Interview mit der Autorin Lara Kessing

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Zur Abwechslung nach den ganzen Krimi- und Thriller-Autoren habe ich heute eine Autorin zum Interview eingeladen, die Fantasy schreibt.

Guten Tag Lara Kessing.
Guten Tag Ann-Bettina, vielen Dank für die Einladung!

Dein Fantasy-Roman „Windgeflüster in Fella“ spielt in einer Fantasy-Welt.“ Dieses Fella scheint eine Diktatur zu sein. Stimmt das?

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Im Unterschied zu den meisten Dystopien ist die Diktatur erst im Entstehen. Das Chaos, das das extreme Unwetter und die Seuche ausgelöst hat, wurde von einer kriminellen Gruppierung (Senk) ausgenutzt. Sie sind dabei, eine Diktatur zu errichten, aber es regen sich gleich Menschen, um das Ganze zu stoppen. Dabei gibt es verschiedene Wege. Einige stellen sich den Senk offen in den Weg, andere rebellieren, indem sie in den dunklen Zeiten Menschlichkeit zeigen und beweisen, dass man gemeinsam Großes erreichen kann.

Auf deiner Homepage gibt es auch ein Spiel zu Fella. Das ist wirklich eine tolle Idee.
Wie bist du darauf gekommen?

Vielen Dank! Wenn ich ein Buch mag, möchte ich am liebsten hineinkriechen. Ich wollte meinen Lesern diese Möglichkeit geben. Es hat nicht direkt mit den Charakteren aus dem Buch zu tun, aber es stellt die Senk ein wenig vor und bringt hoffentlich etwas Abwechslung in den Alltag, wenn man sich einer kleinen Herausforderung stellt und Lik hilft.

Du bietest auch personalisierte Exemplare deines Buches an. Wie hat man sich das vorzustellen?

Hier wollte ich einen Schritt weitergehen und die Leser wirklich an meiner Geschichte teilhaben lassen. Dieses Sonderexemplar gibt es nicht zu kaufen, sondern nur zu gewinnen. Die erste Gewinnspielrunde ist schon gelaufen. Die Gewinnerin hat einen Fragebogen bekommen, den man sich auf meiner Homepage vorher ansehen kann. Dort hat sie angekreuzt, in welcher Situation sie sich wie verhalten würde. So konnte ich sie besser kennenlernen. Wenn sie selbst beispielsweise sehr schüchtern und vorsichtig wäre, wäre es nicht sehr authentisch, wenn ich sie im Buch sofort einen Aufstand anzetteln lassen würde. Ich möchte dieses Erlebnis für den Leser so realistisch wie möglich gestalten. Mit diesem Fragebogen bin ich das Buch durchgegangen und habe sie an mehreren Stellen mit meiner Protagonisten Sorija agieren lassen. Das ist natürlich eine Menge Arbeit, aber für dieses besondere Erlebnis mache ich das gerne. Das angepasste Exemplar hat sie schon bekommen. Ich bin schon ganz hibbelig, wie sie es findet.

Kommt diese Idee bei deinen Lesern gut an?

Ja, es gab viele Bewerbungen. Es sollte etwas ganz Besonderes sein und so haben es die Leute auch empfunden. Deshalb habe ich beschlossen, eine weitere Gewinnspielrunde zu starten, sobald der entsprechende Beitrag auf meiner Facebook-Seite 24 mal geteilt wurde. Dieses Mal haben die Leser es nicht nur in der Hand, ob und wann eine weitere Gewinnspielankündigung kommt, sondern auch, wie ihre Chancen auf einen Gewinn sind. Man kann seinem Glück etwas auf die Sprünge helfen.

Dein Buch hast du im September letzten Jahres als Self-Publisherin herausgebracht. Das war ja nun das erste Mal, dass du so etwas gemacht hast. War es schwierig? Hast du dir von jemandem helfen lassen?

Ja, das war das erste Mal. Es ist alles wirklich sehr spannend, aber auf keinen Fall einfach. Gerade zu Beginn kämpft man sehr darum, dass die Leser einen überhaupt sehen. Die, die das Buch gelesen haben, finden es sehr gut. Ich bekomme überwiegend sehr positives Feedback und es hat überall überdurchschnittliche Bewertungen, aber es ist ein Kampf, gesehen zu werden. Ich habe mich z. B. in rechtlicher Hinsicht beraten lassen, um einfach zu wissen, was ich tue und mich abzusichern, aber ansonsten hatte ich sogar weniger Hilfe, als die meisten anderen Selfpublisher. Keiner meiner Verwandten und Freunde ist bei Facebook, Twitter und Co. Das heißt, die kleine Starthilfe, dass Freunde deine Seite teilen usw. fiel bei mir weg. Außerdem musste ich mir das alles erst einmal aneignen, da ich davor nicht in den sozialen Netzwerken aktiv war und auch keinen Blog oder Ähnliches hatte. Um ehrlich zu sein, lerne ich immer noch dazu, aber meine gigantischen Fragezeichen vor den Augen werden von Tag zu Tag kleiner.

