Schreib-Alltag: Ich habe mich an das Vorlesen meiner Geschichte getraut

Manuscript

Die regelmäßigen Leser/innen meines Blogs wissen ja, dass ich einige Kurzgeschichten für Literiki geschrieben habe. Literiki ist eine Smartphone-App, die dich mit einer ca. 3 Minuten langen Schmunzel-Kurzgeschichte weckt.

Die ersten vier Geschichten habe ich nur geschrieben, vorgelesen wurden sie von anderen. Bei meiner neuesten Geschichte »Wie das Leben so spielt«, habe ich die Geschichte auch selber eingelesen.

Das hat mich erst einmal einiges an Überwindung gekostet. Wer meinen Beitrag zur Blogparade »Was haltet ihr von Autorenlesungen?« gelesen hat, weiß, dass ich da sehr kritisch bin.

Natürlich möchte ich bei meiner eigenen »Lesung« nicht hinter meine Standards zurückfallen. Ich habe zwar früher als Laienschauspielerin auf der Bühne gestanden, aber da hat man mehr Möglichkeiten mit Gestik, Mimik und Körpersprache Informationen zu transportieren. Bei einer Audio-Datei muss das alleine die Stimme bringen. Das finde ich wesentlich schwieriger.

Überzeugt habe ich mich dann selber mit den Argumenten:
• Es ist nicht live. Du kannst so viele Anläufe nehmen, wie du willst.
• Es sind nur drei Minuten.

Also habe ich mir mutig erst einmal ein Audio-Aufnahmeprogramm heruntergeladen und mich grob mit dessen Bedienung vertraut gemacht. Dann das Mikrofon angeschlossen und die erste Testaufnahme gemacht – mit der Aufnahme des Tons nur über das Mikrofon. Das war viel zu leise.

Daher habe ich den Raumton hinzugenommen. Jetzt waren alle möglichen Lauf- und Umgebungsgeräusche mit drauf. Ging also auch nicht.

Wieder Tonaufnahme nur über das Mikrofon eingestellt und es näher an den Mund gebracht. Ja, doch, die Lautstärke war jetzt okay. Leider hatte ich mitten in der Aufnahme einen Frosch im Hals.

Erst mal ein Glas Wasser getrunken und dann das Ganze noch einmal von vorne. Ging auch alles glatt durch. Aber beim Abhören ist mir an mehreren Stellen eine falsche Betonung aufgefallen.

Deshalb habe ich auf dem Ausdruck des Textes die Betonung markiert und dann noch einmal eingelesen, weil es so doch schön war. 🙂 Was soll ich sagen: Kurz vor Ende des Textes verhaspele ich mich in meinen eigenen Worten. <Arrrgh>

Ich habe dann erst einmal eine kreative Pause eingelegt, eine Zigarette geraucht und noch ein Glas Wasser getrunken.

Schließlich der nächste Durchgang. Diesmal ist es auch glattgegangen. Insgesamt habe ich, um mal eben eine Drei-Minuten-Geschichte aufzunehmen, eine Stunde gebraucht.

Ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat, könnt ihr selber am 23.6.2016 feststellen, wenn es heißt: «Sie hören ›Wie das Leben so spielt‹, Autorin: Ann-Bettina Schmitz, Sprecherin: Ann-Bettina Schmitz«. Dazu müsst ihr nur die Smartphone-App Literiki haben.

Die App »Literiki« könnt ihr im Apple App Store oder bei Google Play für 2,18 € herunterladen. Damit bekommt ihr für drei Monate jeden Morgen eine Gute-Laune-Geschichte als Weckerersatz oder einfach nur so zum Spaß. Die 90 Geschichten werden direkt in einem Rutsch geladen. Eine weitere Internetverbindung ist dann nicht mehr erforderlich. Jeden Tag wird eine der Geschichten zum so oft Anhören, wie ihr wollt, freigegeben. Allerdings nur für diesen einen Tag 🙂 Natürlich ist die App werbefrei.

Ich bin echt gespannt auf eure Rückmeldungen.