Interview mit dem Autor Ralf Hillmann

Ralf-Hillmann

Heute habe ich einen Autor zu Gast, der etwas aus dem Rahmen der üblichen Gäste fällt. Er schreibt Ratgeber und Märchen im Bereich Bewusstsein und Spiritualität.

Guten Tag, Ralf Hillmann.

Zuletzt sind von dir mehrere Teile eines „innovativen Geschenkbuchs“ herausgekommen. Was hat man sich denn darunter vorzustellen?

Alles-Liebe

„Alles Liebe und Gute …“ Die Idee zu diesem kleinen Geschenkbuch, das es in vier unterschiedlichen Varianten gibt und das man nahezu zu fast jedem Anlass mitbringen kann, ist folgende: Wenn man zu einem Geburtstag, einer sonstigen Feierlichkeit oder welchem Anlass auch immer eingeladen wird, spricht man in der Regel zur Begrüßung Glückwünsche an den Einladenden aus. Etwa so was wie: „Viel Liebe, Glück und Gesundheit für dich“; „Alles Gute zum Geburtstag“; „Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abitur“; „Die besten Wünsche zu eurer Hochzeit“; „Alles Gute zum neuen Jahr“ und viele andere lieben Worte mehr. Damit diese Segenswünsche keine leichtfertig dahingesprochenen, leeren Worthülsen bleiben, die anschließend gleich wieder in Vergessenheit geraten, wird es dem Beschenkten mit dem kleinen Buch möglich, selbst dafür zu sorgen, eigene Wünsche und Ziele zu formulieren, diese im Blick zu halten und zu verwirklichen. So sind die Gratulationen und guten Wünsche mehr als nur eine nette Geste. Der Schenkende verleiht seinen Worten also mit diesem kleinen Mitbringsel eine besondere Bedeutung und der Beschenkte bekommt eine Anleitung an die Hand, damit sich die Glückwünsche auch tatsächlich erfüllen können. Da der Name des Beschenkten vorne im Buch eingetragen wird und auch der Schenkende unterschreibt, hat das Ganze auch noch eine sehr verbindende persönliche Note.

Spannend finde ich den Titel „Krafttiere verstehen lernen.“ Das klingt ein bisschen so nach „Weisheit der Indianer“. Liege ich damit falsch?

