Rezension: „15 Tage“ von Rosemarie Benke-Bursian, Veronika Otto, Jonas Höbenreich

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Titel: 15 Tage
Autor*innen: Rosemarie Benke-Bursian, Veronika Otto, Jonas Höbenreich
Kriminalroman, gebundene Ausgabe, auch als eBook erhältlich, Smart & Nett Verlag

Die Autor*innen:
Rosemarie Benke-Bursian ist promovierte Biologin. Sie arbeitet als freiberufliche Journalistin und Autorin. Von ihr sind bisher mehrere Sachbücher, Kinderbücher und Krimi-Kurzgeschichten erschienen. Ein Interview mit ihr könnt ihr hier lesen.
Veronika Otto und Jonas Höbenreich sind zwei jugendliche Teilnehmer eines Schreibkurses von Frau Benke-Bursian. Im Rahmen einer Schreibwerkstatt entwickelten die Drei seit 2014 den Krimi „15 Tage“ als Gemeinschaftsprojekt.

Das Buch: In Tutzing verschwindet der fünfzehnjährige Leo Förster. Ist ihm etwas zugestoßen oder ist er nur einfach weggelaufen? Sagt sein Freund David die Wahrheit? Warum kennt niemand die geheimnisvolle Person, mit der Leo laut Davids Aussage am Tag seines Verschwindens verabredet war? 15 Tage benötigen die örtliche Polizistin Abby und Hauptkommissar Georg, um das Rätsel zu lösen.

Die Grundidee dieses Krimis ist interessant und er bietet auch ein überraschendes Ende. Allerdings hätte man diesen Stoff nicht auf mehr als 500 Seiten auswälzen sollen, die Hälfte hätte auf jeden Fall gereicht. Besonders im ersten Teil fehlte mir die Spannung.

Die Figur der Polizistin Abby fand ich sehr überzeugend. Zu einem Regionalkrimi passt auch, dass sie konsequent Dialekt spricht, einschließlich der üblichen Grammatikfehler.

Den Hauptkommissar Georg habe aber eher als blasse Figur empfunden. Auch wenn er wahrscheinlich als Hauptprotagonist gedacht ist.

Direkt beim Aufschlagen des Buches ist mir das Schriftbild als angenehm und gut lesbar aufgefallen. Allerdings wurde wohl leider am Korrektorat gespart. Das ist doch sehr ärgerlich und verdirbt den Lesespaß.

Ich habe schon verschiedene Bücher von Rosemarie Benke-Bursian gelesen. Besonders ihre Krimi-Kurzgeschichten Dunkel war’s und Tödliche Begegnungen haben mir sehr gut gefallen. „15 Tage“ kommt da leider absolut nicht heran.

Das Buch wurde mir für diese Rezension vom Verlag Smart & Nett zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Auf das Buch bezogene Werbung:
Homepage der Autorin: http://www.rosemarie-benke-bursian.de/
Homepage des Verlags: https://smart-und-nett-verlag.de/

5 Gedanken zu „Rezension: „15 Tage“ von Rosemarie Benke-Bursian, Veronika Otto, Jonas Höbenreich

  1. Rosemarie

    Herzlichen Dank für das Lesen und Beurteilen von 15 Tage.
    Auch wenn das Ergebnis für mich jetzt keinen Freudenjubel auslöst, st es ja doch eine ehrliche Meinung, die anderen Lesern Orientierung geben kann und schon deshalb wertvoll.

    Zu dieser Orientierung gehört unter anderem, dass dieser Krimi tatsächlich nicht mit meinen Kurzkrimis vergleichbar ist. Kurzkrimis besitzen ihre ganz eigene Dramatik, und eigenen Aufbau, in den meinen stehen dabei die Handlungen und Motive von Tätern / Opfern im Vordergrund. Sie sind keine klassischen Krimis mit ermittelnden Kommissaren wie „15 Tage“.

