Interview mit der Autorin Sandra Hausser

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Mein heutiger Interview-Gast schreibt Krimis, Kinderbücher und humorvolle Geschichten auf oft sehr ungewöhnliche Art und Weise.

Guten Tag Sandra Hausser.

Hallo, liebe Ann-Bettina. Ich freue mich sehr, dass du mich für ein Interview auf deinem Blog ausgewählt hast.

Im Mai ist dein Regional-Krimi „Tod auf leisen Pfoten“ herausgekommen. Um was geht es in diesem Krimi?

Im Krimi geht es um einen Täter, der zunächst versucht einen Mord als Suizid zu tarnen. Bald darauf wird ein weiteres Opfer gefunden, das seinem Tod mit knapper Not entkommen konnte. Den Ermittlern wird nach dem ersten Besuch im Krankenhaus klar, dass es sich um einen Serienmörder handeln muss. Spätestens ab diesem Zeitpunkt geraten sie in Handlungsnot, denn die Gefahr, dass weitere Opfer hinzukommen, steigt mit jeder Stunde.
Wer nun neugierig geworden ist, kann sich sehr gerne über die Leseprobe auf der Verlagsseite weitere Eindrücke verschaffen, oder meinen ersten selbst gebastelten Trailer anschauen.

Diesen Krimi hattest du zuerst unter anderem Namen als Self-Publisherin herausgebracht. Hat er sich so gut verkauft, dass der Ullstein Verlag darauf aufmerksam wurde?

Er lief schon recht gut als Selfpublisher-Ausgabe allerdings war dies nicht der Grund, warum der Ullsteinverlag, bzw. die Buchabteilung Midnight by Ullstein an mich herantrat. Das Buch hatte ich auf Neobooks eingestellt und dort auch für das Scouting freigegeben. Ich hatte das Glück, dass es Ullstein gefiel und sie mich anschrieben, ob ich es als E-Book und mit erneutem Lektorat bei ihnen herausbringen wolle.

Du scheinst ein echter Fan von „Creative Writing“ zu sein. Dein Buch „Die Story ohne Namen“ entstand auf sehr ungewöhnliche Art. Erzähl uns doch etwas darüber.

Zu diesem Projekt gibt es eine kleine Vorgeschichte. Ich betreibe unter anderem auch ein Blog, auf dem ich mir jährlich etwas ausdenke, um eine Blogparade auszurichten. In dem Jahr, als die Story ohne Namen entstand, ließ ich mir jede Woche Worte schenken, die ich allesamt in einer Geschichte „Verbacken“ musste. Das macht unendlich viel Spaß, denn man ist gezwungen beim Schreiben am Ball zu bleiben und hält außerdem Kontakt zu den Mitgestaltern. Im Jahr darauf bekam jeder der Teilnehmer, die genügend Worte eingereicht hatten eine eigene Geschichte. Ich habe bis heute zum größten Teil noch Kontakt zu diesen Bloggern und möchte die Zeit nie missen.

Auch dein Buch „Ohne Hintern wäre ich sexy“ ist vom Self-Publishing zum Verlag abgewandert. Ist das ein Frauenroman?

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Stimmt, auch hier hatte ich das Glück, auf Neobooks aufgespürt zu werden. Ich würde es als heiteren Frauenroman bezeichnen, den allerdings auch schon einige Männer gelesen haben. Es geht darin um ein Klassentreffen und die (eingebildeten) Probleme, die frau so hat, wenn sie meint, nicht perfekt zu sein. Diana, die Protagonisten macht einige seltsame Dinge um bis zum Tag X schlank, perfekt und in Begleitung zu sein.

Dein Kinderbuch „Turm von Xandinabog“ ist ebenfalls auf ungewöhnliche Art entstanden. Du hast die Illustrationen von Kindern machen lassen. Wie hat man sich das vorzustellen? Hast du den Kindern das Buch geschickt und gesagt: “Nun malt mal was dazu?“

Xandinabog

Ja, so ähnlich kannst du dir das vorstellen. Ich gründete eine Facebook-Gruppe und lud Mütter und Väter ein, von denen ich wusste, dass ihre Kids gerne Geschichten hören und malen. Sie erhielten das Manuskript, lange bevor ich es zur Veröffentlichung gab. So hatte jedes Kind genügend Zeit seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Einige Kinder malten nur ein Bild, andere mehrere. Alle Ergebnisse finde ich total entzückend. Die Idee entstand auch aus dem Umstand, dass ich bei einigen wenigen Kinderbüchern die Illustrationen als nicht besonders gelungen ansehe. Die Idee war geboren, dass niemand besser seine Geschichten illustrieren könne, als der Leser selbst.