Krafttierreisen

Hm, einerseits ja, andererseits nein! Krafttiere werden im Schamanismus als geistige Wesen bezeichnet. Aufgrund meiner Bücher werde ich von vielen Menschen als Esoteriker wahrgenommen. Also als jemand, der an Krafttiere, Engel, Jenseitskontakte, Seelenverwandtschaften, Hellsehen etc. glaubt. Tatsächlich bin ich aber jemand, der generell gar nicht so viel mit Glauben am Hut hat. Ich betrachte Religionen genauso kritisch, wie auch viele freie spirituelle Schulen bzw. esoterische Lehren. Ich brauche weder das eine noch das andere. Wenn ich an etwas glaube, dann an die Wissenschaft und zugleich daran, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als man sich vorstellen kann. Im Schamanismus gelten Krafttiere als geistige Wesen, die in einer Art Parallelwelt existieren und zu denen man auf geistiger Ebene – etwa in einer Meditation oder Trancereise – Kontakt aufnehmen kann. Wenn man an so etwas glauben möchte, geht es einem damit sehr schnell so, wie mit allem, was mit Glauben zu tun hat. Man hält das, an was man glaubt, bald für wahr. Aus Glauben wird in unseren Köpfen irrtümlicherweise Wahrheit. Wahrheit, die nicht auf Wissenschaft oder eigener Überprüfung und Erforschung beruht, sondern auf Überlieferung, sozialer Einbettung, Erziehung, Hörensagen, auf etwas, das man irgendwo gelesen hat, oder auf Wunschdenken und vielerlei Sehnsüchten etc. Wenn ich meditiere oder eine Trancereise unternehme, dann tauche ich in viele innere Bilder ein. Beispielsweise erscheinen vor meinem inneren Auge dabei Krafttiere oder auch Engel. Nun kann man daran glauben, was beispielsweise der Schamanismus lehrt, und daraus eine Art Religion machen, oder man nimmt die Dinge einfach so, wie man sie ganz nüchtern betrachtet selbst wahrnehmen und überprüfen kann. Krafttiere und Engel haben daher für mich nichts mit Glauben zu tun. Ich glaube nicht an Krafttiere, Engel oder andere geistige Wesen im üblichen Sinne. Wenn ich daran glauben wollte, würde mein Kopf daraus schon im nächsten Moment eine Wahrheit stricken. Der Kopf kann Glauben und Wahrheit nicht lange unterscheiden und so hält man dann schnell etwas für wahr, das gar nicht wissenschaftlich belegt ist. Also was sind dann Krafttiere und Engel für mich? Nun, was sie auf alle Fälle wirklich sind und was auf jeden Fall als Wahrheit Gültigkeit hat, weil ich und jeder andere Mensch das selbst erleben und überprüfen kann, ist, dass Krafttiere und Engel innere Bilder sind, die vor dem inneren Auge sichtbar werden. Diese Bilder sehe ich. Das ist so, das hat nichts mit Glauben zu tun. Ich sehe sogar ganze Filme vor meinem inneren Auge ablaufen, so wie das jeder kann, der an einer Meditation oder Trancereise teilnimmt. Es ist im Grunde ähnlich wie in einem Traum. Ob ich da nun – wie der Schamanismus es sagt – in eine geistige Parallelwelt eindringe, in der „Geistige Wesen“ existieren, die in ihrer Welt genauso leben, wie wir in unserer, interessiert mich nicht. Dass es so ist, ist nicht bewiesen. Ich hätte also nur die Möglichkeit, daran zu glauben. Und Glauben ist mir einfach zu wenig und auch zu gefährlich. Durch Glauben ist schon viel Unheil in die Welt gekommen und gegen Glauben ist leider auch kaum ein Kraut gewachsen. So wird auch heute noch in allen Religionen dieser Welt an Überzeugungen festgehalten, die unter dem Einsatz des gesunden Menschenverstands längst ihre Gültigkeit verloren haben müssten. Aber da Glauben leicht mit Wahrheit verwechselt wird, ist so etwas so gut wie fast unmöglich. Für den Bereich Esoterik gilt das Gleiche. Das war jetzt viel Antwort auf eine kurze Frage zu einem kleinen Büchlein mit nur wenigen Seiten. Ich beschreibe in „Krafttiere verstehen lernen“, als was ich Krafttiere sehe und wie man sie zur Selbstreflexion und Erkenntnissuche nutzen kann. In all meinen Büchern geht es mir im Grunde immer um Selbstvertrauen, Eigenverantwortung, Selbstreflexion, innere Weisheit und darum, das eigene Potenzial zu entdecken, sich zu entfalten, zu entwickeln und weiterzuentwickeln. Und zwar nicht gemäß einer Religion oder irgendeiner esoterischen Weltanschauung, sondern nach bestem Wissen und Gewissen! Wer sich für Krafttiere interessiert und vielleicht sogar einmal eine Trancereise selbst durchführen möchte, um die eigene innere Wahrnehmung zu erforschen und zu entdecken, findet alles Wissenswerte zum Thema in meinem Buch „Persönliche Krafttierreisen“.

Orakel scheinen für dich eine große Bedeutung zu haben. Du hast gleich mehrere Bücher mit „Orakel“ im Titel herausgebracht. Erzähl uns doch etwas darüber.

