Heute habe ich eine Autorin zu Gast, die schon sehr lange schreibt – hauptsächlich Krimis und Inselromane.
Guten Tag Monika Detering.
Zuletzt ist von dir der Krimi „Macht, Gier und Haie“ erschienen. Der spielt an der Ostsee, in Stralsund. Das Thema Miethaie ist aber doch eigentlich gar nicht so Ostsee typisch oder?
Die großen Städte sind zwar im Medien-Fokus, aber in attraktiven Urlaubsgegenden sind Investoren und Miethaie genauso dabei, die Mietpreise explodieren zu lassen und interessante Objekte aufzukaufen. Wobei Stralsund bei mir eigentlich eine Fiktion ist – aber auch an der Ostsee, wie in Rostock, Müritz, Greifswald und Stralsund explodieren die Mieten.
Nord- und Ostsee scheinen dich richtig zu faszinieren. Auch deine Krimis „Wer liebt, stirbt zweimal“ und „Witwenlust“ spielen dort. Dabei lebst du selber im Ruhrgebiet. Was macht diese Gegenden zu idealen Krimischauplätzen?
Auch meine Krimis: ‚Langeooger Liebestöter‘ und ‚Puppenmann‘ spielen an der Nordsee. Durch viele lange Aufenthalte auf den Nordseeinseln und Urlaube an der Ostsee sind dies die Gegenden, in denen ich mich ‚zu Hause‘ fühle. Und – sind es so manches Mal nicht Inseln, die Küstenorte, in denen das Schreckliche hinter blitzblanken Fenstern haust? Das Meer verführt im Guten wie im Bösen … Ach ja, und im Ruhrgebiet lebe ich nicht.
Es gibt aber auch Krimis von dir, die im Ruhrgebiet spielen. Allerdings in den 50er Jahren. Diese Krimis hast du mit einem Kollegen zusammen geschrieben. Ist das nicht schwierig, wenn zwei Leute an einem Buch schreiben?
Mein Kollege Horst-Dieter Radke und ich schaffen das. Gemeinsam ein Projekt zu erarbeiten, zu schreiben, und nur im Mailaustausch. An jeder Szene, jedem Kapitel feilen wir solange, bis keine Brüche mehr erkennbar sind. Vorab erstellen wir ein genaues Konzept, um den Ablauf der Geschichte immer im Auge zu behalten. Natürlich einigen wir uns vorher auf Namen, Figuren und Orte, und recherchieren gründlich. Wobei jeder von uns einen speziellen Teil übernimmt. In der gegenseitigen Korrektur darf es keine Mimositäten geben – es geht immer um den Text und nicht um die Person, die die Szene geschrieben hat. In unserer Ruhrgebietsreihe erscheint Mitte September 2017 der 4. Band um unsere Protagonisten Puff & Poggel: „Bittere Liebe an der Ruhr“. Die schnoddrige Zimmerwirtin Anna Puff und den korrekten Kriminalbeamten Alfred Poggel haben wir sehr in unsere schwarzen Herzen geschlossen.
Der Beschreibung nach zu urteilen, sind deine Inselromane „Ein Meer zum Verlieben“ und „Eine Insel für immer“ Liebesromane. Das ist ja nun etwas ganz anderes als Krimis. Brauchtest du mal etwas Abwechslung?
Diese Inselromane entstanden auch in Teamarbeit. Ausgelöst durch die Frage, inwieweit kann sich ein Mann in die Gefühle einer Frau hineinversetzen und kann eine Frau die Handlungen eines Mannes verstehen. Ich fand diese Abwechslung sehr erfrischend.
Bevor du dich ganz auf das Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten konzentriert hast, warst du als Puppenkünstlerin viel unterwegs und hast als freie Journalistin gearbeitet. Schlagen sich diese Erfahrungen in deinen Büchern nieder?
Teilweise. In dem Krimi: „Puppenmann“ und noch deutlicher in dem kommenden Roman „Der Sommer des Raben“, der im Dezember 2017 erscheint und auf den ich mich ganz besonders freue.
Neben deiner Homepage betreibst du noch zwei Blogs und bist auf Facebook und Twitter vertreten. Nimmt das nicht unheimlich viel Zeit in Anspruch?
Die Blogs sind inzwischen auch mehr geworden. Aber ich kann gut auf diese Weise ein bisschen den Lesern über meine Romane erzählen. Facebook ist der Marktplatz, auf dem ich herumschlendere, hie und da meinen Senf dazugebe und mit Menschen in Kontakt komme, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Und Twittern macht Spaß. Kurz und knapp gefällt mir.
Du hast ja auch noch Familie. Was sagen die denn zu einer schreibenden Frau und Mutter?
Da fragst du mich aber was. Ich sage mal so: Es bleibt immer genügend Zeit, dem anderen gut zuzuhören, dem Mann und den Töchtern. Aber diese sind längst erwachsen und haben ihr eigenes Leben.
Hast du überhaupt noch Zeit für Hobbys?
Nein
Schreibst du schon an einem neuen Roman?
Ja. Es ist ein Herzensprojekt und wie ich finde, ein besonderes. Ich glaube, der Verlag dp Digital Publishers findet das auch. Ich liebe meinen Protagonisten und wünsche mir sehr, dass nach Erscheinen des Romans die Leser*innen ihn lieben werden. Mehr möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?
Dieses Jahr erscheinen einige Titel von mir in unterschiedlichen Genres und ich bin gespannt auf die Reaktionen meiner Stammleser*innen und jene, die hinzukommen. In Kürze erscheint „Die Kraft ihres Herzens“, der Roman beginnt in der Nachkriegszeit und endet in den 1990er Jahren.
Wer ein Faible für Sagen hat: „Sagen und Legenden aus dem Ruhrgebiet“, ich habe einmal wieder gesammelt und die alten Geschichten neu geschrieben – das HC kommt im Herbst, passend für die Zeit, in der gern vorgelesen und geschmökert wird.
Wer auf die Schnelle wissen möchte, wer ist Monika Detering, lade sich Booksnacks auf den Reader, es gibt auch von mir eine Auswahl an kriminellen Kurzgeschichten und auch welche mit Liebe.
Vielen Dank für das Interview Monika Detering. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.
Und ich bedanke mich herzlich für kluge Fragen, die mir Raum zum Erzählen gelassen haben.
Auf die Autorin bezogene Werbung:
Homepage der Autorin: http://www.monika-detering.de/