Interview mit der Autorin Birgit Böckli

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Mein heutiger Interview-Gast ist nicht nur eine vielseitige Autorin, sie hat sich auch einen neuen Service für Leser einfallen lassen.

Guten Tag Birgit Böckli.

Hallo Ann-Bettina, vielen Dank für die nette Einladung zum Interview.

Dein neuer Service für Leser nennt sich »Wunschgeschichte«. Dabei können Leser bei dir Kurzgeschichten abonnieren. Kannst du uns das etwas genauer erklären?

Genau, die Idee zu diesem Projekt habe ich schon eine Weile mit mir herumgetragen. Ich selbst lese wahnsinnig gern, aber meist bleibt dann doch viel zu wenig Zeit, mich mit den ganzen spannenden Büchern zu beschäftigen, die sich regelmäßig auf meinem Nachttisch türmen. Und ich glaube, dass es vielen Menschen ganz ähnlich geht.
Mit „Wunschgeschichte“ haben Leser die Möglichkeit, aus einem wachsenden Pool teilweise prämierter Kurzgeschichten und Erzählungen ihre fünf Favoriten auszuwählen, die ihnen dann an fünf aufeinanderfolgenden Freitagen per E-Mail zugestellt werden. Natürlich eignet sich ein solches Mini-Abo auch ideal als Geschenk.

Für diese Wunschgeschichten kann man bei dir auch sehr schöne Geschenkgutscheine erwerben. Hast du die selber gestaltet?

Nein, was Grafikdesign anbelangt, bin ich leider nicht sehr begabt. Ich habe nur die Schrift hinzugefügt. Ich freue mich aber, dass sie dir gefallen.

Neben Krimis schreibst du auch Horror- und Mystery-Geschichten. Dein Buch »Wunschlos tot« hast du auch auf Englisch herausgebracht. Lohnt sich das?

Wie die Chancen generell für solche Übersetzungen sind, kann ich schlecht einschätzen. Vielleicht hätte es sich gelohnt, wenn ich mehr Zeit in die Werbung investiert hätte. Das betreffende eBook lief damals gerade sehr erfolgreich auf Amazon, daher kam mir die Idee, mit der englischen Übersetzung mal einen Versuch zu starten. Genau zu dieser Zeit kam aber auch mein erster Verlagsvertrag zustande, womit natürlich ein Traum wahr wurde. Unter über 3000 Manuskripten war mein Krimi ausgewählt worden, somit hatte ich einen Taschenbuchvertrag gewonnen, und dann auch noch bei einem großen deutschen Verlagshaus. Damit ergaben sich für mich ganz neue Möglichkeiten, hinzu kam die Planung für einige neue Projekte, und so gerieten meine Gruselgeschichten und mit ihnen auch die Übersetzung ein wenig ins Hintertreffen.

Außer spannenden und gruseligen Storys schreibst du auch Heiteres, z. B. Frauenromane, und Kinderbücher. Sind das deine Projekte zur Erholung nach der Spannung und der Gruselei?

Würde ich so nicht sagen. Ich habe einfach zu viele vollkommen unterschiedliche Ideen im Kopf, was vielleicht für den Aufbau einer Autorenkarriere ein wenig hinderlich ist, aber ich will mich da nicht verbiegen. Dennoch habe ich mir vorgenommen, mich in Zukunft in erster Linie auf Spannungsromane mit oder ohne Gruselfaktor zu konzentrieren (neben dem Wunschgeschichtenprojekt, das mir sehr am Herzen liegt).

Im Frühjahr willst du noch ein Projekt starten: den Geschichtenbahnhof. Damit willst du Kinder erreichen. Wie soll das funktionieren?

Der Geschichtenbahnhof ist für mich ein ganz besonderes Herzensprojekt. Durch meine Tochter und meine ehrenamtliche Tätigkeit an einer Schule habe ich viel Kontakt zu Kindern, und ich finde es immer sehr schade mitzuerleben, dass bei vielen Kindern zwar durchaus Interesse an Büchern besteht, aber letztlich die Ausdauer fehlt, längere Geschichten zu Ende zu lesen. Wie bei den Wunschgeschichten soll man auch im Geschichtenbahnhof die Möglichkeit haben, Texte per E-Mail zu abonnieren, allerdings liegt der Schwerpunkt hier auf längeren Erzählungen, die in einzelnen Kapiteln zugestellt werden.

Ein Teil deiner Bücher erscheint bei Verlagen, andere bringst du als Self-Publisher heraus. Im Moment läuft im Internet ja wieder die große Klage über geklaute eBooks. Wie gehst du damit um?

Ich finde diese Entwicklung auch ziemlich traurig, und sie betrifft ja nicht nur Autoren, sondern auch sehr viele Musiker. Für mich geht es dabei nicht einmal nur um einen finanziellen Verlust, sondern vor allem auch um die Herabwürdigung der Leistung, die damit verbunden ist. Da ich aber auch keine Patentlösung parat habe, versuche ich das Thema meistens auszublenden.

Hast du bei dieser ganzen Schreiberei überhaupt noch Zeit selber zu lesen?

Leider viel zu wenig. Ich schaffe meist abends im Bett noch eine halbe Stunde.

Was machst du, wenn du gerade mal nicht schreibst?

Oh, ich mache alles Mögliche. Nebenbei lektoriere ich die Bücher anderer Autoren. In meiner Freizeit singe ich in einem Chor, außerdem leite ich eine Theater-AG an einer Schule, wo wir unsere Stücke auch selbst entwickeln. Die restliche Zeit gehört meiner Familie, unseren beiden Kampfhasen und meinem Garten.

Arbeitest du schon an einem neuen Buch?

Ein Manuskript mit dem Schwerpunkt Mystery ist gerade fertig geworden, das nächste soll ein Psychothriller werden. Zusätzlich überarbeite ich gerade einen Text für den Geschichtenbahnhof.

Möchtest du den Lesern sonst noch etwas erzählen?

Ich würde mich freuen, wenn ihr mal bei Wunschgeschichte vorbeischaut. Als Willkommensgeschenk gibt es dort bis zum 20. Dezember 2016 eine weihnachtliche Gratisgeschichte. Natürlich dürft ihr mir auch gern eure Meinung zu diesem Projekt schreiben, für Anregungen bin ich immer dankbar.
Für die kommenden Adventswochen wünsche ich euch allen eine schöne und besinnliche Zeit.

Vielen Dank für das Interview, Birgit Böckli. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern und drücke dir die Daumen für deine neuen Projekte.

2 Gedanken zu „Interview mit der Autorin Birgit Böckli

  1. Wortsonate

    Das geht mir im Moment auch so, ich schreibe viele verschiedene Geschichten, aber festlegen fällt mir schwer.
    Für 2017 habe ich mich dennoch entschieden ein festes Thema anzugehen. Geplant ist ein Sachthemenblog im Bereich digitale Kundenbindung.

    • Ann-Bettina Schmitz Autor des Beitrags

      Hallo Wortsonate,
      ich drücke dir die Daumen, dass deine Pläne funktionieren. Du weißt ja, der Erfolg fängt mit dem ersten Schritt an 🙂 Also einfach mal anfangen.
      Wünsche dir noch einen schönen Sonntag
      Ann-Bettina

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