Rezension: „Trümmerkind“ von Mechtild Borrmann

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Titel: Trümmerkind
Autorin: Mechtild Borrmann
Krimi, TB, 300 Seiten, auch als eBook erhältlich

Die Autorin: Mechtild Borrmann stammt vom Niederrhein. Sie war Gastronomin sowie Tanz- und Theaterpädagogin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Bielefeld. Sie hat mehrere Krimis veröffentlicht, für die sie zum Teil renommierte Preise erhalten hat.

Das Buch: Im bitterkalten Jahrhundertwinter 1946/47 kämpft Hanno Dietz mit seiner Familie ums Überleben. Steineklopfen, Altmetallsuchen, Schwarzhandel und was sich sonst noch findet – sie machen alles, um sich ein paar Lebensmittel zu verdienen. Auf einer seiner Suchtouren findet Hanno einen dreijährigen Jungen – alleine neben einer nackten Toten. Er nimmt den Jungen mit, von der Toten erzählt er niemand etwas. Der Junge wächst bei den Dietzens auf. Als Erwachsener kommt er durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur, das mit seiner Familie verknüpft ist.

Die Handlung des Krimis spielt auf zwei Zeitebenen – kurz nach dem Krieg und nach der Wende. Auf der ersten Zeitebene laufen zwei Handlungsstränge parallel, deren Zusammenhang den Leser*innen erst später klar wird.

Trotz dieser Sprünge zwischen den Zeiten und den Handlungssträngen ist „Trümmerkind“ sehr gut zu lesen. Hier werden sehr emotionale Geschichten ausgesprochen spannend erzählt.

Die Handlung von „Trümmerkind“ ist reine Fiktion. Das historische Umfeld der Geschichte wird aber sehr wirklichkeitsnah beschrieben. Dabei werden schwierige Themen der Geschichte interessant und spannend aufbereitet. Durch den lebendigen Schreibstil schafft die Autorin es, die Leser*innen schnell in die Handlungen hineinzuziehen. Man würde das Buch am Liebsten in einem Stück durchlesen.

Im Endeffekt ist „Trümmerkind“ eine gelungene Mischung aus Familiengeschichte und Krimi. Wer diese Kombination mag, dem kann ich das Buch unbedingt empfehlen. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten.

2 Gedanken zu „Rezension: „Trümmerkind“ von Mechtild Borrmann

  1. Rainer Andreas Seemann

    Für mich sind Romane, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen immer schwer zu lesen. Wenn dann auch noch zwei parallele Handlungsstränge zu „bewältigen“ sind, gebe ich meistens auf. Das ist einfach nicht mein Ding.
    Vielen Dank liebe Frau Schmitz für Ihre tollen Rezensionen. Ich freue mich jeden Montag auf die E-Mail.
    Ihr Rainer Andreas Seemann

    • Ann-Bettina Schmitz Autor des Beitrags

      Hallo Herr Seemann,
      freut mich, dass Ihnen dass Angebot der ABS-Lese-Ecke und des zugehörigen Newsletters gefällt.
      Mehrere Zeitebenen und verschiedene Handlungsstränge zusammen zu bringen, funktioniert nicht immer. Allzu oft verliert man beim Lesen die Übersicht. Bei „Trümmerkind“ haben wir eine erfreuliche Ausnahme. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Autorin die Figuren so lebendig und glaubhaft gezeichnet hat.
      Viele Grüße
      Ann-Bettina Schmitz

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