Patricia van Dokkum von Kleckerlabor hat zu dieser Blogparade eingeladen.
Hintergrund: Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) würde gerne Gebühren von jedem verlangen, der urheberrechtlich geschützte Videoclips von YouTube oder anderen Plattformen auf seiner Webseite oder in sozialen Netzwerken einbettet. Diese Forderung hat eine Gema-Sprecherin gegenüber dem IT-Nachrichtenportal Golem erhoben.
Für die Blogparade hat Patricia sich folgende Fragen überlegt:
- Habt ihr eingebettete Videos in euer Blog im Einsatz?
- Was bedeutet für uns (als Blogger) und als Konsumenten diese GEMA Forderung?
- Sind eingebettete Videos etwas anderes als Links? Oder ist das Einbinden eines Videos auf der eigenen Website eine neue Nutzungsform, die bislang nur nicht explizit von den Gesetzen
erfasst worden ist? - Würdest Du/würden Deine Leser bereit sein für Deine Beiträge Geld zu bezahlen? Welche Probleme würden auftauchen und wie könnte man diese lösen?
- Welche Bezahlmodelle könntest Du dir vorstellen, wenn tatsächlich irgendwann Youtube Videos nur noch gegen Cash zu sehen sind? Oder wurdest du in diesem Fall ganz auf Videos
verzichten - Kennt ihr Webseiten wo man Creative Commons lizenzierte Videos runterladen kann?
Meine Antworten zu den Fragen der Blogparade:
Habt ihr eingebettete Videos in euer Blog im Einsatz?
In der ABS-Lese-Ecke habe ich zwar Links zu YouTube-Videos, aber keine eingebetteten Videos. In Artikeln, die ich auf anderen Plattformen veröffentlicht habe, gibt es aber auch eingebettete Videos.
Was bedeutet für uns (als Blogger) und als Konsumenten diese GEMA Forderung?
Für uns Blogger bringt das erst mal wieder neue Unsicherheiten und eventuell neue Abmahnrunden. Sollte die GEMA sich mit ihren Vorstellungen durchsetzen, werden die eingebetteten Videos aus vielen Blogs verschwinden. Da die meisten privaten Blogs keine nennenswerten Einnahmen erzielen, werden die meisten Blogbetreiber wohl nicht gewillt sein, GEMA-Gebühren zu zahlen.
Durch das ganze Theater um Bilder und dann auch noch Videos in Blogs wird Deutschland in das Internet-Steinzeitalter zurück katapultiert.
Sind eingebettete Videos etwas anderes als Links? Oder ist das Einbinden eines Videos auf der eigenen Website eine neue Nutzungsform, die bislang nur nicht explizit von den Gesetzen erfasst worden ist?
Rein technisch betrachtet wird bei einem Link der Benutzer auf eine andere Webseite weitergeleitet, bei einem eingebetteten Video bleibt er auf der Seite. Ob das juristisch einen Unterschied macht, kann ich nicht beurteilen.
Würdest Du/würden Deine Leser bereit sein für Deine Beiträge Geld zu bezahlen? Welche Probleme würden auftauchen und wie könnte man diese lösen?
Ich wäre nicht bereit für Videos Geld zu bezahlen. Wenn ich auf ein Video verlinke oder es einbette, mache ich ja das Video einem weiteren Benutzerkreis bekannt. Soll ich jetzt dafür bezahlen, dass ich für andere Leute Werbung mache? Kommt überhaupt nicht in Frage. Eher müsste ich der GEMA eine Rechnung schicken.
Welche Probleme würden auftauchen? Das Hauptproblem wäre wohl die Abrechnung. Wie sollte die gestaltet werden? Pro Einbettung bzw. Link, nach Anzahl der Seitenaufrufe oder nach Anzahl der tatsächlichen Videoabspielungen? Das ganze wäre eine Wahnsinnsaufwand, der in keinem vernünftigen Verhältnis zum Ertrag stehen dürfte.
Welche Bezahlmodelle könntest Du dir vorstellen, wenn tatsächlich irgendwann Youtube Videos nur noch gegen Cash zu sehen sind? Oder wurdest du in diesem Fall ganz auf Videos verzichten?
Ich würde ganz klar auf Videos verzichten!
Kennt ihr Webseiten wo man Creative Commons lizenzierte Videos runterladen kann?
Nein, solche Seiten kenne ich leider nicht.
Und was haltet ihr davon? Würdet ihr für das Anschauen von Videos auf Blogs Geld bezahlen?
Die Gema sucht nach neuen Geschäftsfeldern 🙂 Kann sie tun. Wir können nur darauf hoffen, dass diejenigen, die darüber entscheiden, die Gema auflaufen lassen werden. Wenn das umgesetzt würde, würden wir Blogger uns von den Möglichkeiten wohl fast vollständig verabschieden. Wenn die Gema also darauf aus wäre, mit dieser lächerlichen Abzockinitiative mehr einzunehmen, müsste man ihnen eine Nase zeigen. Daraus würde nämlich vermutlich nichts. Kommerzielle Vorteile erhalten die meisten Blogger mit eingebetteten Videos ohnehin nicht. Im Gegenteil. Eigentlich dienen wir als Multiplikatoren von Werbung, die letztlich auch ein bisschen der Gema zugute käme. Aber so weit denken die offenbar nicht.
Tja, irgendwie graben die sich ihr eigenes Grab bzw. das der Künstler, die sie ja angeblich vertreten.
Hallo Nicole,
wenn man den Asterix-Spruch abwandelt in :“Die spinnen, die Teutonen“, dann trifft es die Sache ganz genau 🙂
Viele Grüße
Ann-Bettina
„wenn tatsächlich irgendwann Youtube Videos nur noch gegen Cash zu sehen sind? “
ich glaube denn suche ich mir eine Truppe zusammen die Lust dazu hat Videos mit CC Lizenz zu produzieren, lassen wir aber mal hoffen das es nicht so weit kommt.
Hallo Patricia,
da könntest du eine Marktnische gefunden haben 🙂
Viele Grüße
Ann-Bettina
Hallo Ann-Bettina,
ich könnte Deinen interessanten Beitrag so unterschreiben. Dann müssten Besucher eben auf das Anschauen von Videos auf dem Blog verzichten, denn Geld würde ich dafür nicht zahlen. Nicht weil ich denke, es muss immer alles kostenlos sein, aber für ein privates Blog da Geld für auszugeben? Nein. Ich denke eh, dass die meisten Besucher am Inhalt der Beiträge interessiert sind, und weniger an Filmchen oder Bildern. Wobei das mit den Bildern noch etwas andres ist. Diese Entwicklung kann uns nicht gefallen. Schade.
HG Hans
Hallo Hans,
ich halte die Bilder auch für wesentlich wichtiger als Videos. Das Bloggen in Deutschland wird so langsam zur Wissenschaft 🙁 Sicher gibt es demnächst Tutorials „Juristisches Grundwissen für Blogger“.
Wünsche dir eine gute Woche
Ann-Bettina