Ich freue mich heute Ulrich Tamm zum Interview in der ABS-Lese-Ecke begrüßen zu können. Ulrich Tamm hat das Kinderbuch „Karl – Eine Kröte geht ihren Weg“ geschrieben.
Guten Tag, Ulrich Tamm.
Guten Tag Frau Schmitz, danke, dass Sie mich zu diesem Autoreninterview eingeladen haben.
Sie haben gerade Ihr erstes Buch, ein Kinderbuch, herausgebracht. Warum ein Kinderbuch?
Dass ich überhaupt Kinderbücher geschrieben habe, liegt bestimmt daran, dass ich Kinder sehr gerne mag. Leider ist es „uns“ nicht gegeben, eigene Kinder zu haben. Mit 35 Jahren haben wir uns dann entschieden unseren Kinderwunsch nicht weiter zu verfolgen. All die Jahre habe ich mich sehr viel mit den Kindern meiner Bekannten und Verwandten beschäftigt. Bei fast allen Treffen habe ich zusammen mit den Kindern gelacht, gespielt, herumgetollt und so manchen Schabernack verzapft. Immer und immer wieder wurde ich mit Lachen und Freundschaft bezahlt. Auch auf einigen meiner Reisen, bin ich von vor Freude lächelnden Kindern umgeben gewesen. Evtl. liegt es auch daran, dass ich mir etwas Kindheit bis heute erhalten habe und mich zum Entsetzen meiner Frau und anderen Bekannten, auch manchmal noch so benehme.
Das allerdings meine erstes veröffentlichtes Werk ein Kinderbuch gewesen ist, das war eher Zufall. Ich hatte vier Projekte in Bearbeitung, Karl hat als Erstes meinen Ansprüchen genügt und hat somit das Rennen gemacht.
Ich arbeitete zeitgleich noch an einem Liebesroman, an einem Gedichtband und einem Roman über psychosomatische Probleme.
Wie sind Sie zu der Idee gekommen, ein Buch über eine Kröte zu schreiben?
Wir haben einen Gartenteich, in dem lebt eine Kröte und mit der haben wir schon so einige Zusammentreffen gehabt. Z.B. wir arbeiten im Garten und auf einmal hüpft die Kröte aus einen Busch, welchen wir gerade bearbeiten wollen, auf uns zu und uns rutscht das Herz in die Hose vor Schreck. Meine Frau hat es sozusagen einmal umgehauen vor Schreck. Ich habe diesen kleinen Hüpfer schon vor einer Katze gerettet und einige Male vom Parkplatz, per Hand wieder in seinen Teich zurückgeführt.
Das empfand ich als eine gute Grundlage für ein Kinderbuch. Seine Jugendzeit habe ich dann für ihn frei erfunden.
Können Sie sich noch an die Bücher erinnern, die Sie selber als Kind gelesen haben?
Ganz genau kann ich mich noch an Tom Sawyer erinnern und da hat mir der Trick mit dem Streichen des Zauns sehr gut gefallen. Mehr Kinderbücher sind mir leider nicht in Erinnerung geblieben. Es war auch eine Zeit der Comics und die habe ich verschlungen.
Die Illustrationen im Buch sind auch von Ihnen. Haben Sie schon immer gerne gemalt oder gezeichnet?
Ich male seit ca. 30 Jahren mit Ölfarben. Durch einen Zufall bin ich an dieses sehr schöne und entspannende Hobby gekommen.
Meine Frau hat vor langer Zeit ihr Bild „Malen nach Zahlen“ fertig gestellt. Einige Farben warteten noch auf eine weitere Verwendung oder auf den Mülleimer. So begann meine Hobby, dass Malen.
Das erste WERK habe ich immer noch, zwar im dunklen Keller versteckt, aber es existiert noch. Als ich es damals fertig gestellt hatte, da wurde ich von meiner Frau dafür gelobt. OhOh, Lüge.
Warum haben Sie das Buch erst jetzt geschrieben?
Ich bin seit Ende 2011 erkrankt und habe erst in dieser Phase, der aufkommenden Ruhe bemerkt wieviel Spaß es machen kann, seine Gedanken in Worte zu fassen.
Sie geben das Buch im Selbstverlag heraus. War das eine bewusste Entscheidung oder war es nur nicht möglich einen Verlag dafür zu finden?
