Rezension: „Der zugeteilte Rentner“ von Ralf Schulte

Der zugeteilte Rentner

Titel: Der zugeteilte Rentner
Autor: Ralf Schulte
Roman, eBook,omolollo Verlag
vorgestellt von: Ann-Bettina Schmitz

Der Autor: Ralf Schulte hat freie Kunst, vergleichende Literaturwissenschaft sowie Film- und Theaterwissenschaft studiert. Er arbeitete als Illustrator, Drehbuchautor und Texter. „Der zugeteilte Rentner“ ist sein erstes, als eBook veröffentlichtes Werk.

Das Buch: Nach dem Zusammenbruch des Rentensystems wird jeder unter 40 verpflichtet, einen Rentner aufzunehmen und sich um ihn zu kümmern. Maximilian Himmel steht plötzlich bei Clara vor der Tür, als ihr zugeteilter Rentner. Clara weiß von nichts und innerhalb kürzester Zeit steht ihr Leben vollkommen auf dem Kopf.

„Der zugeteilte Rentner“ ist wieder so ein Buch nach dem Motto: „Idee gut – Ausführung nicht so toll“. Die Ausgangslage des Romans ist, dass es so viele Rentner und so wenige junge Leute gibt, dass das Rentensystem zusammenbricht und die Gesellschaft versucht, die Rentner irgendwie los zu werden. Allerdings bleibt der Autor die Erklärung schuldig, wie es bei dieser Mengenverteilung zu den Rentner-feindlichen Gesetzen kommen kann. In einer Demokratie kaum denkbar.

Die Geschichte schildert auf humorvolle, zum Teil schon groteske Art, wie der Rentner Maximilian Himmel durch seine Anwesenheit das bisher wohlgeordnete Leben der Medizinstudentin Clara auf den Kopf stellt. Das Ganze spielt in einer Gesellschaft, die kurz vor dem totalen Kollaps zu stehen scheint.

Hierbei werden Kapitelüberschriften verwandt, die an Überschriften aus Rentenanträgen erinnern. Diese Idee ist zwar rechts witzig und passt auch gut zum Stoff, leider passt aber der folgende Text meist nicht zur Überschrift.

Im Lauf der Erzählung kommen immer wieder Abschnitte vor, die an Auszüge aus Medizinbüchern erinnern. Zuerst nur im Zusammenhang mit Clara, was ja noch halbwegs zu verstehen wäre, später auch bei anderen Personen. Dort ist es aber nicht mehr verständlich und stört den Handlungsfluss.

Der Roman ist also eigentlich nur etwas für Leute, die groteske Handlungen mögen und denen Logik egal ist.

Das Buch wurde mir für die Rezension vom omolollo Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.