Interview mit der Autorin Andrea Schrader

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Heute habe ich eine Autorin zu Gast, die hauptsächlich Fantasy und Science-Fiction schreibt.

Guten Tag Andrea Schrader.

Hallo Ann-Bettina Schmitz! Ich freue mich, heute ein wenig über mich und meine Bücher erzählen zu können.

Dein Buch „Spür den Regen“ ist voriges Jahr erschienen. Erzähl uns doch etwas darüber.

Spür den Regen

Die Idee zu „Spür den Regen“ hatte ich schon in der Schulzeit und habe es kurz danach beendet. Es lag dann einige Jahre in einer digitalen Schublade, weil ich es nicht als gut genug erachtete. Einiges hätte ich heutzutage anders geschrieben, wahrscheinlich die Motivationen der Charaktere anders aufgebaut. Ich hätte dem Leser vor allem mehr Zeit auf Atlantis, der Heimat meines Fantasyvolks, gegönnt. Aber, in dem Punkt hatte mein Mann recht, wenn ich es nicht endlich aus der Hand gegeben hätte, wäre es wahrscheinlich heute noch nicht veröffentlicht. So, wie es jetzt ist, ist es schöne Geschichte, die zeigt, wie Thaila, eine Zeitlose, die keine Gefühle kennt, in der Welt der Menschen unterwegs ist und langsam lernt, was Gefühle sind und sich dabei Stück für Stück in einen Menschen verliebt. Obwohl Thaila sich anpassen muss, Angst erlebt und auf der Flucht vor einer Armee ist, die Jagd macht auf widernatürliche Wesen wie sie, bleibt sie doch immer sich selbst treu und findet am Schluss ihr Happy End – auch wenn es vielleicht ein wenig anders ist, als der Leser dies erwartet.

Das Buch wird vom Verlag Schruf & Stipetic herausgebracht. Wie bist du zu diesem Verlag gekommen?

Ich hatte das große Glück, dass der Bundesverband junger Autor/innen (BVjA) 2015 das erste Mal das Meet&Greet, eine Art Speeddating zwischen Autoren und Verlagen, ausrichtete und ich die Möglichkeit bekam, drei Verlagen mein Manuskript vorzustellen und ein Exposé abzugeben. Einer dieser drei Verlage war Schruf & Stipetic, ich saß dort schon meiner Lektorin gegenüber. Die Chemie stimmte, ich hatte ein gutes Gefühl bei dem Gespräch mit ihr und nicht mal einen Monat später forderte sie das gesamte Manuskript an. Als mir dann im Sommer der Vertrag angeboten wurde, musste ich nicht lange überlegen und unterschrieb – knapp ein Jahr später, am 16. Februar 2016, kam dann mein Buch heraus und im Dezember 2016 nahm mein Verlag es sogar in sein Printprogramm auf.

Auf deinem Blog habe ich gelesen, dass du an einem Science-Fiction-Roman arbeitest. Dabei geht es um eine Zeitreise in die Zukunft. Wird dieser Roman das Kontrastprogramm zu „Spür den Regen?“

Wenn ich mal dazu komme, an der Science-Fiction-Geschichte weiterzuarbeiten, sicherlich. Die Idee dazu kam mir, weil bei Zeitreisengeschichten die Protagonisten meist nur in die Vergangenheit oder aus der Vergangenheit in unsere Gegenwart geschickt werden – warum aber sollte nicht mal jemand durch Zufall in der Zukunft landen? Da ich aber noch einige Alienvölker erfinden muss sowie ein funktionierendes Gesellschaftssystem, das auch Planeten umspannen kann, bedeutet es noch eine ganze Menge Planung, ehe ich die Geschichte weiter schreiben kann.

Deine Kurzgeschichtensammlung „Die Freiheit der Highlands“ ist aber etwas ganz anders. Um was geht es in diesen Geschichten?

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Um Liebe, Herzschmerz, Freundschaft und natürlich wahnsinnig gut aussehende Männer. Sie sind in sich abgeschlossene Kurzgeschichten, die man einzeln lesen kann, die zusammen gelesen aber auch eine große Geschichte ergeben. Geschrieben habe ich sie kurz vor und nach dem Abitur für eine liebe Freundin, die vernarrt war in die damals stark aufkommenden Highlanderromane und mir irgendwann ihr Leid klagte, dass sie keine guten Bücher mehr mit diesem Thema fand. Veröffentlich habe ich sie dann einige Jahre später, damit ich den Verlagen, denen ich „Spür den Regen“ vorlegte, zeigen konnte, dass ich gelesen werde, um so meine Chancen auf einen Verlagsvertrag für mein Romandebüt zu erhöhen. Wie es sich gezeigt hat, ist dieser Plan aufgegangen.

