Titel: Freiheit für Anfängerinnen
Autor: Daniel Oliver Bachmann
eBook, dotbooks137 Seiten
vorgestellt von: Ann-Bettina Schmitz
Der Autor: Daniel Oliver Bachmann hat zahlreiche Romane, Reisebericht und Drehbücher verfasst. Er hat mehrere Preise erhalten, z. B. den Münchner-Kurzgeschichten-Literaturpreis, den Georg-Sand-Literaturpreis und den Literaturpreis der Akademie ländlicher Raum.
Das Buch: Man sagt es nicht gerne, aber Theo war ein Schwein. Nicht nur, dass er den 50. Geburtstag seiner Ehefrau durch einen plötzlichen Herzinfarkt ruiniert hat – kaum ist er unter der Erde, stehen die Schuldner bei Martha Schlange. Wofür brauchte der auf den ersten Blick so biedere Weinhändler all die Kredite? Wie sich herausstellt, hat Theo seine Ausflüge nach Italien nicht nur genutzt, um edle Tropfen einzukaufen, sondern auch, um diverse Geliebte zu beglücken. 35, um genau zu sein. Und Kinder haben die meisten auch. Das wäre nun der passende Moment für einen kleinen Nervenzusammenbruch –aber Martha beschließt: so nicht! Kurzentschlossen macht sie sich auf den Weg, um jenseits der Alpen nach dem Rechten zu sehen.
Der Klappentext klingt nach einer spannenden Geschichte und hat auch mich zum Lesen verführt. Leider verspricht er mehr als der Roman hält.
Der Teil I ist noch recht interessant zu lesen. Hier wird uns die Protagonistin Martha vorgestellt und wir sind Zeuge der Ereignisse an ihrem 50. Geburtstag. Das ist alles gut nachvollziehbar und recht humorvoll geschrieben.
Im Teil II macht Martha sich, zusammen mit einer alten Freundin, dann auf den Weg, um die Nebenfamilien ihres verstorbenen Mannes zu besuchen. Das könnte ja nun sehr interessant werden. Die Betonung liegt aber auf dem Wörtchen „könnte“. Statt interessanter Konfrontationen von Martha mit ihren Nebenbuhlerinnen erleben wir hauptsächlich Marthas Gejammer über verpasste Chancen. Von dem Zeitpunkt ihrer Abfahrt an, wird der Leser durch Rückblicke gelangweilt, in denen sowohl Martha als auch die anderen Hauptfiguren der Erzählung, sich an verpasste oder missglückte Sexszenen erinnern.
Ab und zu gibt es zwar Handlungsansätze, die eine neue Entwicklung erwarten lassen. Diese werden aber nicht konsequent weiter verfolgt, sondern gehen unter. Die Hauptfiguren dieser Erzählung sind so damit beschäftigt ihr Sexualleben bzw. dessen Nichtvorhandensein zu betrachten, dass für eine echte Handlung kaum noch Raum bleibt. Das Ganze wirkt sehr konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Die Handlungen der einzelnen Personen sind meist nicht nachvollziehbar.
Worauf der Titel „Freiheit für Anfängerinnen“ sich bezieht, ist mir nicht klar geworden. Meint der Autor die sexuelle Freiheit, der nicht mehr durch Beziehungen gebundenen Frauen? Meint er die Freiheit, sich unsinnig zu verhalten? Wie auch immer, ich fand dieses Buch, vom ersten Teil abgesehen, grenzenlos langweilig. Du verpasst also sicher nichts, wenn du es nicht liest.
Dieses Buch wurde mir für die Rezension von Bloggdeinbuch zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.
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