Interview mit dem Autor Andreas Hüttner

AndreasHuettner

Meinen heutigen Interview-Gast habe ich durch sein Buch kennengelernt, das mir sein Verlag als Rezensionsexemplar geschickt hatte. Das hat mir so gut gefallen, dass ich den Autor zum Interview eingeladen habe.

Guten Tag Andreas Hüttner.

Dein Debüt-Roman »Die Altmeister« ist vor nicht allzu langer Zeit erschienen. Wie fühlt man sich als »frischgebackener« Autor? 🙂

Mit einem Wort: glücklich! Man kann sich im Vorfeld noch so cool geben und das Ganze herunterspielen: „Nur eine Tausender Auflage …“, „Man darf sich keine falschen Hoffnungen machen …“ Und dann hältst du das erste gedruckte Exemplar in den Händen und hast Tränen in den Augen.

Beim Lesen deines Buches musste ich oft herzhaft lachen. War der Roman von vorneherein als Gauner-Komödie geplant oder hat sich das eher beim Schreiben ergeben?

Die Grundidee hatte ich von Anfang an im Kopf. Die anderen 95 Prozent haben sich beim Schreiben ergeben. Da ich die drei in Wahrheit überaus ehrbaren Freunde, die für die Altmeister als Charaktere herhalten mussten, mein ganzes Leben lang kenne, konnte es am Ende nur eine Komödie werden.

Die Protagonisten in »Die Altmeister« sind schon recht betagte Rentner. Wie bist du auf die Idee gekommen, ausgerechnet einen Roman über Rentner zu schreiben?

altmeister

Viele meiner Freunde litten während ihrer Kindheit und manche noch lange Zeit danach unter einem ausgeprägten Vater/Sohn-Konflikt. Bei mir war es gänzlich anders. Es gab kaum Gegensätze, aber unendlich viele Gemeinsamkeiten. Mein Vater und seine beiden besten Freunde waren immer Vorbilder für mich. Sie hatten viel Spaß und steckten voller verrückter Ideen. Das Buch ist ein sehr spätes Dankeschön.

Deine Protagonisten haben sich einen wirklich raffinierten Plan ausgedacht. Wie viel Arbeit hast du in die Recherche dazu gesteckt?

Weniger Arbeit als Zeit: 58 Jahre. So lange lebe ich schon in Hamburg. Da hast du viele Situationen und Tatorte im Kopf und musst dich vor Ort nur noch vergewissern, ob deine Erinnerung mit der Realität übereinstimmt. Außerdem lasse ich Walter im Buch fragen: „Was haben Gauner früher bloß ohne Internet gemacht“? Und was die Autoren?

Du hast für dein Buch mit dem mainbook Verlag direkt einen zwar nicht besonders großen, aber ausgesprochen aktiven Verlag gefunden. War das schwierig?

Als ich ihn gefunden hatte, war alles ganz einfach. Bis es dazu kam, war es allerdings äußerst langwierig und frustrierend. Letztlich war es reiner Zufall bzw. pures Glück. Eine Nachbarin meiner Tochter, Susanne Faust, war damals bereits Autorin bei mainbook. Sie gab mir den Tipp und Gerd Fischers Telefonnummer. Die Chemie hat von Anfang an gestimmt. Ich hatte meinen Verleger gefunden. Danke Susanne!

Wäre Self-Publishing für dich eine Alternative gewesen?

Natürlich denkst du nach der 15ten Absage und der 20sten überhaupt nicht beantworteten Aussendung darüber nach, es selbst zu probieren. Aber jetzt, mit dem Wissen, was ein Verlag alles für dich leistet und wie wichtig der Dialog und die Erfahrung sind, finde ich den Gedanken völlig abwegig. Das mag auch daran liegen, dass Gerd Fischer Autor, Verleger und Lektor in Personalunion ist. Besser geht’s nicht!

Wie steht deine Familie zu deinen Ambitionen als Autor?

Parteiisch positiv. Die Kinder sind stolz. Der Bruder begeistert. Meine Frau ehrlich und kritisch. Mein Vater, der letzte noch lebende Altmeister, gerührt.

Was machst du in deiner Freizeit, wenn du dir nicht gerade Verbrechen ausdenkst?

Lesen. Joggen. Ausgedehnte Spaziergänge. Filme und Sport sehen. Leidenschaftlich gern kochen – gemeinsam mit Freunden und sogar mit eigener Koch-Homepage und YouTube Kanal: www.cook-it-clever.de

Dürfen wir uns demnächst auf ein weiteres Buch von dir freuen?

Ja. Allerdings muss ich das Wann und Worüber noch mit Gerd Fischer abstimmen, da ich gleich mehrere Ideen im Kopf habe.

Möchtest du uns sonst noch etwas erzählen?

Ich freue mich sehr auf die Buchmesse in Frankfurt. Meine Erste!

Vielen Dank für das Interview, Andreas Hüttner. Ich wünsche dir viel Erfolg als Autor.