Interview mit der Autorin Katie Grosser

Katie Grosser

Heute stellt sich Katie Grosser meinen Interview-Fragen. Sie hat einen Fantasy-Roman geschrieben und schreibt für Zeitungen und Zeitschriften.

Guten Tag, Katie Grosser.

Guten Tag!

Dein Roman »Rissa Filial und das Vermächtnis der Fabelwesen« ist im Herbst vorigen Jahres beim Casimir-Verlag erschienen. Erzähle uns doch ein bisschen über dieses Buch.

„Rissa Filial und das Vermächtnis der Fabelwelt“ ist ein fantastischer Roman, der die jungen Leser in die Fabelwelt entführt. Denn diese ist vom Untergang bedroht und kann nur von Rissa Filial, der Hauptfigur im Roman, gerettet werden. Doch Rissa erlebt dieses Abenteuer nicht allein – ihr neuer Nachbar Leander ist auch dabei, wenn auch anfangs unklar ist, welche Rolle er bei der Rettung der Fabelwelt spielen wird. In der Fabelwelt treffen die beiden Menschenkinder viele verschiedene Fabelwesen: Feen, Trolle, Nymphen und auch einen Kobold. Wer Freund und wer Feind ist, ist dabei nicht immer ganz klar. Rissa und Leander wissen nur, dass die Zeit drängt und sie schnellstmöglich einen Weg finden müssen, die Fabelwelt zu retten.

rissa-filial

Wie bist du zum Casimir-Verlag gekommen?

Ich bin über einen Zeitungsartikel auf den Casimir-Verlag aufmerksam geworden. Er ist spezialisiert auf junge Autoren, die Romane für Kinder und Jugendliche schreiben. Das passte super zu „Rissa Filial“, also habe ich ein Exposé eingeschickt. Erst musste ich eine Weile auf eine Antwort des Verlegers warten, doch am Ende hat ja dann – wie man am fertigen Buch sieht – alles geklappt!

Du hast Politik und Kommunikationswissenschaften studiert. Warum nicht Literatur oder Germanistik? Das wäre doch für jemanden, der gerne schreibt, naheliegender.

Die Entscheidung für eine Kombination aus Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft hatte etwas mit meinem Berufswunsch nach dem Abitur zu tun. Ich wollte damals nämlich Journalistin werden. Zuvor hatte ich schon jahrelang für unsere Lokalzeitung gearbeitet und auch für eine Reihe an deutschen und amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften geschrieben. Auch beim Journalismus ist das Schreiben schließlich extrem wichtig! Ich arbeite sogar heute noch als freiberufliche Journalistin, auch wenn es nie mein Hauptberuf werden wird. Für mich war es – auch wenn sich mein Berufswunsch geändert hat – die richtige Entscheidung, denn die beiden Fächer bieten eine spannende Kombination. Und im Studium bin ich überhaupt aufmerksam geworden auf die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Laufbahn. Inzwischen promoviere ich im Fach Kommunikationswissenschaft und bin daher mit meiner damaligen Entscheidung sehr zufrieden.

Deine Mutter ist Amerikanerin, dein Vater Deutscher. Bist du in beiden Sprachen zuhause? Oder hast du eine Erst- und eine Zweitsprache?

Definitiv bin ich in beiden Sprachen zu Hause. Welche Sprache ich spreche, hängt davon ab, mit wem ich gerade spreche. Seitdem ich zu Hause ausgezogen bin und mit meinem Freund, der deutsch ist, zusammenlebe, spreche ich im Alltag natürlich etwas mehr Deutsch, sodass diese Sprache zurzeit ein wenig überwiegt. Im Englischen fühle ich mich aber genauso wohl.

In der Westfalenpost Meschede hast du seit Anfang dieses Jahres eine eigne Kolumne, in der du englischsprachige Literatur vorstellst. Nach welchen Kriterien suchst du die Bücher aus, die du vorstellst?

