Interview mit dem Autor Maik Jungfleisch

 

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Mein heutiger Interview-Gast steht für Kinder- und Jugendbücher und Thriller. Eine
interessante Mischung 🙂

Guten Tag Maik Jungfleisch.

Dein Debüt war ein recht dramatischer Kinder- und Jugendroman „Das hölzerne
Sonnengelb“, der 2015 erschienen ist, und nun neu aufgelegt wird. Das Buch war ja sehr
erfolgreich, was bei einem Debüt doch recht ungewöhnlich ist. Wie hast du das gemacht?

Auch Dir zuallererst ein kräftiges Hallo und danke für die unerwartete Einladung zu diesem
Fragegespräch.

Ich habe nur die Seiten gefüllt. Gelesen haben andere das Buch. Die Portion Glück spielt
hier eine essenzielle Rolle, ebenso die richtige Zeit und das Marketing. Ich gehe noch mal
auf die richtige Zeit ein: Es gibt Bücher, die erst durch eine Neuauflage oder einen anderen
Autorennamen zum Kassenschlager werden. Wobei meiner Meinung nach Erfolg nichts mit
den Verkaufszahlen zu tun hat.

Dein zweites Buch war ein Thriller „Fatal Mistake“. Erzähl uns doch etwas darüber.

Die Protagonistin Nele ist eine junge Frau, die zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Allein
geht sie nachts durch einen dunklen Park, dort lauert ihr Dominik Wanke auf. Es passiert,
was passieren muss. Er vergeht sich an ihr und hält sie gefangen. Je länger die Geschichte
andauert, desto klarer wird ihr, dass der Entführer und Peiniger krank ist und sie mit allem
rechnen muss. Nele bleibt nicht das einzige Opfer, auch wird es Tote geben.

Dieses Jahr wird ein weiterer Thriller von dir erscheinen: „Lasst Tote leben“. Steht dieses
Buch in einem Zusammenhang zu deinem ersten Thriller oder ist das eine unabhängige
Geschichte?

Das im Juni erscheinende Buch hat nichts mit dem ersten Thriller zu tun. Kleiner
Vorgeschmack: Im neuen Werk geht es um eine Frau, die etwas sieht, das nicht da ist.
Oder doch? Sie glaubt zu halluzinieren. Dem Mysterium geht sie auf die Spur und wühlt in
der Vergangenheit.

Dein Jugendbuch-Debüt war recht erfolgreich. Warum hast du das Genre gewechselt, statt
noch einen Jugendroman zu schreiben?

Tatsächlich sollte auch das zweite Buch ein Kinder- und Jugendroman werden. Irgendwann
wollte mein Kopf nicht mehr, die Geschichte stagnierte. Danach habe ich mich an einen
Thriller gewagt.

Du wirst nächsten Monat auf der Leipziger Buchmesse sein. Was versprichst du dir davon?

Ich freue mich dermaßen auf die Buchmesse. Der sicherlich chaotischen Atmosphäre kann
ich etwas abgewinnen. Auch freue ich mich auf andere Autoren, mit denen ich über Twitter
kommuniziere. Primär geht es einfach darum, dabei zu sein. Wenn nette Kontakte geknüpft
Werden, freue ich mich.

Du sollst ja schon in der Schule durch viel Fantasie aufgefallen sein 🙂 Warum hat es so
lange bis zur ersten Veröffentlichung gedauert?

Als Teenager hat man andere Probleme. An manchen Tagen wacht man auf und findet
keinen Grund, das Bett zu verlassen. An anderen Tagen gehen Dinge schief: Man wird bei
einem Test scheitern, und das Mädchen, das ein Herz höher schlagen lässt, wird sich für
einen anderen Jungen mit tolleren Haaren und geraderen Zähnen entscheiden. Zwischen
alledem soll man an eine Buchveröffentlichung denken? 😉

Was liest du selber gerne?

Ohne Autoren zu nennen: Thriller. Und Horror. Ich mag gruselige, kranke Geschichten.
Dabei kenne ich keine Grenzen.

Was machst du, wenn du nicht schreibst?

Abgesehen von Steak essen, Whiskey trinken (natürlich nicht alle zwei Tage 😉 ) und
Freunde treffen? Gemeine Frage. Der Tag hat definitiv zu wenig Stunden. Wenn ich
nachmittags aus der Tür eines Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzerns
„verschwinde“, jogge ich gerne, auch 2018 steht Fitness wieder weit oben auf meiner
Agenda. Gemütliche Netflix-Abende kommen auch öfter vor. Ich bin da recht flexibel. Wenn
ich Zeit habe, reise ich gerne. Ich setze mir gerne „Jahresziele“. Sansibar soll in diesem
Sommer bereist werden.

Arbeitest du schon an einem neuen Buch?

Natürlich. Das vierte Buch wird wieder ein Jugend- und Kinderroman. Es handelt sich um
ein junges Mädchen, das ein „Handicap“ hat. Mobbing wird unter anderem thematisiert. Ein
Thema, das gerade wieder aktueller denn je ist.

Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?

Zuerst gilt ein großer Dank meinen Lesern, die den Debütroman gelesen haben. Ich habe
unzählige, positive Nachrichten bekommen, ich verspürte nur Freude. All das konnte ich nur
erreichen, weil ich Träume hatte. Träume sind da, um gelebt zu werden. Jeder von uns hegt
insgeheim einen Wunsch, doch viele scheitern an der ersten und zugleich wichtigsten
Hürde: Mut. Es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Buch. Beispiel? Eine Arbeitskollegin hat
eine Kurzgeschichte geschrieben. Nun hat sie Bedenken, das Werk zu veröffentlichen. Sie
meint, dass niemand diese Geschichte lesen wird. Das finde ich schade.

Vielen Dank für das Interview Maik Jungfleisch. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

Liebe Ann-Bettina Schmitz, vielen Dank für die Kontaktaufnahme.