Interview mit Emma Wagner, Autorin des Romans „Liebe und andere Fettnäpfchen“

Emma Wagner

Ich freue mich heute Emma Wagner zum Interview in der ABS-Lese-Ecke begrüßen zu können. Emma Wagner hat gerade ihren ersten Roman „Liebe und andere Fettnäpfen“ veröffentlicht.

Guten Tag, Emma Wagner.

Kannst du uns kurz erzählen, um was es in deinem Roman geht?
Um die Liebe, das Leben und den ganzen Rest… Grob gesagt 😉 Aber es geht natürlich auch etwas genauer:
Studentin Lena geht nicht durchs Leben, sondern stolpert hindurch. So findet sie in Heidelberg zwar jedes Fettnäpfchen, aber leider nicht den Mann fürs Leben. Stattdessen läuft ihr ständig der unsympathische Polizist Adrian über den Weg. Doch wenigstens hat er einen gut aussehenden Freund, den charmanten Franzosen Pierre – Lenas Traummann.
Ihn für sich zu gewinnen, ist nun ihr erklärtes Ziel, für dessen Erreichen ihre Freundinnen einen Schlachtplan entwickeln. Doch Lena wäre nicht Lena, wenn hierbei alles nach Plan verlaufen würde!
Dass sie sich nebenher auch noch mit skurrilen Mitbewohnern herumschlagen muss und versehentlich zum Amor wider Willen mutiert, macht die Sache nicht gerade leichter. Als sie selbst aber eine Liebeserklärung von der falschen Seite erhält und zu allem Überfluss ihre ein Doppelleben führende Freundin sie um Hilfe bittet, ist das Chaos perfekt…

Warum schreibst du unter Pseudonym?
Weil ich tierische Angst davor hatte, dass mein Roman ein Reinfall werden und ich mich fortan nicht mehr aus dem Haus wagen könnte… Gott sei Dank ist es anders gekommen, so dass ich meine Sonntagsbrötchen nicht via Internet kaufen muss 😉 Doch inzwischen habe ich mich schon so sehr an mein Pseudonym gewöhnt, dass es mir tatsächlich wie ein realer Zweitname vorkommt.

Vielleicht war ich ja in meinem vorigen Leben eine Emma Wagner? Wenn nicht, liebes Universum, weißt du ja, was ich mir fürs nächste Leben wünsche… Abgesehen natürlich von mehr Zeit zum Schreiben… Und Regalen, die sich von selbst an die Wand dübeln, wo wir schon mal dabei sind 😉

Hat der Roman autobiografische Züge?
Tjaha…. Daher das Pseudonym  Demnächst werde ich, glaube ich, mal eine Liste auf meine Homepage stellen, auf der ich enthülle, welche der Fettnäpfchen im wahren Leben mir und welche meiner Freundin zuzuschreiben sind.

Lustiger Weise sind genau die Episoden, die in dem einen oder anderen Leserkommentar als unrealistisch beschrieben wurden, absolut und hundertprozentig der Wahrheit entsprechend. Aber so ist es ja meistens: Die besten Geschichten schreibt eben doch das Leben!
Und dabei habe ich nicht mal die Hälfte dessen niedergeschrieben, was einem etwas verpeilten Menschen wie mir so alles widerfahren kann… Es gibt also noch genug Stoff für Fortsetzungen 😉

Der Roman ist sehr humorvoll geschrieben. Warst du immer der Klassenclown? Bist du auch privat ein fröhlicher Mensch?
Ein Klassenclown war ich nicht, dafür war ich viel zu schüchtern. Aber fröhlich war ich und bin es nach wie vor. Immer. Unter allen Umständen. Außer vielleicht, wenn meine Kinder einen Schatz in der Sandkiste verstecken, mich danach suchen lassen und sich dieser Schatz als meine Fotokamera herausstellt. Fand ich in dem Moment nicht so lustig! Aber im Nachhinein kann ich selbst darüber nichts anderes als lachen. Gott sei Dank. Meine Kinder scheinen nämlich mein Talent, in unmögliche Situationen zu geraten, geerbt zu haben 😉