Die Entscheidung für eine Selbstverlegung ist aus der Not geboren. Ich hatte mein Buch bei einigen Verlagen vorgestellt. Eine Absage und diverse Zusagen mit Eigenbeteiligung waren das Ergebnis. Diese Eigenanteile hatten eine Größenordnung von 4.500 – 7.600 €, das konnte ich mir nicht leisten.
Was sagt Ihre Familie dazu, dass Sie unter die Schriftsteller gegangen sind?
Meine Familie und meine Bekannten sind von den Büchern, welche ich Ihnen bis jetzt zu lesen gegeben habe, begeistert. Keiner hätte gedacht, dass so etwas in mir schlummert. Ich werde von allen Seiten angehalten mit dem Schreiben weiter zu machen.
Welche Bücher lesen Sie selber?
Krimi, Thriller, mittelalterliche Romane und vieles mehr.
Letztens habe ich zwei Krimis, die im Hamburg der Nachkriegszeit spielten gelesen. Cay Rademacher hat das Hamburg so beschrieben, wie ich es aus den Erzählungen meiner Schwiegermutter und meines Vaters gehört habe.
Adler Olsen mit seinem Sonderdezernat Q und meinem Lieblingskommisar Carl Morck, verschlinge ich jedes Mal wieder gern.
Nele Neuhaus, Andreas Franz, Simon Becket usw. lese ich auch sehr gern.
Zwei Lieblingsbücher habe ich seit Jahren und jedes auch schon über 10x gelesen.
Es muss nicht immer Kaviar sein, von Johannes Mario Simmel und der Medicus, von Noah Gorden. Beide Romane stehen bei mir immer griffbereit herum und freuen sich auch jedes Mal, wenn ich wieder in Ihnen schmökere.
Ist Schreiben Ihr einziges Hobby?
Meine Hobbys sind breit gefächert, wie eigentlich alles bei mir.
Ich liebe es auch mich mit anderen Materialien auszudrücken. Speckstein und formbare Massen inspirieren mich immer wieder und hinterlassen Formen und Gebilde in meiner Sammlung.
Zur Zeit habe ich mir eine schöne neue Beschäftigung erdacht. Ich skizziere auf dem I Pad Hamburger Ansichten, drucke sie auf Aquarellpapier aus und koloriere diese dann mit Elbwasser zu schönen Bildern. Die Serie nenne ich dann „Original Hamburger Elbwasserstrich“.
Einige meiner Werke kann man auf meiner zweiten Anfängerhomepage „tamm-hamburger-elbwasserstrich.beepworld.de“ sehen.
Meine neuste Leidenschaft im Anfangsstadium ist das Internet und hier besonders die Erstellung einer guten und aussagekräftigen Homepage. Da übe ich jetzt.
Radfahren und Wandern sind dann die Ausgleichshobbys.
Es soll ja noch weitere Folgen der Geschichten über die Kröte Karl geben. Arbeiten Sie schon an Band 2?
Band zwei von Karl, eine Kröte geht ihren Weg „Die Suche geht weiter“ ist fertig und wird im Juli im Buchhandel erhältlich sein.
An Band drei schreibe ich z.Z., erste Bilder dazu sind im Netz „karldiekroete.jimdo.com“ zu sehen.
Vielen Dank für das Interview, Ulrich Tamm. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihren Büchern.
Frau Schmitz, ich bedanke mich bei Ihnen für dieses Interview, es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Hallo!
Wir haben das Buch in der Bücherei ausgeliehen und es unseren beiden Kleinen vorgelesen. Beiden hat das Buch sehr gefallen und auch wir Erwachsene fanden es doch ganz ansprechend 🙂
Liebe Grüße!
Hallo Mats,
das freut mich, dass deinen Kindern das Buch gefallen hat. Und den Autor wird es noch mehr freuen:-) Es soll demnächst eine Fortsetzung geben.
Viele Grüße
Ann-Bettina
Das Buch ist wirklich gut geworden 🙂
Ich war mit unter den Erstlesern und würde es gerne meinen Enkeln, wenn ich welche hätte, vorlesen …
Hallo Luna,
freut mich, dass es dir auch gefallen hat. Die Idee, eine Kröte zum Protagonisten zu wählen, finde ich ganz hervorragend 🙂 Eine Kröte ist ja nicht so das Kuscheltier, das meist gewählt wird. Das ist dann doch mal eine interessante Abwechslung.
Viele Grüße
Ann-Bettina
Ann-Bettina, ich bin mit Uli noch in der Diskussion, ob es sich bei Karl um eine Kröte oder einen Frosch handelt 😉
Lieben Gruß zurück
Martina