Heute stellt sich die Autorin Silke Winter meinen Fragen. Silke Winter schreibt Fantasy-Romane, Kinder- und Sachbücher.
Guten Tag Silke Winter.
Hallo 🙂
Du hast 2014 eine stattliche Reihe von Büchern herausgebracht. Die hast du doch sicher nicht alle auch in dem Jahr geschrieben. Oder doch?
Vieles habe ich noch in meiner Schublade wiedergefunden. Das Kinderbuch „Der kleine Wolf“ und das Fantasybuch „Eve“ habe ich allerdings tatsächlich beides innerhalb von einem Jahr geschrieben (in 2013), so dass sie dann in 2014 veröffentlicht werden konnten. Im September 2014 veröffentlichte ich dann das Kinderbuch „Erklär mir“.
Dein bekanntestes Buch ist der zweiteilige Fantasy-Roman »Eve«. Erzähl uns doch etwas darüber.
Eve ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Nach der Trennung ihres Vaters von ihrer Stiefmutter wechselt sie mitten im Jahr die Schule – und lernt dort Kevin kennen. Was sie nicht ahnt: Kevin besitzt ein dunkles Geheimnis …
Doch diese Begegnung offenbart noch ein weiteres Geheimnis: In Eve erwachen magische Kräfte – denn sie ist nur zum Teil ein Mensch.
Was ist die Prophezeiung, von der alle reden und was hat sie mit Eves düsteren Vorahnungen zu tun? Warum macht das „Tribunal“ Jagd auf sie und was haben die Wolfsjäger mit alledem zu tun?
»Eve« und »Energie des Lichtes«, einen weiteren Fantasy-Roman von dir, gibt es sowohl als eBook als auch als Taschenbuch. Deinen anderen Fantasy-Roman »Das Amulett« aber nur als eBook. Warum das?
Ehrlich gesagt liegt das nur daran, dass ich es bisher noch nicht geschafft habe, „Das Amulett“ zu überarbeiten. Zunächst habe ich einige Termine wahrgenommen, mich um meine veröffentlichten Bücher gekümmert und viele neue Ideen niedergeschrieben. Bis in 2015 hinein war es – geschäftlich wie auch privat – sehr turbulent.
Du hast auch eine Reihe von Kinderbüchern veröffentlicht. Sie scheinen alle einen pädagogischen Anspruch zu haben, wie beispielsweise »Der kleine Lemming«. Mögen Kinder so etwas oder bedienst du da eher die Vorstellungen der Eltern.
Die Kinder, denen ich meine Bücher selbst vorstellen durfte (z. B. bei Vorlesungen in Kindergärten), mochten die Geschichten sehr. Besonders begeistert waren die meisten von „Die Prinzessin und der Drache“ und „Das Haarknotenmonster“ – aber auch Geschichten, die eher zum Nachdenken anregen, wie beispielsweise „Das Mädchen und die Krähe“ wurden sehr gut aufgenommen.
Von den Eltern hingegen wurde ich immer wieder angesprochen, weil sie es toll fanden, dass auch mal ernste Themen kindgerecht behandelt wurden.
Eines deiner Themen ist Scheidung und die Folgen für Kinder. Hast du selber eine Scheidung erlebt oder woher kommt dein Interesse für dieses Thema?
Ich selbst bin in einem glücklichen Zuhause aufgewachsen. Meine Eltern sind heute noch verheiratet und auch sonst lief alles super.
Allerdings habe ich in meinem Bekannten- und Freundeskreis immer wieder Trennungen und auch Scheidungen mitbekommen. Nachdem ich dann in einem Fall eine besonders „brutale“ Scheidung (auf dem Rücken der gemeinsamen Kinder) und auch ihre Auswirkungen auf die Kids selbst mitbekam, entschied ich mich dazu, dieses Thema aufzugreifen.
Um Kindern Mut zu machen – aber auch, um Eltern die Augen zu öffnen.
Interessant finde ich deine Aufklärungsgeschichte für kleine Kinder: »Mama, wo kommen die Babys her?« Als Mutter bist du ja sicher selber mit der Frage konfrontiert gewesen. Ist Aufklärung auch heute noch ein schwieriges Thema? Wie viel verstehen kleine Kinder wirklich?
