Interview mit der Autorin Angela Planert

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Mein heutiger Interview-Gast schreibt in verschiedenen Genres, wie Thriller, Fantasy, Science-Fiction, aber auch Kinder- und Jugendbücher.

Guten Tag Angela Planert.

Hallo Ann-Bettina Schmitz! Danke für die nette Einladung!

Dein neuestes Buch ist ein Science-Fiction-Roman »Rat der weißen Sterne«. Erzähl uns doch etwas darüber.

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Das Buch entstand bei einem Schreibworkshop mit Rainer Wekwerth. Für mich war das eine sehr interessante Erfahrung. Denn im Gegensatz zu meiner sonstigen Schreibarbeit musste ich hier den Roman von vorn bis hinten durchplanen. Als intuitiver Schreiber, eine Herausforderung. Aber es hat Spaß gemacht und der Kontakt zu Reiner, seine Hinweise und Tipps haben mich ein gutes Stück vorangebracht.
In dem Roman »Rat der weißen Sterne« geht es um den Kapitän eines Raumschiffes, Josephine, die für eine Transportgesellschaft arbeitet sowie um Arahn, meinem männlichen Protagonisten, der nicht nur auf einem fremden Planeten zuhause ist, sondern auch vom Körperbau, von seinem Lebensumfeld, sich von den Menschen unterscheidet.
Bei einigen meiner Nebenfiguren habe ich meiner Fantasy freien Lauf gelassen und echsenähnliche Krieger oder tintenfischartige Lebewesen geschaffen.

Neben Science-Fiction schreibst du auch selenorische Romane. Was hat man sich denn darunter vorzustellen?

Meine selenorischen Romane entstanden zu einer Zeit, wo ich meine Schreibleidenschaft nach Jahren wieder entdeckte. „Selene“ die griechische Mondgöttin war die Namensgeberin, dieser abwechslungsreichen Reihe.
Sie spielt – wie der Name schon verrät – in einer Welt zweier Monde; des Weißen und des Roten. Diese mittelalterlich anmutenden Geschichten mit wechselnden Protagonisten, aber bekannten Orten oder verbundenen Ereignissen wachsen zu einem gewaltigen Epos heran. Ein wichtiger Aspekt dabei sind die „selenorischen Schriftzeichen“, die aus einer Sichel, einem Halbkreis sowie einem Kreis bestehen. Verschiedene Zusammensetzung dieser Zeichen und Drehungen untereinander ist die Grundlage dieser Schriftart.
Bisher erschienen sind sechs Romane, weitere werden folgen.

Eines deiner Fantasy-Bücher ist »Drachenseele« und spielt in Berlin. Drachen in der Großstadt – wie geht denn das?

Drachenseele

Die Geschichte beginnt in Berlin, das ist korrekt. Zu Beginn des Romans ist auch gar nicht abzusehen, wohin Marcus Zusammenbruch führt und was es damit auf sich hat. Erst im Laufe der Handlung muss Marcus aufgrund seiner überraschenden Veränderung die Großstadt verlassen – kehrt jedoch unter beengenden Bedingungen zurück, als er erfährt, dass seine Freundin entführt wurde.
Dass diese Reise für Marcus nicht gut ausgehen kann – ist sicherlich ganz klar.

Außerdem hast du Kinderbücher geschrieben. Aus den Klappentexten schließe ich, dass du den Kindern mit diesen Büchern Wissen über die Natur vermitteln willst. Stimmt das?

Delfin
Bär mit Brille

Natürlich ist das auch ein Grund gewesen, warum ich diese Bücher geschrieben habe. Sie entstanden durch Fragen meiner eigenen Kinder aus den abendlichen Gute-Nacht-Geschichten. Im Augenblick bin ich für ein weiteres Kinderbuch auf Verlagssuche. Hier steht eine Fledermaus im Vordergrund, die eine sehr begabte Illustratorin, Angela Kommoss, mit ihren Zeichnungen unterstützt.
Diese Fledermaus-Geschichte entstand durch eine wirklich tolle Begegnung, welche ich vor ein paar Jahren mit einer Fledermaus erleben durfte.

Deine Bücher behandeln sehr unterschiedliche Themen. Wie kommst du auf die Ideen dazu?

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Das ist wirklich sehr verschieden. Bei dem Triller ¿Identität? war es ein sehr intensiver Traum, die Idee zum Folgebuch war regelrecht ein Überfall während eines Nebenjobs und der erste selenorische Roman, das war wie ein Tagtraum während eines langen Spazierganges gewesen.
Inspiration lauert sozusagen überall, in der Musik, in Bilder oder auch in Begegnungen.

Auf deiner Homepage steht, dass du Mitglied im FBK bist. Was ist der FBK?

Der Friedrich-Bödecker-Kreis ist eine Stiftung zur Interessenbildung sowie Förderung der Literatur im schulischen Kontext, vornehmlich durch Autorenlesungen, aber auch mit Illustratoren, vom Namensgeber gegründet. Der FBK vermittelt z. B. Lesungen an Schulen oder Bibliotheken, oder wie mein derzeitiges Projekt in Bötzow. Hier entsteht ein Buch aus verschiedenen Geschichten einiger Grundschüler aus Bötzow, welches im Sommer erscheinen wird.

Du singst auch in einem Gospel-Chor. Wie bist du dazu gekommen?

Vor vielen Jahren fiel mir mein Zeugnis aus der ersten Klasse in die Hand. Dort stand: „Angelas Merkfähigkeit für Melodien fällt auf.“ Da wurde mir bewusst, dass ich gern in einem Chor singen wollte. Aber für meine Musikrichtung gab es keine Angebote und so gründete ich meinen ersten Gospelchor in Berlin, nach dem Umzug ins Umland, dann den Zweiten, die ›Amazing Voices‹, die im Übrigen gerade ihre erste CD herausgebracht haben.
Zurzeit bin ich allerdings nicht im Chor aktiv, aber vielleicht ändert sich das wieder.

Seit einiger Zeit arbeitest du hauptberuflich als Schriftstellerin. Heißt das, dass du dir feste Zeiten zum Schreiben setzt?

Ja, gleich nach dem Frühstück setzte ich mich an den PC und mache mich an meine Arbeit. Mit kleinen Pausen bin ich, sofern es gut läuft, bis zum späten Nachmittag mit Schreiben beschäftigt.

Schreibst du schon an einem neuen Buch?

Schreiben gehört für mich zum Leben – deshalb schreibe ich immer.
Derzeit arbeite ich unter anderem an einem regionalen Roman, der hier in Oberhavel spielt und wie meine letzten Bücher im Verlag ›Edition Bärenklau‹ verlegt werden wird.
Nebenbei arbeite ich an dem bereits erwähnten Projekt in Bötzow und an dem ersten Teil meines Thrillers, der demnächst auf Spanisch erscheinen wird.

Was möchtest du uns sonst noch erzählen?

Ich möchte mich herzlich für diese Möglichkeit des Interviews bedanken.
Der Kontakt zu meinen Lesern ist für mich von großer Bedeutung, weshalb ich stets für Lesungen, gern auch Wohnzimmerlesungen zu haben bin. Meine lebendigen Lesungen mit verteilten Leserollen kommen in der Regel besonders gut an.
Dank Internet, z. B. über Skype oder Edudip sind Lesungen auch in einem virtuellen Seminarraum umsetzbar und ermöglichen den Leser ganz entspannt von zuhause aus zu zuhören.

Vielen Dank für das Interview, Angela Planert. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.