Orakel_der_Engel
Orakel_der_Krafttiere

Ja, meine beiden größeren Orakelbücher sind „Das Orakel der Krafttiere“ und „Das Orakel der Engel“. Ich liebe Orakel zur Inspiration. Bei sinnvoller Anwendung dienen sie als Impulsgeber und darüber hinaus zur Selbstreflexion. Ganz gleich, ob man sich ihrer mit einer esoterischen oder rein psychologischen inneren Haltung bedient, immer geht es darum, sich selbst zu hinterfragen, sich Gedanken über das zu machen, was das Orakel an Antworten oder Impulsen anbietet, und daraufhin selbstständig Entscheidungen für das eigene Leben daraus abzuleiten und zu treffen. Insbesondere „Das Orakel der Engel“ ist ein ausgesprochenes Selbsthilfebuch. Es liefert Impulse und fordert dazu auf, in sich hinein zu spüren und sich für das Erreichen der eigenen Ziele einzusetzen. Es ist ein Selbstcoachingbuch, das keine Engelbotschaften im üblichen Sinne enthält, sondern es stellt dem Leser frei, selbst nach Antworten zu suchen und sich aktiv für die Verwirklichung des eigenen Lebensglückes zu engagieren. Es geht also auch nicht – wie oft in der Esoterik – darum, sich vorzustellen, alles würde von selbst wieder gut, alles sei gut so wie es ist, die Englein würden es schon richten oder alles sei vorbestimmt, sondern genau um das Gegenteil. Es geht darum, sich selbst als den Schöpfer des eigenen Lebens zu begreifen, nicht davon auszugehen, dass das Leben vorbestimmt ist und sich alles von selbst fügen wird. Sondern darum, seinen Lebensweg und sein Schicksal selbst zu bestimmen. In „Das Orakel der Krafttiere“ geht es zwar spiritueller zu, aber letztlich geht es auch hier um Selbstreflexion und darum, das Leben aktiv und eigenverantwortlich zu gestalten.

Daneben hast du aber auch Bücher veröffentlicht, die ich als „klassische Ratgeber“ bezeichnen würde. Das ist beispielsweise „Spirituell auf deine Weise“ oder „Online-Dating“. Warum hältst du dich auf diesen Gebieten für einen Experten, der Ratgeber schreiben kann?