Du arbeitest bei einer Lokalzeitung. Was sagen denn deine Kollegen zu deinen literarischen Ambitionen?

Meine Kollegen finden es gut, dass ich schreibe und es sogar in einen Verlag geschafft habe. In der beruflich schreibenden Zunft der Redakteure ist ein Verlagsvertrag immer noch so etwas wie ein Ritterschlag, habe ich das Gefühl. Ich denke, sie würden mich und meine Bücher nicht ganz so ernst nehmen, hätte ich sie im Selfpublishing veröffentlicht.

„Spür den Regen“ ist als Verlagsbuch, „Die Freiheit der Highlands“ im Selfpublishing erschienen. Glaubst du, dass es dir im Selfpublishing Vorteile bringt, auch Verlagsautorin zu sein?

Im Selfpublishing ist nur meine Kurzgeschichtensammlung erschienen und so wird dies sehr wahrscheinlich auch in Zukunft bleiben. Daher behandle ich es eher stiefmütterlich und konzentriere mich auf meine bald zwei Verlagsveröffentlichungen. Ob es mir Vorteile bringt, kann ich daher nicht sagen.

Dein zweites Hobby neben dem Schreiben sind Spiele. Welche Spiele magst du besonders?

Oh, viele. Ich habe beispielsweise erst kürzlich Freudensprünge gemacht, als ich von dem Gerücht hörte, dass Blizzard Diablo 2 neu auflegen will. Groß geworden bin ich mit Jump’n’Runs wie Commander Keen (wenn das jemand von euch Lesern kennt: Ich bin begeistert!) und Point&Click-Adventures wie Monkey Island. Letzteres Genre spiele ich immer noch gern, vor allem die Spiele von Daedalic. Ansonsten haben es mir auch Rollenspiele angetan – besonders Final Fantasy.

Kommen sich deine beiden Hobbys nicht zeitlich in die Quere?

Der Trick ist gute Organisation. Das Schreiben beschränke ich hauptsächlich auf Montag bis Freitag, oft schreibe ich ein Stündchen vor der Arbeit. Dann ist mein Mann schon aus dem Haus und mich stört nichts, bis ich mich auf den Weg in die Redaktion machen muss. Das Spielen, sofern ich momentan überhaupt mal dazu komme, verschiebe ich aufs Wochenende. Zum einen, weil dann einfach mehr Zeit am Stück da ist, und zum anderen, weil ich auch gern mit meinem Mann zusammen spiele und das am Wochenende einfach besser in unsere Tagesplanung passt.

Was können deine Fans als Nächstes erwarten, den Science-Fiction-Roman oder arbeitest du noch an etwas anderem?

Momentan arbeite ich an etwas ganz anderem, einer apokalyptisch angehauchten Fantasy-Trilogie. Der erste Band kam gerade aus dem Lektorat wieder, sodass ich jetzt mitten in der Überarbeitung stecke. Die Science-Fiction-Geschichte legte ich auf Eis, als ich die Idee zu der Trilogie bekam – und da schon die nächste Idee anklopft und mein Denken vereinnahmt, werde ich sie wahrscheinlich auch nach der Trilogie nicht weiterführen. Irgendwann werde ich sie aber sicherlich beenden.

Möchtest du den Leser*innen sonst noch etwas erzählen?

Vor allem möchte ich mich bedanken – dadurch, dass es euch Leser*innen gibt, habe ich sowie viele andere Autoren die Möglichkeit, Geschichten zu schreiben und zu veröffentlichen. Es ist mir immer wieder eine besondere Freude, wenn ich jemanden mit meinen Geschichten den Alltag ein bisschen schöner machen darf.

Vielen Dank für das Interview, Andrea Schrader. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.

Vielen Dank! Ich freue mich, dass ich dir deine interessanten Fragen beantworten durfte.

Auf die Autorin bezogene Werbung:
Homepage der Autorin: http://andrea-schrader.de