Interview mit der Autorin Katharina Hönow

 

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Mein heutiger Interview-Gast schreibt hauptsächlich Thriller. Gerade ist der Auftakt einer neuen Reihe erschienen.

Guten Tag Katharina Hönow.

Guten Tag liebe Ann – Bettina Schmitz

Dein neues Buch »Abgrund Berlin – Sempers letzter Fall« klingt ja eher nach dem Ende als dem Anfang einer Reihe. Erzähl uns doch etwas darüber.

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Ein Ende bedeutet auch immer einen Neuanfang und so ist es auch bei Gregor Gerber und Ben Semper. Zusammen erleben sie den letzten Fall, den sie als eingeschworenes Team bearbeiten. Semper driftet in dieser Zeit gefährlich ab, zum Schaden von Gregor und seiner Tochter. Es geht um Enttäuschung, Vertrauensmissbrauch und Gefühlschaos, aber genau das braucht es auch, um eine Neuorientierung für Familie Gerber zu gestalten. Erlebnisse verändern und wir werden in den Fortsetzungen erleben können, wie.

Du bist selber Berlinerin. Ist Berlin so ein gefährliches Pflaster?

Es kommt ganz darauf an wo, zu welcher Zeit und mit welchem Umfeld.
Als ich in den 80zigern in Kreuzberg 61 aufwuchs, war es nicht ganz ungefährlich. Gerade an der Grenze zum „SO 36“, waren bestimmte Areale für uns Kinder tabu, wie z. B. der Zickenplatz, das Kottbusser Tor oder der Görlitzer Bahnhof.
Heute würde ich meine Kinder nicht einmal mehr alleine in die Hasenheide gehen lassen.
Damit will ich aber nicht sagen, dass es woanders keine Gefahren gibt. Man braucht nur den Pressebericht der Polizei lesen, um zu erkennen, wo die meisten Verbrechen stattfinden.

2013 ist der erste Band deiner »Psychopath-Reihe« erschienen. Das scheinen aber voneinander unabhängige Romane zu sein. Stimmt das? Um was geht es in diesen Romanen?

Das ist richtig. Die Romane beinhalten alle ganz eigene abgeschlossene Geschichten, in denen es um das Opfer-Täter-Verhältnis geht. Ursache – Wirkung und das, was davon am Ende übrig bleibt. Im Grunde geht es immer um dieselbe Message: Es kann jeden treffen. Egal ob reich oder arm, dick, dünn, Frau oder Mann … In uns allen steckt etwas von einem Psychopathen aber auch von einem Opfer. Es ist ein ständiger Wechsel, der bei einigen mehr und bei anderen weniger heraus kommt. Dabei kommt es wohl ganz auf die Situation an.

Auf deiner Homepage findet man eine Liste sogenannter Zuschussverlage. Die ist wirklich erschreckend lang. Wie bist du auf die Idee gekommen, diese Liste anzulegen? Hast du selber schlechte Erfahrungen mit einem solchen Verlag gemacht?

Dazu muss ich sagen, diese Liste ist nicht von mir, aber ich unterstütze sie, weil meine allerersten Schritte genau in diese Richtung gingen.
Zu meinem Glück beinhaltete mein Freundeskreis schon Menschen, die ich fragen konnte, als mich der erste Vertragsvorschlag eines dubiosen Verlags erreichte. Der Inhalt klang sehr verheißungsvoll, bis ich überblickte, was mich das alles kosten würde.
Der vom Verlag errechnete Druckkostenzuschuss belief sich auf 20.000 € + 5.000 € für die Bereitstellung einer eBook-Datei, für die natürlich nur der Verlag die alleinigen Nutzungsrechte behielt.

Für die »Detox-Story«, ein multimediales Endzeitdrama, schreibst du die Nebenszenen. Was hat man sich denn unter einem multimedialen Endzeitdrama vorzustellen?

Die Detox – Story wird ein multimediales Buch, in dem der Leser online mit einbezogen wird.
In der Geschichte geht es um das nackte Überleben, das aufeinander verlassen Können, um Vertrauen und Misstrauen, in einer Welt, die von einem Parasiten bedroht, und Stück für Stück zerstört wird. Zu viel möchte ich über den Inhalt aber nicht verraten. Zurzeit ist es noch in der Programmierphase, aber hier kann man sich sehr gerne die Leseprobe anschauen und auch andere schöne Dinge aus der „Detox – Welt“ erkunden.
http://detox-story.de/leseprobe/

Deine Bücher behandeln alle eher düstere Themen. Bist du eine Pessimistin?

Nein, ganz im Gegenteil. Man sagt mir eigentlich nach, dass ich immer viel zu optimistisch bin und immer an das Gute glaube, egal wie schlimm es gerade sein mag.

Auf deiner Homepage findet man viel über andere Autoren. Hast du keine Angst vor Konkurrenz?

Nein! Habe ich nicht und hatte ich auch noch nie. Ich finde generell, dass Autoren sich gegenseitig viel mehr unterstützen sollten. Natürlich mit Rat und Tat, nicht mit Gefälligkeits-Rezensionen.

Was machst du, wenn du gerade nicht schreibst? Hast du noch andere Hobbys?

Ja, die habe ich. Ich male sehr gerne. Außerdem bastle ich Perlen-Lesezeichen für meine Gewinnspiele.

Nach der Veröffentlichung ist vor der Veröffentlichung 🙂 Schreibst du schon an einem neuen Buch?

Momentan fiebere ich der Veröffentlichung von „Abgrund Berlin – Sempers letzter Fall“ entgegen. Sobald das Baby im Kasten ist, überarbeite ich den dritten Teil aus der Psychopath – Reihe, den ich eigentlich zur Messe-Berlin veröffentlichen wollte. Ob das zeitlich noch zu schaffen ist, stellt sich dann noch raus 😉

Möchtest du uns sonst noch etwas erzählen?

Vielleicht noch eine kleine Bitte an alle Leser, egal welchen Genres:

Wir Autoren leben von Euren Rezensionen. Sie sagen uns, wie ihr unsere Leistungen bewertet, egal ob sie positiv oder negativ sind. Sie sind unser Werkzeug, welches uns die Richtung weist, die wir für Euch Leser einschlagen müssen, damit ihr weiterhin gute Bücher bekommt.
Also bitte, bitte, bitte rezensiert und bewertet unsere Arbeit, damit wir wieder wissen, für wen wir uns so gerne die Nächte um die Ohren schlagen. Nämlich für unsere Leser 😉

Vielen Dank für das Interview, Kat Hönow. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.