Interview mit der Autorin Cathrin Moeller

Cathrin-Moeller

Auf meinen heutigen Interview-Gast bin ich durch ihr letztes Buch „Mordsacker – der Tote in der Güllegrube“ aufmerksam geworden.

Guten Tag Cathrin Moeller.

Liebe Ann- Bettina Schmitz, ich freue mich sehr über das Interesse an meinem Krimi.

Dein Buch „Mordsacker“ spielt auf dem Dorf in Mecklenburg. Du lebst selber auch in einem Dorf. Hast du dort die Vorlagen für deine eigenwilligen Figuren gefunden?

mordsacker

Ausgangspunkt zu meinen Figuren sind tatsächlich Beobachtungen wie sich Menschen verhalten, aber die mache ich überall, wo ich unterwegs bin. Hinzu kommt eine Prise Fantasie. Natürlich sind die Figuren teilweise auch absichtlich überzeichnet. Ich denke aber, dass sich das Zusammenleben auf dem Dorf, wo jeder jeden kennt, überall ähnlich gestaltet: Es gibt die eingeschworene Gemeinschaft, die Zugezogenen und die Außenseiter/Sonderlinge, den Treffpunkt, wo man die neuesten Nachrichten erfährt, die Gerüchteküche und die gegenseitige Hilfsbereitschaft.
Meine Heldin kommt aus Berlin und erlebt einen Kulturschock. Damit muss sie erst einmal klarkommen. Und sie kann dort nicht einfach wieder wegziehen! Das hat mich an der Figur gereizt. Schafft sie es, sich in diese neue Gemeinschaft zu integrieren und ihre Haltung gegenüber dem Landleben zu ändern? Kann sie sich dort wohlfühlen?

Um der Protagonistin Klara Himmel das Einleben auf dem Dorf etwas zu erleichtern, soll sie kochen lernen. Dazu braucht sie eure Hilfe. Wir haben daher einen Rezept-Wettbewerb organisiert, an dem ihr bis zum 5.11.17 teilnehmen könnt.

 

mordsstadt

„Mordsstadt“ spielt in Berlin und ist die Vorgeschichte zu „Mordsacker“. Beide Mords-Bücher sind eine gelungene Mischung aus spannendem Krimi und deftigem Humor, wie man ihn von Heimattheater-Aufführungen kennt. Kommt da die Theaterpädagogin in dir durch?

Wahrscheinlich. Der Humor entsteht durch die selbstironischen Gedanken der Protagonistin und die manchmal absurden Situationen, in die sie sich selbst manövriert.
Ich habe früher einige Komödien inszeniert, wo das Publikum vor Lachen flach gelegen hat. Das war auch der Grund, warum ich mit dem Versuch einen Roman zu schreiben, begonnen habe.

Voriges Jahr erschien dein Buch „Die Spreewaldgurkenverschwörung“ – auch so eine Art Krimi, wenn ich das richtig verstanden habe. Um was geht es in dem Roman?

Spreewaldgurken

Eine junge Apothekenhelferin mit besonderen „Fingerfertigkeiten“ und krimineller Familie, stolpert beim Medikamente ausliefern über eine Leiche, wird für die Diebin und Mörderin gehalten und muss ihre Unschuld beweisen. In dem Buch geht es auch um einen Schwesternkonflikt. Die Heldin mit kleinkrimineller Vergangenheit verhält sich der Familie gegenüber loyal. Ihre Schwester ist Staatsanwältin und schämt sich für ihre Herkunft.

Der Klappentext zu „Wolfgang muss weg“ klingt schon ziemlich gruselig. Eine Frau, die ihren toten Mann in der Tiefkühltruhe versteckt … Wie kommst du auf so eine Idee?

wolfgang-muss-weg

Unser Tiefkühlschrank war kaputt. Ich stand mit meinem Mann im Elektromarkt vor so einer riesigen Tiefkühltruhe, die ich schon immer haben wollte. Er sagte „Wozu brauchst du so ein riesiges Teil? Willst du eine Leiche darin verstecken?“ Das war ein Auslöser, um meine Grundidee von einer Geschichte umzusetzen, in der sich eine Frau von ihrem tyrannischen Ehemann befreit. Sie entdeckt seine Geheimnisse und lernt wieder auf eigenen Füßen zu stehen.