Spirituell_auf_deine_Weise
Online-Dating

„Spirituell auf deine Weise“ war mein Erstlingswerk. Ich schrieb es während eines gesundheitlichen Totalzusammenbruchs. Oder besser gesagt in der Genesungsphase. Damals war ich mit all meiner seelischen und physischen Kraft am Ende. Nichts ging mehr. In diesem Zustand geschah etwas zutiefst Spirituelles. Ich fühlte mich auf einmal mit allem verbunden und alle Last, aller Kummer, alle Sorgen und Ängste fielen von mir ab. Obwohl ich am Tiefpunkt meines Lebens angekommen war und nicht im Geringsten wusste, wie es weitergehen könnte, hatte ich plötzlich den Mut alles hinzuschmeißen und einfach loszulassen. Ich kündigte trotz Kündigungsschutz, den man ja im Krankheitsfall hat, meine Anstellung. Zuvor hatte ich immer schreckliche Angst vor solch einem Schritt gehabt. Doch mein altes Leben wollte ich nicht mehr. Eigentlich wollte ich es schon lange nicht mehr, nur sah ich lange Zeit keine Möglichkeit, etwas zu verändern. Der Zusammenbruch brachte mir im Grunde die Erlösung. Am Nullpunkt angekommen, erwuchsen in mir ungeahnt neue Kraft und neuer Lebensmut. „Spirituell auf deine Weise“ entstand ganz nebenbei wie von selbst. Es floss einfach aus mir heraus. Anfangs war mir gar nicht klar, dass ich gerade dabei war, ein Buch zu schreiben. Ich schrieb einfach alles auf, was aufgeschrieben werden wollte und so entstand ein Ratgeber für Menschen, denen es ähnlich geht, wie mir damals, als ich nicht mehr wusste, wie es weitergehen sollte und wie ich etwas verändern konnte. Ich veröffentlichte in absoluter Eigenregie, ohne Verlag, ohne ISBN und ohne die geringste Ahnung zu haben, wie man ein Buch verkauft etc. Das Buch war nur bei mir direkt erhältlich. Sonst nirgendwo. Nach einigen Monaten entwickelte sich das Buch zum Selbstläufer und war zugleich der finanzielle Grundstein für mein neues Leben. Kurze Zeit darauf war ich ein erfolgreicher Buchautor, dessen E-Mailpostfach vor Leserbriefen und allen möglichen Anfragen überquoll. Damals dachte ich nicht im Geringsten daran, weitere Bücher zu schreiben. Doch dann vielen mir immer wieder neue Buchideen ein und so brachte ich fortlaufend neue Werke auf den Markt. Bald gab ich auch „Spirituell auf deine Weise“ noch einmal neu überarbeitet heraus. Seitdem ist es – wie alle meine Bücher – bei Amazon erhältlich. Der Ratgeber „Online-Dating“ entstand deshalb, weil ich im Rahmen meiner Arbeit als „Psychologischer Berater“ des Öfteren mit Menschen zu tun hatte, die einsam waren und sich nach einer seriösen Partnerschaft sehnten. Alles, was ich an Erfahrungen während der Arbeit mit meinen Klienten, die ich bei der Online-Partnersuche betreute, sammeln konnte, fasste ich in diesem kleinen Ratgeber zusammen. Ich möchte mit diesem Buch Menschen, die sich nach einer festen Partnerschaft sehnen, Mut machen, Online-Dating zu betreiben. Online-Dating bietet heute wunderbare Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen, denen man ansonsten niemals begegnen würde. Aus meiner Beratungsarbeit weiß ich: Wer Online-Dating mit der richtigen inneren Einstellung betreibt, hat große Chancen, das zu finden, wonach er sucht. Wer Online-Dating einmal ausprobiert und schon nach kurzer Zeit wieder aufgibt, hat sich der ganzen Sache vermutlich mit einer ungeeigneten inneren Haltung gewidmet. Wer mit falschen Erwartungen an die Sache herangeht, zieht auch schnell die falschen Schlüsse aus seinen gesammelten Online-Dating-Erlebnissen und muss sich nicht wundern, wenn er schon bald enttäuscht wird. Im Buch geht es nicht darum, wie man am besten flirtet, die meisten Kontakte generiert oder sein Profil aufhübscht. Vielmehr geht es darum, zu begreifen, wie Online-Dating schnell zu Frust, Seelenleid und frühzeitigem Aufgeben der Partnersuche führen kann und wodurch es möglich wird, vollkommen stress- und schmerzfrei am Ball zu bleiben und schließlich der großen Liebe zu begegnen.

Eine weitere Kategorie deiner Bücher sind „spirituelle Märchen“. Neben Tieren, Fabelwesen und Menschen scheint es da z.B. auch um Engel zu gehen. Glaubst du, dass es Engel gibt?