Eine weitere schöne Idee ist der „Danke-Preis“ auf deinem Blog. Er richtet sich an Autor*innen, Blogger*innen und Betreiber*innen von Facebook-Seiten zum Thema. Was ist dieser Preis und wie läuft das ab?

Ich habe schon jetzt so nette Blogger kennengelernt. Gerade zu Beginn ist jede Unterstützung Gold wert. Ich bin der Meinung, dass es immer zurückkommt, wenn man etwas Gutes tut. Ich habe mir vorgenommen, keinen der Blogger zu vergessen, die gleich zu Beginn auf mich zukommen oder ein offenes Ohr haben und mich unterstützen. Ich bin noch ganz am Anfang. Das heißt, wenn ich jetzt einen Link teile oder auf einen Blog hinweise, sieht es nur eine überschaubare Anzahl von Leuten. Das wird sich noch ändern, aber ich wollte jetzt schon etwas zurückgeben und wörtlich Danke sagen. Die Blogger, Facebook-Seitenbetreiber und Autoren konnten sich auf meiner Seite bis zum 20.1 anmelden und rufen dann ihre Community auf, für sie abzustimmen. Wenn die Leute das tun, sehen sie auch die anderen Teilnehmer und stöbern hoffentlich mal auf deren Seiten herum. Wenn ein Follower eines Autors zum Abstimmen kommt, gibt er die Stimme natürlich dem Autor, aber er kann ja auch gleich bei den Bloggern und bei Facebook vorbeischauen oder auch andere Autoren kennenlernen. Der Gewinner aus jeder Kategorie wird von allen Teilnehmern auf ihren Seiten bekannt gegeben und bekommt da auch noch einmal Aufmerksamkeit. Außerdem haben die Gewinner die Möglichkeit, sich und ihre Seite vorzustellen. Diese Vorstellung findet dann seinen Platz auf meiner Seite. Die Leute machen ihre Sache mit so viel Liebe und verdienen es gesehen zu werden, das gilt selbstverständlich auch für die teilnehmenden Autoren, deshalb wollte ich diese Kategorie nicht außen vorlassen.

Was machst du, wenn du gerade nicht schreibst?

Auf jeden Fall nicht schlafen … oder kaum. Da ich auch noch Vollzeit arbeite, bleibt nicht sehr viel Zeit für anderes. Ich stehe schon auf sämtlichen Wartelisten für die erste Zeitmaschine. Ich bin froh, dass das Schreiben für mich so erfüllend ist, denn für andere Hobbys fehlt gerade wirklich die Zeit. Natürlich ist es auch Arbeit, besonders das Korrekturlesen, aber auch das macht irgendwie Spaß. Vor allem der erste Korrekturdurchgang. Die Charaktere übernehmen bei mir schnell das Ruder, sodass ich manchmal selbst überrascht bin, was da so steht. Ansonsten lese ich natürlich total gerne und bin damit beschäftigt, mich selbst etwas zu bremsen. Ich habe mich bisher u.a nicht an Verlage gewandt, weil ich die Deadlines zur Manuskriptabgabe gefürchtet habe. Ich wusste nicht, ob das mit meinem Brotberuf zu vereinbaren wäre. Ich bin ein Mensch, der sich auf Biegen und Brechen an die Deadlines gehalten hätte. Mittlerweile merke ich, dass ich mir härtere Deadlines setze, als jeder Verlag.

Schreibst du schon an der Fortsetzung zu „Windgeflüster in Fella“?

Ja, aber der zweite Teil wird kein gewöhnlicher zweiter Teil. Mehr verrate ich aber noch nicht.

Möchtest du den Leser*innen sonst noch etwas erzählen?

Ich möchte euch herzlich zu dem Spiel zum Buch einladen.
https://senktest.wordpress.com/
Es ist eine kleine Abwechslung und man kann sich eine XXL-Leseprobe erspielen. Momentan gibt es sie nur als PDF, aber mobi- und ePub-Formate kommen noch. Wer es sich etwas einfacher machen will, bekommt auf meiner Website auch jetzt schon gratis XXL-Leseproben in den beiden Formaten.

Vielen Dank für das Interview Lara Kessing. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

Vielen lieben Dank! Das war ein sehr interessantes Interview. Schön, dass du mich dazu eingeladen hast! Dir ebenfalls weiterhin viel Erfolg mit deinem vielseitigen Blog.