Rezension: „Blackout“ von Marc Elsberg

Blackout

Titel: Blackout
Autor: Marc Elsberg
Roman, TB, 800 Seiten
vorgestellt von: Ann-Bettina Schmitz

Der Autor: Marc Elsberg ist Österreicher und lebt mit seiner Frau in Wien. Schon während seines Studiums der Wirtschaft und des Industriedesigns arbeitete er in einer Werbeagentur. Erst als Grafiker, später als Texter und Konzeptionist. Außerdem schrieb er für die österreichische Tageszeitung „Der Standard“. Nach Tätigkeiten in verschiedenen Hambuger Werbeagenturen kehrte er nach Wien zurück und machte sein Hobby Schreiben zum Beruf. Blackout war sein erster Roman. Sein neuester Roman „Zero“ ist dieses Jahr erschienen.

Das Buch: An einem Tag im Februar brechen nach und nach in ganz Europa die Stromnetze zusammen. Niemand weiß warum. Der italienische Informatiker Piero Manzano glaubt als Ursache einen Hackerangriff identifiziert zu haben. Aber niemand will ihm zuhören. Nach Tagen, in denen das Chaos immer größer wird, kann er den Europol-Kommissar Bollard überzeugen. Doch da tauchen auf Pieros Rechner plötzlich Emails auf, die ihn in Verdacht bringen an der Aktion beteiligt zu sein. Er hat es mit ebenso raffinierten wie skrupellosen Gegnern zu tun. In ganz Europa beginnt der Kampf ums reine Überleben.

Dieses Buch ist reine Fiktion. Das muss man sich beim Lesen immer wieder selber sagen, da es so realitätsnah geschrieben ist, dass man das schnell vergisst. Aber auch wenn es Fiktion ist, die in diesem Roman beschriebenen Ereignisse könnten durchaus so oder so ähnlich passieren.

Erst wenn man beim Lesen anfängt darüber nachzudenken, merkt man wie komplett abhängig vom elektrischen Strom unsere Zivilisation ist. Natürlich gibt es immer mal wieder Stromausfällen in einzelnen Regionen. Aber diese dauern in der Regel ein paar Minuten, ein paar Stunden oder höchstens mal 1- 2 Tage und sind örtlich begrenzt. In diesem Rahmen ist das gerade noch verkraftbar. Fällt der Strom aber länger und großflächig aus, bricht nach und nach die gesamte Versorgung der Bevölkerung zusammen.

Dass Hacker sich auch in gut abgesicherte Anlagen einschleichen können, hat spätestens Stuxnet bewiesen. Von daher ist die Ausgangslage des Romans gar nicht so unwahrscheinlich, wie man gerne glauben würde.

In „Blackout“ beschreibt Elsberg sehr anschaulich wie schwierig es ist, einen Hackerangriff zu erkennen, zu lokalisieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Kompetenzgerangel und das Abschieben von Verantwortung machen die Sache nicht gerade leichter. Durch die internationale Vernetzung greifen Probleme aus einem Land schnell auf die Nachbarländer über.

Als zweiten Aspekt zeigt der Roman wie sich das Leben der Bevölkerung ändert, die erst ohne Strom , dann ohne Wasser und Heizung, schließlich auch ohne Benzin und Lebensmittel um das reine Überleben kämpfen.

Aus diesen beiden Themen hat Marc Elsberg eine unheimliche spannende Handlung komponiert, die es schafft über fast 800 Seiten die Spannung zu erhalten und beim Leser eine Gänsehaut hervorzurufen. Gleichzeitig regt der Roman zum Nachdenken über unsere Abhängigkeit von der Funktionstüchtigkeit der elektrischen Netze an.

„Blackout“ kann ich jedem 100-prozentig empfehlen. Der Roman ist sehr spannend und realitätsnah geschrieben und ist auch für technische Laien vollkommen verständlich.

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