Rezension: „Haymatland“ von Dunja Hayali

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Titel: Haymatland – Wie wollen wir zusammen leben?
Autorin: Dunja Hayali
Sachbuch, Hardcover, 146 Seiten, auch als eBook und als Hörbuch erhältlich

Die Autorin: Dunja Hayali wurde als Tochter irakischer Eltern in Datteln geboren. Nach ihrem Studium an der Deutschen Sporthochschule arbeitete sie viel für das Fernsehen. So war Moderatorin der ZDF-heute-Nachrichten und Co-Moderatorin des heute-journals. Sie moderiert das ZDF-Morgenmagazin und das ZDF-Sportstudio sowie ihre eigene Sendung „dunja hayali“. Sie ist gesellschaftlich engagiert, beispielsweise bei „Save the Children“ und „Vita Assistenzhunde e. V.“. Im Jahr 2016 wurde Dunja Hayali mit der Goldenen Kamera in der Kategorie „Beste Information“ ausgezeichnet. Im Jahr 2018 wurde ihr für ihr Engagement gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Das Buch: Zurzeit ist Deutschland in zwei Lager geteilt: Auf der einen Seite die Befürworter eines weltoffenen, bunten, freiheitlichen Landes, auf der anderen Seite deren verbitterte Gegner. Aber Deutschland ist schon seit Langem ein Einwanderungsland. Daran wird sich in Zukunft auch nicht viel ändern. Dunja Hayali geht der Frage nach, wie wir alle friedlich zusammen leben können.

Dunja Hayali schreibt aus eigener Betroffenheit über die Probleme, die Deutschland mit seinen Einwanderern hat.

„Ich hatte nie das Gefühl, nicht deutsch zu sein. Erst als ich im Fernsehen auftauchte, begann man, mir meine Heimat abzusprechen.“

Die Autorin erzählt sehr überzeugend und für jeden gut nachvollziehbar, dass und warum Deutschland ihre Heimat ist. Damit spricht sie wahrscheinlich für viele Bundesbürger*innen, deren Eltern eingewandert sind.

Sicher erhält Frau Hayali auch viel Zuspruch, aber die Wut, der Hass und die Verachtung, die ihr von vielen entgegenschlägt, ist schockierend und beängstigend. Da muss man sich wirklich fragen: „Sieht so das Land, in dem wir leben wollen?“

Einerseits finde ich es zwar bewundernswert, dass sie immer wieder versucht, mit Rechten und Rassisten ins Gespräch zu kommen. Andererseits fürchte ich, dass dies bei der Mehrheit Zeit- und Energieverschwendung ist.

Trotz des schwierigen, oft sehr unerfreulichen Themas liest sich das Buch sehr gut. Wen die Sicht der Mitbürger mit Migrationshintergrund auf Deutschland und ihre Probleme interessieren, dem kann ich „Haymatland“ absolut empfehlen.