Von_Herz_zu_Herz

Wie weiter oben schon bei einer anderen Frage beschrieben, weiß ich nicht, ob es Engel in der Form gibt, in der Menschen sie sich üblicherweise vorstellen. Was ich sicher weiß, ist, dass die Engel, die ich sehe, sich als innere Bilder vor meinem inneren Auge zeigen. Woher diese inneren Bilder kommen, wie sie zu erklären sind, interessiert mich nicht. Ich habe sogar die Erfahrung gemacht, je weniger ich mich dafür interessiere, wie diese und andere innere Wahrnehmungen zu erklären sind, umso mehr innere Wahrnehmungen habe ich. Es gibt für Engel keine wissenschaftlichen Beweise. Also wenn ich Engel für wahr halten möchte, muss ich mich dazu entscheiden, an sie zu glauben. Wie oben bereits erwähnt, weiß ich, dass unser Kopf Glauben und Wissen nicht gut auseinanderhalten kann. Glauben ist mir deshalb einfach zu wenig und zu gefährlich. Über die Engel, die ich vor meinem inneren Auge sehe, finde ich zu Antworten und Erkenntnissen, die mich auf meinem Weg weiterbringen. Darum geht es aber im Grunde in meinen Märchen nicht. Meine Märchen oder Kurzgeschichten handeln von Sehnsucht, Freundschaft, Hoffnung, Einzigartigkeit, Freiheit, Freude, Glück, Liebe und Vertrauen. Sie entführen in herzerwärmende Märchen- und Fantasiewelten, in denen Menschen, Tiere, Engel und Fabelwesen zum Teil sehr schmerzliche Begebenheiten durchleben. Sicher wird sich der Leser in vielen Situationen selbst wiederentdecken oder zumindest einen Bezug zum eigenen Leben herstellen können. Große Ziele und Träume drohen nicht in Erfüllung zu gehen; verzweifelt wird gegen das unausweichliche Schicksal angekämpft; Trauer und Einsamkeit sind zu überwinden; bittere Enttäuschungen zu verkraften; Ablehnung zu ertragen und vieles mehr. Bei aller Dramatik ist jede einzelne Geschichte aber auch Nahrung für Herz und Seele. Immer geht es darum, nicht die Hoffnung zu verlieren; auf das Licht am Ende des Tunnels zu vertrauen; Empathie und Akzeptanz gegenüber anderen zu wecken; an sich selbst zu glauben; neuen Lebensmut zu fassen sowie aus den Berg- und Talfahrten des Lebens gestärkt hervorzugehen. Mein Buch „Von Herz zu Herz – oder – Wie viele Farben schenkst du dieser Welt“ ist seit einigen Jahren ein Selbstläufer bei Amazon und in einigen Kategorien sogar immer wieder mal auf Platz 1 einer Bestsellerliste. „Das Geheimnis der blauen Tränen“ ist eine Kurzgeschichte, die ich zunächst nur für mich selbst geschrieben hatte. Meine damalige Verlegerin wünschte sich jedoch, sie als einzelnes kleines Büchlein herauszugeben. Darin geht es um ein Geistwesen, das daran glaubt, ein Engel zu sein. Ob es das wirklich ist, ist ungewiss. Nach einer langen schmerzhaften Odyssee geschieht am Ende etwas Unglaubliches.

Du hast ja erst im Jahr 2010 mit dem Schreiben angefangen. Was hast du vorher gemacht und woher kam plötzlich die Lust zu schreiben?

Bevor ich Autor und kurze Zeit später auch „Psychologischer Berater“ wurde, arbeitete ich zuletzt als Assistent der Geschäftsleitung in einem Existenzgründungsunternehmen. In jungen Jahren hatte ich einmal Staudengärtner gelernt und danach in einem Garten-Center als Verkäufer gearbeitet. Später wurde ich Filialleiter in einer Blumenladenkette. Viele Jahre funktionierte ich als fleißiger Angestellter einwandfrei und immer zur vollsten Zufriedenheit meiner Vorgesetzten. Bei all meinen Anstellungen hatte ich immer viel mehr meine Pflichten im Blick, als meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Schließlich landete ich in einem Burn-out. Ich war am Ende meiner seelischen und psychischen Kraft angekommen. Ich ergab mich. Mir war alles zu viel. Ich hätte auch sterben können. Mir war alles recht. Ich wollte nur nicht mehr so weitermachen wie bisher. Während meines Genesungsprozesses erwachten in mir neue Kräfte. Ich fühlte mich plötzlich wie von oben geführt. Alles erschien auf einmal so einfach und leicht zu sein. Es war, als entwickelte sich alles von selbst. Ich saß da und schrieb Texte auf, die später ganz selbstverständlich zu meinem ersten Buch wurden. Ich kann gar nicht sagen, dass ich mich bewusst dazu entschieden hatte, Autor zu werden. Ich war es dann einfach. Irgendwann ließ das Gefühl der höheren Führung wieder nach. Es kam mir vor, als wäre ich ein Stück weit auf meinem Weg in ein neues Leben von etwas Höherem geführt worden und als sollte ich nun wieder lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Immer mehr und mehr übernahm ich selbst wieder das Ruder meines Lebens. Viele weitere Bücher folgten und auch fast zehn Jahre später bin ich immer noch mit Begeisterung dabei.