Auf deiner Homepage habe ich gesehn, dass du recht fleißig Lesungen veranstaltest. Kannst du wirklich aus einem Buch wie „Mordsacker“ lesen, ohne selber loszulachen?

Ja! Bei den herausgesuchten Textstellen lese ich in der Haltung der Protagonistin. Für Klara sind die Situationen tot ernst. In meinen Lesungen erzähle viel darüber, auf welche kuriosen Erkenntnisse ich bei der Recherche gestoßen bin. Ich zeige, wie man richtig Fingerabdrücke nimmt, oder gebe auch Tipps wie man größere Blutflecken spurenlos beseitigt. Ich beantworte die Fragen des Publikums und gebe einen Einblick wie bei mir ein Krimi entsteht.

Kannst du dir vorstellen, auch einmal einen „ernsten“ Krimi zu schreiben?

Für einen Thriller gibt es schon ausgearbeitete Figuren und ziemlich viel Material in der Schublade.

Was liest du selber gerne?

Am liebsten Thriller. Ich bin Fitzekfan. Sein Werk Amokspiel hat mich auch zu der Hintergrundgeschichte von Mordsacker inspiriert. Ich mag Karen Slaughter, Arno Strobel, Henning Mankell, Fred Vargas, Adler Olsen, Tess Gerritsen, Klaus-Peter Wolf…
Die Krimis von Gisa Pauly und Tatjana Kruse bringen mich zum Lachen.
Beim Roman „Ein Mann namens Ove“ hab ich geheult wie ein Schlosshund.

Du bist Mitglied in der Vereinigung Deutscher Liebesromanautoren (DeLiA). Warum das? Schreibst du noch unter einem Pseudonym Liebesromane?

Und im Syndikat und den Mörderischen Schwestern. Bisher schreibe ich noch nicht unter Pseudonym. Bei meinen Geschichten handelt es sich nicht um Liebesromane, aber Liebe, Hass und Eifersucht kommen auch darin vor.

Schreibst du schon an einem neuen Buch?

Ich stecke gerade in der Endphase von „Himmelfahrtskommando“ dem 2. Mordsackerkrimi. Nächste Woche ist Abgabetermin.

Himmelfahrtskommando

Darum geht’s:
In Mordsacker ist ordentlich was los! Ein altes Fräulein stirbt an ihrem Kaffeetisch. Auf den ersten Blick sieht es nach Selbstmord aus. Oder hat die blutjunge Schamanin nachgeholfen, die alle Bewohner des mecklenburgischen Dorfes in helle Aufregung versetzt? Der Dorfpolizist ist verhindert, denn er leistet Geburtshilfe bei den Ziegen auf seinem Bauernhof. Zum Glück gibt es noch Amateurdetektivin Klara Himmel, die sich todesmutig an die Arbeit macht.

Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?

Wer Interesse hat, kann mich bei Lesungen am 25.10. in der Stadtbibliothek in Zerbst, am 28.10. bei der Kriminacht in Pirna, am 08.11. in der Bibliothek Dommitzsch oder am 16.11. im Rahmen des Krimifestivals Berlin im Autohaus Kühn in Michendorf erleben.
Auf meiner Facebook Seite erfahrt Ihr Einiges mehr über mich, meine Krimis und Krimiprojekte. Ich freue mich über Euer Feedback und Eure Ideen zu skurrilen Tatwaffen sowie Möglichkeiten ungeschoren davonzukommen, über Anekdoten zum Landleben und tolle Rezepte, damit meine Heldin Klara endlich kochen lernt.

Vielen Dank für das Interview, Cathrin Moeller. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.

Liebe Leser*innen denkt daran, dass Klara Himmel eure Rezepte braucht! Wir zählen auf euch!

Auf die Autorin bezogene Werbung:
Homepage der Autorin: https://www.cathrinmoeller.com/