    15 Tage hatte von Anfang an einen anderen Anspruch, ein anderes Ziel: Authentizität, Realität, Plausibilität, Logik mit normalen, sympathischen – und bewusst nicht psychisch überforderten, kranken und problembehafteten – Ermittlern, denen man bei der Polizeiarbeit über die Schulter schauen kann. Ein Krimi zum mitraten und mitdenken, um sich dann vom Ende doch überraschen zu lassen.

    Aus diesem Grunde haben wir die Geschichte vor der Geschichte sehr gründlich geplättet / erzählt: Also, was passiert – chronologisch – bis zum Verschwinden des Jungen. Wann und wie verschwindet er und – ganz wichtig – warum?
    Die Motive der handelnden Personen, die Logik der Zusammenhänge sollen durch die anschließende polizeiliche Ermittlung, die sich an realer Polizeiarbeit orientiert, erkennbar werden.

    Für die Erzählung des Krimis galt es dann in die Köpfe der Ermittler zu schlüpfen, die dem Verschwinden eines Jugendlichen zu Beginn keine große Bedeutung beimessen, doch je mehr sie über ihn und sein Umfeld erfahren, um so rätselhafter wird der Fall.
    Wilde Actionszenen und Kampfhandlungen, grobe Umgangstöne mit Kollegen und Zeugen, Alleingänge und illegale Beweisbeschaffung wird man in diesem Krimi vergeblich suchen, vielmehr Beamte, die mit akribischer Ermittlungsarbeit und modernsten Methoden Puzzleteil um Puzzleteil sammeln und zusammensetzen.

    Dabei sollte natürlich weder Spannung noch Überraschung auf der Strecke bleiben. Doch die Grenze zwischen langatmiger Realität und spannender Ermittlung legst jeder Leser für sich selbst.
    Bettina haben wir diesbezüglich nicht überzeugen können, was für uns schade ist, aber eben auch darauf hinweist, dass nicht jeder Leser diesen Krimi lieben wird.

    Andererseits haben wir bereits im Vorfeld etliche Testleser – und auch den Verlag – überzeugen können, so dass dieser Krimi sicherlich auch seine passende Zielgruppe finden kann.

    Was das Korrektat anbelangt, wurde absolut gespart. Nicht nur wir Autoren haben den Text mehrfach überarbeitet und Korrektur gelesen, auch die Testleser haben auf Fehler geachtet und schließlich hat auch der Verlag mehr als einmal Korrektur gelesen. Insgesamt wurde das Manuskript in der Korrekturphase noch 5x hin- und hergeschickt, bis die Druckfreigabe erfolgte.
    Dass auf so vielen Seiten immer noch Fehler übrig bleiben, ist wohl nicht gänzlich zu vermeiden, wenn auch bedauerlich. Jeder Fehler ist einer zu viel. Daher bin ich jedem Leser dankbar, der sich die Mühe macht, mir gefundene Fehler zuzusenden, so dass sie bei Nachdruck eliminiert werden können.

    • Ann-Bettina Schmitz Autor des Beitrags

      Liebe Rosemarie,
      natürlich stellt eine Rezension immer eine persönliche Meinung dar. Auch ein Buch, das mich nicht anspricht, kann jemand anders total begeistern. Ich drücke dir bzw. euch die Daumen, dass sich genügend Leser*innen finden, die meine Meinung nicht teilen.
      Viele Grüße
      Ann-Bettina

      • Rosemarie

        Liebe Ann-Bettina,
        mein Kommentar soll und kann natürlich keine Kritik an deiner Meinung sein.
        Die ist persönlich, ehrlich und – nicht unwichtig – zeigt deutlich einmal mehr auch deine Unabhängigkeit. Das schätze ich sehr.

        Mein Anliegen war einfach, inhaltlich ein Stück weit zusätzliche Orientierung zu geben, was einen potentiellen Leser erwartet.

        Viele Grüße
        Rosemarie

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