Seit 2010 hast du ja eine ganze Reihe von Büchern herausgebracht. Außerdem gibt es zu einigen von ihnen Videos. Hast du eine feste Routine zum Schreiben oder schreibst du eher, wenn du gerade einen Einfall hast?

Das ist bei mir ganz unterschiedlich. Ich arbeite fast jeden Tag in irgendeiner Weise an einem neuen Buch oder an einem neuen Projekt. Aktuell bin ich sehr in Weiterbildungen bezüglich meiner Beratungstätigkeit eingebunden. Neben Weiterbildung und Beratungsterminen finde ich aber immer auch noch Zeit zum Schreiben. Wenn ich eine Buchidee habe, sammele ich zunächst einmal ein paar grobe Ideen zu Inhalt und Struktur des neuen Werkes. Das kann ich machen, ob ich nun gerade Muse dazu habe oder nicht. Das bekomme ich sogar zwischendurch ganz gut hin. Wenn es dann daran geht, den Inhalt auszuformulieren oder gar Geschichten zu erfinden, kann ich das nur, wenn ich ausgeschlafen bin und mich der Sache voll und ganz in Ruhe widmen kann. Der beste Zeitpunkt zum Schreiben ist für mich der Vormittag. Nach dem Frühstück und einem entspannten Spaziergang mit unserem Hund Timmy, schreibt es sich oft wie von selbst.

Hast du Hobbys?

Etwas, das ich als ausgesprochenes Hobby beschreiben würde, habe ich nicht. Ich möchte das, was wohl am ehesten damit vergleichbar ist, lieber unter Freizeitgestaltung zusammenfassen. Ich liebe Tiere und Pflanzen; finde es großartig, hinaus in die Natur zu gehen; mich mit anderen Menschen zu treffen; ich tanze für mein Leben gerne Freestyle; und habe ansonsten große Freude an meiner Arbeit.

Schreibst du schon an einem neuen Buch?

Ja, ich schreibe eigentlich immer an einem neuen Buch. Irgendein angefangenes Manuskript wartet immer darauf, fertiggeschrieben zu werden. Ganz konkret entsteht gerade ein neues Märchen. Ich möchte dieses Mal keine Sammlung von mehreren kleinen Geschichten herausgeben, sondern eine einzelne, größere Geschichte. Es geht um ein kleines Mädchen, das eines Tages auf mysteriöse Weise verschwindet. Die Mutter der Kleinen kann noch beobachten, wie ihre Tochter in einem reißenden Fluss untergeht und begibt sich bald darauf auf eine höchst ungewöhnliche Suche. Was genau passieren wird, weiß ich noch nicht. Es wird aber auf jeden Fall wieder sehr mystisch, spannend und herzerwärmend zugehen.

Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?

Wer über sich und sein Leben einmal in aller Sorgfalt nachdenken möchte, um sich anschließend neu zu sortieren und zu verändern, dem kann ich alle meine Bücher empfehlen. Besonders effektiv kann man das eigene Verhalten, Denken und Sein mit meinem Selbsthilfebuch „Spirituell auf deine Weise“ hinterfragen – ob man sich nun für Spiritualität interessiert oder nicht. Ansonsten möchte ich mich an dieser Stelle eigentlich nur noch bei allen bedanken, die sich zum Lesen dieses Interview Zeit genommen haben und bis hier hin aufmerksam gelesen haben.

Vielen Dank für das Interview, Ralf Hillmann. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

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