Das Thema Lesungen scheint hauptsächlich Autoren, weniger Blogger oder Leser zu interessieren. So wenige Teilnehmer/innen wie diesmal hatte ich noch nie bei einer Blogparade. Und die Mehrheit derjenigen, die einen Beitrag geschrieben haben, sind Autoren. Wenn man meinen eigenen Beitrag nicht mitrechnet, haben sich konkret 9 Leute mit einem Beitrag beteiligt, davon sind 6 Autoren. In Kommentaren haben noch Hans Reuter (Leser) angegeben, dass er noch nie bei einer Lesung war und Bernd Kleinert (Journalist) geht zwar beruflich, aber nicht privat zu Lesungen geht.
Nicht sehr verwunderlich, dass die drei »nur« Leserinnen Deborah, Julia und Kristina gerne zu Lesungen gehen. Der größte Fan dürfte wohl Deborah sein. Allerdings mögen auch sie Lesungen nur, wenn der Autor gut vorlesen kann und es deutlich wird, dass er das gerne macht. Julia und Kristina haben auch schon schlechte Erfahrungen mit Lesungen gemacht und sind daher der Meinung, dass Autoren, denen dies gar nicht liegt, es besser lassen sollten. Oder nach Kristinas Vorschlag jemand anderen zum Lesen engagieren und selber nur zum Fragen beantworten etc. anwesend sein sollten.
Alle drei gehen auch zu Lesungen unbekannter Autoren. Deborah und Kristina sind bereit für Lesungen zu bezahlen, Kristina allerdings nur, wenn diese vom Autor selber veranstaltet werden, nicht bei Verlagsveranstaltungen. Den Menschen hinter dem Buch kennenzulernen und eventuell neue Autoren zu entdecken, ist die Hauptmotivation eine Lesung zu besuchen. Online-Lesungen scheinen kein großes Thema für sie zu sein. Über Lesungen informieren sie sich im Internet oder werden von Freunden und Bekannten darauf hingewiesen.
Kommen wir nun zu den Autoren:
Fast alle Autoren haben angegeben, dass die gerne Lesungen veranstalten. Neben der Promotion ihrer Bücher finden sie den Kontakt zu den Lesern wichtig. Eine Autorin hat noch nie eine Lesung veranstaltet. Das deckt sich ja schon mal mit den Leserwünschen.
Zwei Autoren – Vera Nentwich und Kueperpunk – sehen Lesungen aber durchaus kritisch. Sie meinen, dass einfach aus dem eigenen Buch vorzulesen, doch etwas zu wenig ist. Sie wollen die Besucher ihrer Lesungen vielmehr durch Zusatzangebote, wie Musik oder kabarettistische Einlagen gut unterhalten.
Bis auf Kueperpunk sind alle bereit für Lesungen zu bezahlen, wenn sie die Veranstaltungen der Kollegen besuchen.
Drei der Autoren halten selber Online-Lesungen bzw. organisieren sie.
Die Teilnehmer im Einzelnen:
Deborah: Lädt Autoren zu Wohnzimmerlesungen ein, ist aber auch bereit für eine interessante Lesung weiter zu fahren.
Julia: Bevorzugt Lesungen weniger bekannter Autoren. Sie hat dabei sowohl sehr gute als auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Kristina: Fährt für Lesungen bis in die nächste Stadt. Sie findet diese Veranstaltungen einfach spannend.
Claudia Dieterle: War noch nie auf einer Lesung, obwohl sie selber Autorin (von Sachbüchern) ist.
Rosemarie Benke-Bursian: Kauft auf Lesungen gerne signierte Bücher. In ihrem Beitrag erklärt sie sehr gut, warum Autoren für Lesungen Eintritt verlangen sollten. Online-Lesungen hält sie für eine gute Möglichkeit, die Vorlese-Qualitäten eines Autors zu testen.
Vera Nentwich: Liebt es selber Lesungen zu veranstalten, die aber mehr in Richtung Event gehen. Sie hält Online-Lesungen für eine Erweiterung des Angebots, nicht für eine Alternative zu Live-Lesungen.
Petra Gungl: Fährt als Autorin gerne, um Lesungen zu halten. Als Leserin fährt sie aber nicht zu den Veranstaltungen, die müssen dann schon bei ihr vor Ort stattfinden. Sie macht Online-Lesungen auf Second Life.
Sabine Schaefers: Ist durchaus bereit für eine Lesung weiter zu fahren. Sie macht auch eigene Lesungen auf Second Life.
Kueperpunk: Organisiert Online-Lesungen auf SecondLife und macht dort auch eigene Lesungen. Er ist nicht bereit, zu fahren, um eine Lesung zu besuchen.
Ich: Habe als Zuhörerin sowohl ganz hervorragende als auch grottenschlechte Lesungen erlebt. Als Autorin habe ich noch keine Live-Lesung veranstaltet. Eine Mini-Online-Lesung von mir könnt ihr am 23.6. in der App Literiki hören.
Tolle und interessante Blogparade. Es gibt ja scheinbar doch noch genug, die für eine gute Vorlesung mal etwas weiter fahren.
Hallo Eva,
ich habe den Eindruck gewonnen, dass es zwei Arten von Lesern gibt. Die einen halten nichts von Lesungen, die anderen sind begeistert und fahren dann auch mal in den nächsten Ort und bezahlen für die Lesung.
Viele Grüße
Ann-Bettina
Hallo Ann-Bettina,
dachte mir, dich hier nochmals zu besuchen und etwas Feedback zu hinterlassen. Also ich gehöre ja zu dieser Gruppe, die bei keiner Lesung anwesend ist, sowohl offline als auch online. Es reicht für mich vollkommen aus, dass ich auf euren Blogs lese und so habe ich täglich massenhaft Input, mit welchem ich nicht schlecht arbeiten kann.
In Zukunft wird es bei mir nicht weniger, auf anderen Blogs zu lesen und so vernetzen wir uns doch immer wieder. Ich bin mehr für das digitale Learning und das Lesen der befreundeten Blogs. Damit bin ich sehr ausgelastet.
Heute ist übrigens mein Kommentiersonntag und ich verlinke dich aus dem Blogparaden-Blog unter Internetblogger.biz heraus. So vernetzen wir uns wieder gut.
Hallo Alex,
schön, dass du regelmäßig hier vorbeischaust. Vernetzung der Blogger untereinander halte ich auch für wichtig. So habe ich zumindest schon viele interessante Blogger kennengelernt, von denen ich sonst wahrscheinlich nie etwas erfahren hätte.
Wünsche dir eine schöne Woche
Ann-Bettina
Hallo Ann-Bettina,
vielen Dank für Deine Auswertung. Vielleicht liegt es auch an der Digitalisierung, dass die Menschen mehr online lesen und aktiv sind als offline z. B. Lesungen zu besuchen.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ich glaube mittlerweile auch, dass die Besucher von Lesungen eine Minderheit sind.
Viele Grüße
Ann-Bettina
Hallo Ann-Bettina,
eine sehr schöne Zusammenfassung. Für mich als Leser/Blogger ist die Sicht der Autoren sehr interessant. Schade, dass sich nicht mehr Leser zu Wort gemeldet haben.
Ich werde die Zusammenfassung gleich noch in meinem Beitrag verlinken.
Liebe Grüße
Kristina
Hallo Kristina,
die ursprüngliche Idee war auch, dass die Leser erfahren wie die Autoren das sehen und umgekehrt. Durch die geringe Beteiligung ist das Ergebnis leider nicht sehr aussagekräftig. Schade, aber nicht zu ändern.
Liebe Grüße
Ann-Bettina