Das erste Kriterium ist, dass ich die Bücher selbst gelesen habe und davon begeistert bin. Empfehlen kann ich schließlich nur solche Literatur, die ich selbst auch für empfehlenswert halte. Grundsätzlich versuche ich mit meiner Kolumne außerdem, möglichst viele Leser anzusprechen. Das heißt, dass ich bei meiner Buchauswahl immer wieder andere Genres herausgreife und auch darauf achte, sowohl Literatur für jüngere als auch für ältere Leser vorzustellen.

Erinnerst du dich noch daran, was das Erste war, was jemals von dir veröffentlicht wurde?

Aus literarischer Sicht ist das ein Gedicht gewesen, das ich in den USA geschrieben habe. Damals habe ich während der elften Klasse ein halbes Jahr in Ohio gelebt. Meine High School hat jedes Jahr eine Literaturzeitschrift mit ausgewählten Beiträgen der Schüler herausgebracht. Darin enthalten war auch mein Gedicht „Snow“, zu Deutsch „Schnee“. Das war 2006, als ich 16 Jahre alt war. Aufsätze essayistischer Art sind in etwa zur selben Zeit das erste Mal in der multikulturellen Zeitschrift „Skipping Stones“ erschienen. Dort habe ich über verschiedene Themen geschrieben, die mich persönlich berührt haben.

Schreibst du auch politische Artikel, da du ja Politik studiert hast?

Eher weniger. Inzwischen schreibe ich keine Essays mehr, sondern konzentriere mich auf Romane, Kurzgeschichten und Gedichte. Aber auch da können ja durchaus politische Themen zum Zuge kommen!

Was machst du, wenn du nicht schreibst?

Sehr viel lesen! Ich bin eine Bücherverschlingerin und nehme mir bewusst die Zeit zum Lesen. Natürlich arbeite ich aber auch viel an meiner Promotion, schließlich bin ich hauptberuflich in der Wissenschaft tätig. Auch dort lese und schreibe ich aber viel, auch wenn es sich dabei natürlich um eine ganz andere Art des Lesens und Schreibens handelt. Ansonsten genieße ich momentan lange Spaziergänge durch Münster und will auch endlich wieder regelmäßiger Yoga machen. Das ist so schön entspannend nach einem vollen Arbeitstag.

Auf deinem Blog habe ich gelesen, dass du auch historische Stadtführungen durch Münster veranstaltest. Wird es demnächst einen historischen Roman von dir geben?

Gute Frage! Ich will bald einen historischen Roman überarbeiten, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Der hat zwar nichts mit Münster zu tun, spiegelt aber definitiv meine Begeisterung für Geschichte wider. Der Roman handelt von zwei hessischen Brüdern, die während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges als Söldner kämpfen, dabei jedoch plötzlich auf unterschiedlichen Seiten stehen. Die Überarbeitungsphasen dauern immer recht lange, da man sich als Autor selbst noch einmal ganz detailliert mit der eigenen Geschichte auseinandersetzen muss. Da ich das nebenbei mache, dauert so etwas bei mir manchmal etwas länger. Aber ich freu mich schon darauf, wenn ich damit fertig bin und mich an die Veröffentlichung machen kann.

Schreibst du schon an einem neuen Buch?

Momentan nicht, da ich im Moment den zweiten Band von „Rissa Filial“ überarbeite und mich daneben eher auf Gedichte und Kurzgeschichten konzentriere. Ich habe aber schon Ideen für einen neuen Jugendroman und freue mich darauf, in nächster Zeit damit zu beginnen. Vielleicht ziehe ich aber auch den vierten und letzten Band von „Rissa Filial“ vor. Der Dritte ist schon geschrieben und ich weiß grob, was im Vierten passiert. Mal sehen, was ich als Nächstes mache!

Vielen Dank für das Interview, Katie Grosser. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Projekten.

 

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