Gedanken.

Dein bewegter Lebenslauf würde ja sicher noch mehr Geschichten hergeben. Können wir demnächst mit einer Fortsetzung rechnen?

Nun, wie bereits weiter oben geschildert, arbeite ich augenblicklich an einem Roman. Danach wird man sehen, was mir das Leben diktiert. Doch das Papier wird weiterbedruckt, solang der Strom nicht abreißt.

Möchtest du uns sonst noch etwas erzählen?

Ich möchte mich sehr gerne bedanken. Danke für Dein Interesse und die Gelegenheit hier zu Wort zu kommen.
Danke an das Leben, das es mir ermöglicht hat, auch nachdem die Kinder aus dem Haus sind, den Alltag zu einem bunten Abenteuer werden zu lassen. Sei es durch Schreiben, Austausch mit anderen Autoren oder sogar bei Lesungen, die ich ganz besonders liebe.
Die Nähe zum Publikum, das Schmunzeln oder auch Lachen, die Konzentration, die sich in den Gesichtern widerspiegelt oder das Kopfnicken, wenn wir uns einig sind.
Danke.

Vielen Dank für das Interview, Ilka Silbermann. Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Buch.

2 Gedanken zu „Interview mit der Autorin Ilka Silbermann

  1. Sylvia Hofmann

    Ein sehr tolles Interview. Ich bin ein großer Fan von Frau Silbermann und habe mich sehr über das Interview gefreut!

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