Rezension: „Das Faultier-Prinzip“ von Anke Elisabeth Ballmann

Das Faultier-Prinzip

Titel: Das Faultier-Prinzip – Wie Kinder in ihrem Lerntempo gelassen und frei ihre Fähigkeiten entwickeln und die Welt für sich entdecken
Autorin: Anke Elisabeth Ballmann
Sachbuch, Taschenbuch, 191 Seiten, auch als eBook erhältlich, Goldegg Verlag

Die Autorin:
Anke Elisabeth Ballmann ist Psychologin, Spiegel-Bestseller Autorin und Expertin für kindgerechte Pädagogik. Sie arbeitet als Beraterin für die Zeitschrift „Mädchen“, ist als Dozentin tätig und hält regelmäßig Fortbildungen ab.

Das Buch:
Dieses Buch soll zeigen, wie wir Kinder fördern können, ohne sie zu überfordern. Leben und Lernen ohne Leistungsdruck ist das Ziel. Das intelligente Faultier Frieda steht dabei für Gelassenheit, Geschicklichkeit und Intelligenz.

Das intelligente, sprechende Faultier Frieda als Lebensberaterin ist sicher eine ebenso ungewöhnliche wie nette Art, Ideen zu verpacken. Die Hauptidee ist „Leben und Lernen ohne Leistungsdruck“.

Das liest sich zwar alles ganz nett und klingt auch sehr sympathisch. Wer würde sich für seine Kindern nicht so ein entspanntes Leben wünschen. Leider geht es aber total an der täglichen Realität vorbei. Sicher muss niemand von der Krabbelgruppe zum Baby-Schwimmen und anschließend zum Chinesisch für Kleinstkinder hetzen. Andererseits kann man aber sicher auch nicht nur darauf warten, dass sich alles schon irgendwie von alleine ergeben wird.

Leider bringt die Autorin auch keine neuen Ideen oder Handlungsweisen, wie so ein entspanntes Leben realistisch zu erreichen wäre. Statt dessen gibt es „Faultier-Weisheiten“ wie:
„Die Kinder brauchen Zuwendung und Zeit – nehmt euch viel Zeit für sie, es ist das Wertvollste, das ihr ihnen geben könnt.“
Dagegen ist sicher nichts einzuwenden – aber braucht man für diese Erkenntnis wirklich ein Faultier? Und wie soll eine berufstätige alleinerziehende Mutter das mal so eben realisieren?

Daher ist das Buch in meinen Augen nur eine nette Träumerei mit keinerlei Einfluss auf die reale Erziehungsarbeit, auch wenn die Buch-Ankündigung etwas anderes behauptet.

Leider kann ich daher „Das Faultier-Prinzip“ nicht wirklich empfehlen.

Das Buch wurde mir für diese Rezension vom Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Das hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.