Hast du auch in der Schule schon gut Aufsätze schreiben können oder kam der Spaß am Schreiben erst später?
Tatsächlich erinnere ich mich daran, dass meine Schulaufsätze immer in der Parallelklasse vorgelesen wurden. Was ich als Jugendliche ziemlich schrecklich fand. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir dabei ein Aufsatz aus der siebten Klasse, bei dem es um einige peinliche Vorfälle während unseres absolut chaotischen Familienurlaub ging. Ich hoffe sehr, dass er für immer in der Versenkung verschwunden ist. Der Aufsatz. Nicht der Familienurlaub 😉

Was sagt deine Familie zu deiner Schriftstellerei? Haben sie dein Buch gelesen?
Anfangs war sie natürlich völlig verdutzt und keiner hat mein neues Hobby ernst genommen. Dann haben sie den Roman gelesen und waren noch verdutzter, doch daran, dass ihn auch andere Leute lesen würden, hat noch immer niemand geglaubt. Jetzt, knapp ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung bin ich diejenige, die am verdutztesten ist und all die tollen Rückmeldungen von Lesern kaum glauben kann.

Über was kannst du lachen?
Über mich. Zum Glück. Dadurch habe ich nämlich viel zu lachen… Ansonsten über Terry Pratchett.

Welche Bücher liest du?
Zurzeit lese ich zwangsläufig haufenweise Kinderbücher und bin dadurch inzwischen in der Lage, sämtliche Geschichten von Benjamin Blümchen aus dem Kopf nicht nur vor- sondern auch rückwärts wiederzugeben.
In den seltenen Fällen, in denen ich nicht mit den existenziellen Problemen eines sprechenden Elefanten beschäftigt bin, lese ich fast alles: Von Historienschinken über Fantasy (Terry Pratchett for President!!!), Science Fiction und Liebesromane bis hin zu im Viktorianischen London spielenden Krimis. Doch am liebsten lese ich Bücher, die gute Laune machen. Das Leben ist schließlich hart genug 😉
Ein No-Go sind bei mir Horrorromane. Selbst Thriller tue ich mir nur begrenzt an, da ich dazu neige, nach der Lektüre eines solchen bei jedem kleinsten Geräusch senkrecht im Bett zu stehen. Und da drei Kleinkinder eine Menge Geräusche machen, ist in diesem Fall an Schlaf nicht mehr zu denken 😉

Hast du noch andere Hobbys neben dem Schreiben?
Wie man beim Lesen von „Liebe und andere Fettnäpfchen“ vermutlich unschwer erkennt, habe ich eine Vorliebe für das Salsa-Tanzen und lege es jedem ans Herz. Vollkommen egal, wie schlecht ich drauf bin – sobald ich diese Musik höre, kann ich nicht anders als glücklich zu sein und die Hufe zu schwingen.
Ansonsten bin ich ziemlich vielseitig und kann sowohl Klavier spielen als auch – notgedrungen – eine Waschmaschine anschließen (mein Mann besitzt zwei linke Hände – vielleicht sollte ich mal darüber ein Buch schreiben?!?).

War „Liebe und andere Fettnäpfchen“ eine einmalige Aktion oder dürfen wir uns auf weitere Romane freuen?
In der Tat gibt es Nachschub. Denn nachdem ich mit dem Schreiben angefangen hatte, musste ich feststellen, dass es Suchtcharakter hat und als Folge dieser Sucht wird im Herbst mein zweiter Roman „Das Handy in der Hummersuppe“ erscheinen und ein dritter im Januar nächsten Jahres. In beiden wird Lena aus „Liebe und andere Fettnäpfchen“ am Rande wieder auftauchen, doch ist für sie auch ein eigener Folgeroman geplant.
Seufz… So viele Ideen und so wenig Zeit… Vor allem, da meine Kinder der Meinung sind, dass Schlaf – insbesondere der ihrer Mutter – völlig überbewertet wird, weshalb ich ab und an auch schon mal auf der Toilette einschlafe. Doch spätestens beim Kontakt von Kopf und Boden werde ich wieder wach und denke über den nächsten Roman nach 😉

Vielen Dank für das Interview, Emma Wagner. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.

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