Rezension: „Todesgrüsse nach Frankfurt“ von Helmut Flender

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Titel: Todesgrüße nach Frankfurt
Autor: Helmut Flender
Krimi, TB, mainbook-Verlag, 254 Seiten, auch als eBook erhältlich

Der Autor: Helmut Flender hat Literaturwissenschaften und Chemie studiert. Er lebt heute mit seiner Familie in Fulda. Nach einer Auslandstätigkeit in Südamerika begann er unter dm Pseudonym Max Mann Science-Fiction, Thriller, Kurzgeschichten und Erzählungen zu veröffentlichen. »Todesgrüsse nach Frankfurt« ist sein erster Krimi.

Das Buch: Ein Bus, in dem sich zwei Schulklassen auf Klassenfahrt befinden, hat auf der A5 bei Frankfurt einen schrecklichen Unfall. Die Journalistin Eva Maler wird zufällig Augenzeugin dieses Unfalls. Die Dashcam ihres Freundes hat den Unfall aufgenommen. Durch diese Aufnahmen wird klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt, sondern auf den Fahrer und einen Lehrer geschossen wurde. Die Polizei geht schnell von einem islamischen Anschlag aus. Eva Maler recherchiert im Umfeld der Getöteten, da sie das Geschehen verstehen will. Dann wird ein weiterer Lehrer der Schule umgebracht.

»Todesgrüsse nach Frankfurt« ist eine Geschichte mit sehr vielen aktuellen Bezügen. Der Autor hat »dem Volk aufs Maul« geschaut und so eine Story geschrieben, die sehr glaubhaft wirkt. Auch die Protagonisten sind überzeugend geschildert.

Die Geschichte ist an sich interessant zu lesen, nur leider kommt keine echte Spannung auf. Das würde man aber von einem Krimi erwarten. Dabei gibt es wirklich genug Leichen. Das ist also nicht das Problem.

Ich habe beim Lesen das Gefühl gehabt, dass drei Handlungsstränge parallel laufen, die sich nicht wirklich beeinflussen. Da ist einerseits der Täter, der seinen Plan sehr gekonnt und konsequent durchzieht. Anderseits stochert die Polizei ziemlich hilflos im Nebel herum. Und schließlich gibt es noch die Journalistin Eva Maler, die aus persönlicher Neugier recherchiert. Sie bringt Bewegung in die Geschichte. Eva hat zwar ab und zu Kontakt mit der Polizei, aber bis zum Schluss ergibt sich da nicht wirklich eine Interaktion.

Der Autor hat sich viel Mühe gegeben, seinen Protagonisten Leben einzuhauchen. Das ist ihm bei den Polizisten und den Journalisten auch gelungen. Aber vielleicht hat er da des Guten zuviel getan und damit die Dynamik aus der Handlung herausgeschrieben.

Es wäre ja sicher spannend gewesen, ein Wettrennen zwischen den Guten und dem Bösen zu verfolgen. Nur leider findet es nicht statt. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass halt jeder sein Ding macht und dazu fast beliebig viel Zeit hat. Eine echte Dringlichkeit konnte ich höchstens noch beim Täter entdecken.

Daher kann ich »Todesgrüsse nach Frankfurt« als Krimi wirklich nicht empfehlen. Als aktuelle Geschichte aber schon.

Das Buch wurde mir für die Rezension freundlicherweise vom mainbook-Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.