Lach, diese Frage erinnert mich daran, wie meine Tochter (ich glaube mit 4 Jahren) mit Tränen in den Augen vor mir stand und mich fragte, ob es nicht weh getan hat, als sie „da unten“ rausgekommen ist (und wie sie überhaupt da durchpasste) … ^^
Nachdem ich sie getröstet und ihr erklärt hatte, dass alle Schmerzen der Welt nichts bedeuten, wenn man ein so wunderschönes Wesen im Arm hält, ist sie glücklich spielen gegangen – und ich hatte eine neue Eingebung für eine Aufklärungsgeschichte.
Ich persönlich empfinde Aufklärung nicht als ein schwieriges Thema, habe aber die Erfahrung gemacht, dass viele Mütter Probleme damit haben, die Dinge beim Namen zu nennen. Am Ende ist damit dann weder den Kindern noch den Eltern geholfen.
Außerdem hast du das Sachbuch »Schreibtipps für Jungautoren: Schreiben, Überarbeitung, Selfpublishing« geschrieben. Was machst du denn selber, um deine zahlreichen im Selfpublishing erschienenen Bücher zu promoten?
Ich nutze in erster Linie die sozialen Medien, lokale Zeitungen und natürlich mündliche Empfehlungen. Auf meinem Auto fahre ich meine Homepage mit einem Hinweis darauf, in welchem Genre ich schreibe, spazieren (ja, da schauen tatsächlich auch einige drauf, wenn man auf einem größeren Parkplatz steht), ich erwähne meine Bücher gerne im Freundes- und Bekanntenkreis und nehme jede Möglichkeit, etwas Werbung zu machen, wahr (beispielsweise kleine Vorlesungen in Kindergärten).
Seit 2014 hast du kein neues Buch mehr veröffentlicht. Erst jede Menge, dann gar nichts mehr. Wie kommt das?
Ursprünglich war sehr viel für 2015 geplant. Allerdings hat mir das Leben ein recht turbulentes 2015 geschenkt – da war alles dabei: Freunde, denen ich mit Problemen geholfen habe, hartnäckige „Kinderkrankheiten“, die man sich gegenseitig immer wieder zuwirft (meine Tochter wurde 2015 erst eingeschult), meine eigene Scheidung, der Tod meiner beiden Großeltern (innerhalb weniger Monate), zwei Umzüge und einiges mehr.
Momentan wird es allerdings wieder etwas ruhiger, so dass ich endlich auch wieder an meinem aktuellen Fantasybuch weiterarbeiten kann. Das Cover steht auch bereits. Jetzt muss nur noch der Rest vom Buch fertig werden.
Unterstützt deine Familie deine Tätigkeit als Autorin?
Ja, meine Familie unterstützt mich. Anfangs sagten sie noch, dass ich lieber etwas Seriöses tun sollte (ich bin ausgebildete Bürokauffrau und habe Fachabi mit Qualifikation). Aber als meine Mutter das Buch „Eve“ in der Hand hielt und eigentlich nur die ersten Seiten anlesen wollte, kam sie zwei Tage später an und meinte, sie konnte es einfach nicht aus der Hand legen und wollte immer wieder wissen, wie es weiterging.
Da war das Eis endgültig gebrochen.
Schreibst du zurzeit an einem neuen Buch?
Ja, ich schreibe aktuell an einem neuen Fantasyroman. Ich möchte nicht zuviel verraten, aber es geht um eine junge Albin, die im Grunde verhindern muss, dass ihre und viele andere Welten zerstört werden. Gut, dass sie das Geheimnis kennt, um dies zu verhindern – schlecht allerdings, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat … Ein Vampirmädchen und ein Wolf (ein Gestaltwandler) kämpfen an ihrer Seite.
Was möchtest du uns sonst noch erzählen?
Glaubt an Euch selbst – denn nur so könnt ihr erreichen, was ihr euch erträumt.
PS: Wer Interesse an meinen Büchern hat, kann mich gerne über meine Fanseite auf Facebook (oder über Twitter, meinem Blog oder z. B. Google+) verfolgen.
Vielen Dank für das Interview, Silke Winter. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.
Ich danke dir für die interessanten Fragen und die Zeit, die du dir genommen hast. Viel Erfolg auch mit deiner Bücherseite.