Du kennst ja jetzt beides: Self-Publishing und Verlag. Was würdest du jungen Autoren raten – erst mal im Self-Publishing versuchen oder doch besser gleich einen Verlag suchen?

Ich würde ihnen auf jeden Fall raten die Plattform Neobooks mit zu nutzen. Mittlerweile scouten dort so viele Verlage nach verschiedenen Genres, dass es kaum noch Lücken gibt. Hat man keine Geduld (denn es kann schon eine gute Weile dauern, bis man ev. Angeschrieben wird), sollte man den Sprung ins kalte Wasser ruhig wagen. Man kann sehr viel daraus lernen. Aber bitte lasst euren Text von einem Lektor gegenlesen. Meine Erfahrungen sind, dass man 100 Testleser, die auch gleichzeitig korrigieren, durch seinen Text lesen lassen. Ein Lektor oder ein professionelles Korrektorat findet immer noch massig Fehler. Und ich glaube nicht, dass meine Testleser und ich sooo schlecht in der Rechtschreibung und Beurteilung eines Textes sind.

Du schreibst schon sehr lange – dein erstes Essay hast du 1990 veröffentlicht. Dabei scheinst du nicht auf ein bestimmtes Genre oder ein spezielles Thema festgelegt zu sein. Wonach entscheidest du, was du als Nächstes schreibst?

Wow – du hast dich aber wirklich gründlich im Vorfeld über mich informiert, toll.
Im Moment fühle ich mich im Krimi-Genre am wohlsten. Dabei schließe ich aber nicht aus, dass mir auch etwas anderes als schreibenswert einfallen könnte. Die Ideen in meinem Zettelkasten sind bunt gestreut. Und es gäbe auch noch ein paar ältere Texte, die etwas aufpoliert vielleicht etwas taugen könnten. Kurz gesagt, der Plan für die nächsten beiden Krimis existiert zumindest in meinem Kopf, aber es gibt auch Einfälle für andere Projekte. Die Entscheidung fällt letztendlich über mein Bauchgefühl, was mir im Moment am ehesten liegen würde. Ach ja, ein neues Projekt, in dem die Leser mal wieder mitwirken und mich antreiben könnten, wäre auch schön.

Was liest du selber gerne?

Ich mag natürlich Krimis und Thriller, dazu gute Sachbücher (meist mit kriminalistischem Hintergrund), gerne auch mal etwas Leichteres an Belletristik für zwischen durch. Ich liebe Ausflüge in die Historie (allerdings nur von wenigen Autoren, die es meiner Meinung nach richtig gut drauf haben, einem die Zeit nahe zu bringen), und heitere Storys mag ich auch gerne. Gar nicht auf meinen Nachttisch und Reader kommen Western und Spionage, ansonsten bin ich für fast alles offen.

Hast du noch Zeit für Hobbys?

Klar, man muss sich die nehmen, zumindest bin ich der Meinung. Ich gehe zum Beispiel gerne mit meiner Freundin spazieren und jetzt bitte nicht allzu laut lachen, fange Pokémon dabei. Ich treffe gerne Freunde, gehe ins Kino, zum Essen und was man eben so macht.

Schreibst du schon an einem neuen Buch? Vielleicht dem nächsten Regional-Krimi?

Ja, die letzten Korrekturarbeiten zu Hannahs und Hartmanns neuem Fall habe ich gerade per Mail an den Verlag geschickt. Voraussichtlich wird das E-Book am 4. Dezember diesen Jahres und die Printausgabe Anfang 2018 erscheinen. Wer interessiert daran ist, erhält über meine Autoren-Homepage und die sozialen Netzwerke rechtzeitig aktuelle Informationen.

Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?

Ich möchte mich an dieser einmal bei allen Lesern bedanken, die sich die Mühe machen, nach dem Lesen eines Buches von mir ihre Meinung zu schreiben. Sei es in einer E-Mail an mich oder als Rezension auf einem der Onlinebuchshops oder Bücherportalen. Nur mit Hilfe von echter Resonanz kann der Autor erkennen, ob er mit seiner Arbeit richtig liegt und was er ggf. verbessern könnte. Natürlich danke ich auch allen Leser die mein Buch gekauft und nicht bewertet haben. Ohne Leser ist die Arbeit des Schreiberlings hinfällig, danke, dass es euch gibt.

Vielen Dank für das Interview, Sandra Hausser. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

Vielen Dank zurück und ich freue mich darüber, von nun an auch auf deinem Blog vertreten zu sein.

4 Gedanken zu „Interview mit der Autorin Sandra Hausser

  1. Daggi

    Tolles Interview, da weiß ich schon Sho viel über Sandra Hausser, aber das Essay von 1990 ist auch für mich ganz neu.

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