Interview mit der Autorin Mala Wintar

Mala_Wintar

Heute darf ich Mala Wintar zum Interview begrüßen. Sie hat bisher Fantasy-Romane und einen Krimi geschrieben.

Guten Tag Mala Wintar.

Hallo, Ann-Bettina.

Dein erstes Buch war der Krimi »Die Sünde zu erben«. Er ist 2012 erschienen und spielt im Umfeld eines Forschungsbetriebes. Das würde man jetzt vom Titel her nicht unbedingt annehmen. Der Titel würde mich eher ein Familiendrama erwarten lassen. Wie passt das zusammen?

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Der Titel ist bewusst doppeldeutig gewählt. Denn zum einen könnte er auf die Familie des Opfers verweisen, oder aber auch auf das Steinberg-Institut, welches sich unter anderem mit Gentechnik befasst. Ich hoffe natürlich, dass die tatsächliche Lösung für den Leser erst so spät wie möglich im Buch offensichtlich zutage tritt.

Als Nächstes hast du die Fantasy-Novelle »Wie ein schwarzer Spiegel« geschrieben. Erzähl uns doch etwas darüber.

Schwarzer-Spiegel

In dieser Geschichte prallen ganz unterschiedliche Welten aufeinander. Lita möchte als Model Teil der glitzernden Modewelt werden und wird auf ihrem Weg dorthin mit menschlichen Abgründen und unmenschlichen Schrecken konfrontiert, die ihr Leben rasch in einen Horrortrip verwandeln. Beim Schreiben dieser Geschichte hatte ich ganz besonders viel Spaß, denn die eine oder andere berufliche Erfahrung, die ich selbst schon im Beisein von Fototerminen gemacht habe, konnte ich wunderbar in die Handlung einfließen lassen.

Dein zweiter Fantasy-Roman spielt in Mittelamerika im 15. Jahrhundert. Interessierst du dich für die Geschichte der Maya oder wie bist du auf diese Idee gekommen?

OrtDerAngst

Die Kultur der Maya fand ich schon als Kind spannend. Das könnte vielleicht damit zu tun haben, dass damals ein Poster in meinem Kinderzimmer hing, das die Grabplatte des Maya-Königs Pakal zeigte. Ich wurde nie müde, die vielen feinen Reliefs anzusehen und mir dabei vorzustellen, was sie bedeuten könnten.

Deine Bücher spielen ja jeweils in ganz unterschiedlichen Umgebungen und unter ganz anderen Randbedingungen. Brauchst du die Abwechslung oder könntest du dir auch vorstellen, einmal eine Buchreihe zu schreiben?

Das hängt sicherlich von der Idee ab, die mir jeweils in den Sinn kommt. Sofern eine Geschichte das Potential hat, sich über mehrere Buchbände zu erstrecken. Alle Leser, denen „Die Sünde zu erben“ gefallen hat, können sich schon auf ein Wiedersehen mit Tanja Dorn freuen. Allerdings stimmt es schon, dass ich die Abwechslung liebe und da ich noch nicht zu jenen Autoren gehöre, die in Windeseile das nächste Werk abliefern, ist es sicherlich auch schön für meine Leser, dass meine bisherigen Geschichten alle in sich abgeschlossen sind.

Gehörst du zu den Autoren, die ihre Bücher genau planen, oder gehst du eher von einer Idee aus und schaust dann, wie es sich entwickelt?

Sobald ich an der Grundidee Gefallen finde, spinne ich sie zunächst im Kopf, danach in Stichworten auf Papier festgehalten weiter. Gewinne ich den Eindruck, dass daraus etwas werden könnte, wird die Handlung Szene für Szene grob bis zum Ende durchdacht und ebenfalls in Stichworten chronologisch skizziert. Erst danach beginnt für mich das eigentliche Schreiben.

Ich habe auf deiner Homepage gelesen, dass du ein sehr kreativer Mensch bist und neben dem Schreiben auch noch malst und komponierst. Außerdem hast du Familie und gehst einem Brotjob nach. Wie schaffst du das alles zeitlich?

Da ich freiberuflich arbeite, kann ich meine Zeiteinteilung flexibler gestalten. Momentan liegt das Komponieren ein wenig brach und das Schreiben und die Malerei nehmen die dafür vorhandene Zeit ganz in Anspruch. Das ändert sich vermutlich, sobald ich einen neuen Musiktitel für den nächsten Buchtrailer brauche. Alles zugleich geht leider nicht. Aber ich könnte mir auch nicht vorstellen, beispielsweise auf die Malerei zu verzichten, selbst wenn das natürlich bedeutet, dass ich nicht schreiben kann, solange ich an einem Bild arbeite. Und an manchen Tagen hat man auch mal einfach keine Lust oder die Muse hat sich eine Zeit lang beurlaubt und lässt sich überhaupt nicht blicken. Aber das hält zum Glück nie lange an und der kreative Tatendrang macht sich unaufhaltsam bemerkbar, bis ich mich wieder ans Werk mache.

Du hast Kommunikationsdesign studiert. Was macht eine Kommunikationsdesignerin?

Als Kommunikationsdesignerin habe ich nicht nur mit der Gestaltung und Ausarbeitung von grafischen Elementen im Bereich Marketing und Werbung zu tun, sondern bin auch an der Konzeption der Kampagnen und Werbemittel beteiligt. Es ist mitunter ein langer Prozess, aber immer schön, am Ende das fertige Plakat an einer Werbetafel, ein gedrucktes Logo oder den Spot im Fernsehen zu sehen.

Deine Bücher hast du als Selfpublisherin herausgebracht. Betreibst du dafür aktives Marketing oder sind dir Verkaufszahlen nicht so wichtig?

Gute Verkaufszahlen sind natürlich eine schöne Sache, aber für mich nicht maßgeblich dafür, ob ich schreibe, oder nicht. Mein Marketing erstreckt sich vor allem auf Twitter, Facebook und Mundpropaganda.

Schreibst du zurzeit an einem neuen Buch?

Ja. Wie bereits oben erwähnt, wird es einen zweiten Kriminalfall mit Tanja Dorn geben. Ebenso wie im ersten Band wird die Geschichte in sich abgeschlossen sein.

Möchtest du uns sonst noch etwas erzählen?

Ich möchte mich ganz herzlich für die Einladung zu diesem Interview bedanken und bin selber schon gespannt, welche meiner Ideen, die ich schon in meinem Notizbuch festgehaltenen habe, es bis zur Buchform schaffen wird.

Vielen Dank für das Interview, Mala Wintar. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

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