Beitrag zur Blogparade „Ist es verwerflich, Blogs zu kommerzialisieren?“

Blog kommerzialisieren

Top-Eltern-Blogs hat zu einer Blogparade mit dem Thema „Ist es verwerflich, Blogs zu kommerzialisieren?“ aufgerufen. Diese Blogparade läuft noch bis zum 17.1014.

Meine Meinung zur Kommerzialisierung von Blogs:

Prinzipiell halte ich es nicht für verwerflich Blogs zu kommerzialisieren. Vorausgesetzt es wird mit etwas Fingerspitzengefühl gemacht, um die Leser nicht zu vergraulen.

Bannerwerbung
Das eine oder andere Werbebanner in der Sidebar wird sicher niemanden stören. Wenn es allerdings zu viele werden und diese vielleicht auch noch aufdringlich blinken, sieht das schon anders aus. Es hat auch sicher niemand Lust, den Text mit der Lupe zwischen den Werbebannern zu suchen.

Pop-Ups, Overlays
Das ist in meinen Augen eine der besten Möglichkeiten Besucher ganz schnell und nachhaltig zu vertreiben.

AdWords
Sehe ich genau so wie Bannerwerbung. Solange es nicht übertrieben wird, ist das ok.

Native Advertising, Advertorials
Das sind Werbebeiträge, die „verkleidet“ als Blogartikel daherkommen. Diese Art der Werbung wird immer beliebter, da die anderen Werbeformen immer weniger funktionieren. Solche Beiträge sollten immer als „sponsored“ gekennzeichnet werden. Sonst fühlt sich der Leser schnell hintergangen.
Native Advertising ist in Ordnung, wenn es dem Blogbetreiber gelingt, daraus einen für den Leser wirklich interessanten Beitrag zu gestalten. Nur etwas allgemeines Blabla um die Werbebotschaft herum, bringt niemandem etwas. Der Anteil der Native Advertising Beiträge darf auch im Vergleich zu den regulären Posts nicht zu groß werden. Sonst wird der Blog schnell als uninteressante Werbeschleuder eingestuft.

Lohnt sich die Kommerzialisierung überhaupt?

Das hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Zahl der Blogbesucher
  • Passt die Werbung zum Blogthema?
  • Wird die Werbung als interessant oder nervend empfunden?
  • Welche Werbeform wird gewählt

Die Kommerzialisierung des Blogs dürfte sich in der Regel erst ab 3-stelligen täglichen Besucherzahlen lohnen.
Je weniger die Werbung zum Blogthema passt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nur als störend empfunden wird. Dann wird sie im besten Fall ignoriert, was dem Blogbetreiber keine Einnahmen bringt. Im ungünstigsten Fall vertreibt man sich damit die Leser.
Native Advertising bringt die besten Einnahmen, da hier für das Erscheinen des Artikel selber bezahlt wird, nicht für Klicks oder Käufe. Diese Werbeform ist aber auch am schwierigsten sinnvoll zu gestalten.

8 Gedanken zu „Beitrag zur Blogparade „Ist es verwerflich, Blogs zu kommerzialisieren?“

  1. Anne

    Hallo liebe Ann-Bettina,
    recht herzlichen Dank für deine Teilnahme an meiner Blog-Parade!
    Ich habe auch kürzlich davon gelesen, dass Bannerwerbung auf dem absterbenden Ast sei. Eigentlich nachvollziehbar: Wer lässt sich davon schon noch beeinflussen.
    Für Blogger sind Advertorials doch ideal, denn gerade hier lassen sich Werbetexte doch gut unterbringen. Ich finde diese Form der Werbung jedenfalls nicht verwerflich – sofern sie gekennzeichnet wird. Ansonsten ist die Gefahr zu groß, dass der Leser hinters Licht geführt wird. Wie sollte die Kennzeichnung laut neuem Urteil denn aussehen? Warum reicht denn ein „sponsored“ nicht mehr aus?
    LG Anne!!!

    • Ann-Bettina Schmitz Autor des Beitrags

      Hallo Anne,
      kennzeichnen muss man ein Advertorial auf jeden Fall. nicht nur wegen der Leser, sondern auch weil das Presserecht das so vorschreibt. Wenn „sponsored article“ nicht mehr ok ist, bleibt eigentlich nur „Werbung“ oder „Anzeige“. Ich selber habe aber von dem Urteil noch nichts gehört.
      Viele Grüße
      Ann-Bettina

  2. Claudia Dieterle

    Hallo Ann-Bettina,
    da stimme ich Dir zu, Werbung muss mit Fingerspitzengefühl gemacht werden und zum Blogthema passen, sonst schreckt man die Besucher ab.
    Viele Grüße
    Claudia

  3. Julia

    Soweit ich weiss, ist seit einem BGH-Urteil im Februar die Bezeichnung „sponsored“ bei Advertorials nicht mehr zulässig, auch das muss klar als „Werbung“ oder „Anzeige“ gekennzeichnet sein. Leider ist das kaum je der Fall…

    LG, Julia

    • Ann-Bettina Schmitz Autor des Beitrags

      Hallo Julia,
      kein Wunder, ich hatte z. B. von diesem Urteil auch noch nichts gehört. Normalerweise erregen solche Urteile doch großes Aufsehen im Internet. Wenn es niemand kennt, wird sich wohl auch kaum jemand dran halten.
      Viele Grüße
      Ann-Bettina

    • Hi Julia,

      welches BGH-Urteil meinst du denn?

      Wenn du dich auf das „Urteil des I. Zivilsenats vom 6.2.2014 – I ZR 2/11 -“ bin ich skeptisch ob das eins zu eins auf alle Blogger anwendbar ist.
      Da ginge es um eine gedruckte Zeitschrift die regelmäßig erscheint.
      Genaugenommen um § 10 LPresseG BW. Ob und wie Presserecht auf Blogger anwendung findet ist zur Zeit nach meinem Kenntnisstand umstritten.
      Aber es kann sicherlich nicht schaden das Wort „Anzeige“ auffällig bei besponsorten Artikeln zu verwenden.

      Beste Grüße

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