Heute darf ich Sarah Kleck zum Interview begrüßen. Sarah Kleck ist die Autorin des Fantasy-Romans „Die Verborgene“. Dies ist ihr erster Roman und gleichzeitig der Auftakt zu einer dreiteiligen Fantasy-Serie.
Guten Tag, Sarah Kleck.
Hallo, guten Tag!
Kannst du uns kurz etwas zu deinem Roman und der zugehörigen Serie erzählen?
DIE VERBORGENE ist der Auftakt der Geschichte über die unsterbliche Liebe zwischen Evelyn und Jared, die entgegen aller Widerstände, Hindernisse und Gefahren, selbst den Tod überdauert – eine All-Age-Fantasy Liebesgeschichte für Mädchen und Frauen zwischen 14 und 50, die an die einzig wahre Liebe glauben und sich für das Übernatürliche, insbesondere altenglische Mythen, begeistern können.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Der ausschlaggebende Impuls, DIE VERBORGENE zu schreiben, war ein sehr trauriger.
Ich war auf einer Beerdigung, es war November und es war bitterkalt. Der Friedhof lag auf einer Anhöhe, die ich gemeinsam mit unzähligen anderen Trauergästen hinaufstieg. Während ich mich umsah und das Geschehen beobachtete, hatte ich dann plötzlich die ersten Zeilen der Geschichte im Kopf. Zunächst konnte ich nicht viel damit anfangen – ich hatte nie vorgehabt ein Buch zu schreiben – aber die Worte brannten sich in meine Gedanken und ließen mich auch Tage später nicht los. Also schrieb ich sie auf, ganz einfach um sie aus dem Kopf zu bekommen.
Aus ein paar Worten wurde eine Seite, aus einer Seite wurden zwei, dann fünf, dann zehn, und so ging es weiter, ohne dass ich eine Ahnung hatte, wohin es führen sollte oder wie sich die Geschichte entwickeln könnte.
Dann, ein paar Tage später, legte ich, auf der halbstündigen Fahrt von der Arbeit bis nach Hause, eine CD ein, die mein Mann mir kurz zuvor geschenkt hatte. Es war eine Klassik-CD mit Piano-Stücken unterschiedlicher Komponisten.
An diesem Tag hörte ich Le Onde von Einaudi zum ersten von vielen, vielen Malen und bereits nach den ersten Klängen setzte sich die Geschichte vor meinem geistigen Auge wie von selbst zusammen. Alles was ich tun musste, war sie niederzuschreiben. Und so schrieb ich. Die ganze Nacht und noch viele Nächte darauf.
Hast du vorher Kurse in Bezug auf das Schreiben besucht oder einfach losgelegt?
Nein, gar nichts dergleichen. Ich hatte, wie gesagt, nie vor, ein Buch zu schreiben. Sprache und Geschichten haben mich zwar schon immer fasziniert und ich hab im Deutsch-LK auch gerne Essays und andere Texte geschrieben; später, im Beruf, dann auch den einen oder anderen Artikel für Fachzeitschriften – aber kreatives Schreiben war für mich nie ein Thema. Bis es zum Thema wurde.
Wie lange hast du an „Die Verborgene“ geschrieben?
Von Ende November 2011 bis Februar 2013. Etwas über ein Jahr also. Das erscheint mir im Rückblick ziemlich lange, wenn man aber bedenkt, dass ich einen Vollzeitjob mit mindestens 40 Stunde pro Woche habe, relativiert es wieder etwas. Allerdings hätte ich gerne mehr Zeit zum Schreiben.
„Die Verborgene“ gibt es nur als eBook. Warum?
Ich bin bei dotbooks unter Vertrag. Das ist ein reiner eBook-Verlag, Deutschlands größter um genau zu sein. Im Moment laufen Lizenzverhandlungen zwischen dotbooks und dem Begedia Verlag, der die Printausgabe veröffentlichen wird. Wenn alles klappt, kann ich spätestens bis März 2015 meine Geschichte buchstäblich in Händen halten kann.
Gehörst du auch zu den Autoren, die beim Schreiben gerne Musik hören? Wenn ja, welche?
Das ist für mich ein ganz wichtiges Thema – das Schreiben und die Musik sind für mich untrennbar miteinander verknüpft. Manchmal, wenn auch selten, stößt man auf ein Stück, das eine Geschichte wie von selbst entstehen lässt, Bilder erzeugt und einen Weg vorzeichnet, den man als Autor dann nur noch mit dem Stift (oder besser gesagt: der Tastatur) nachzeichnen muss.
Beim Schreiben von DIE VERBORGENE hatte ich mehrmals das Glück, diesen seltenen, wertvollen Schätzen zu begegnen. Einer davon, und wahrscheinlich auch der wichtigste, ist das Pianostück Le Onde vom italienischen Komponisten Ludovico Einaudi. Ein Lied, so voller Sehnsucht und Hoffnung, dass man das Gefühl hat, auf seinen Wogen davon getragen zu werden und in eine andere Welt abzutauchen. Bereits beim ersten Hören sah ich Evelyns Geschichte wie aus dem Nichts vor meinen Augen entstehen – So klar und deutlich, als würde ich mir einen Film ansehen.
Dann gibt es natürlich noch die anderen Songs und Musikstücke, die mich zu bestimmten Szenen oder auch ganzen Kapiteln der Geschichte inspiriert haben. So habe ich zum Beispiel die Szene im Hauptquartier, als Evelyn und Jared sich in seinem Zimmer näher kommen, zu den eindringlichen Klängen von Fellow Rainbow der deutschen Alternative-Rockband TOS geschrieben.
Die Krokusszene wiederum einstand zum gefühlvollen Sound von Anna Nalick und Philipp Poisel, während ich zum Schreiben der Kampfszenen auch gerne auf unsanfte Klänge, wie etwa I`m shipping up to Boston der Dropkick Murphys und den einen oder anderen Titel von Blackout oder The Prodigy zurückgreife.
Egal, welche Musikrichtung man bevorzugt: Das Schreiben und die Musik sind wie zwei Teile eines Ganzen, die nicht ohne einander leben können.
Liest du selber auch am liebsten Fantasy?
Eindeutig: ja!
Ich bin der Meinung, man kann nur das schreiben, was man selbst gerne liest. Krimis und Thriller beispielsweise liegen mir gar nicht.
Hast du noch andere Hobbys?
Vorneweg eines zur Erklärung: ein Debütroman, also das Erstlingswerk eine Autors, hat wohl immer sehr strake autobiographische Züge. Worüber soll man denn schreiben, wenn nicht über das, was man selbst erlebt hat, was einen begeistert und bewegt?
Nun zur Frage: Schwimmen – neben dem Schreiben ist das Schwimmen mein liebstes Hobby. Ehrlich gesagt, bin ich sogar lieber im Wasser als auf festem Boden. Das habe ich mit meiner Protagonistin Evelyn gemeinsam.
Was sagen deine Familie und deine Kollegen zu deiner Tätigkeit als Autorin?
In meinem privaten Umfeld sind die Rückmeldungen meist sehr positiv. Klar gibt es unterschiedliche Sichtweisen – der eine meint, dass ich bestimmt schon ganz bald vom Schreiben leben kann und unbedingt weitermachen soll; der andere versäumt keine Gelegenheit anzuzweifeln, was ich tue und die Aussichtslosigkeit meines Vorhabens zu erörtern.
Wie ich darauf reagiere?
Um es mit den Worten von Philipp Poisel zu sagen: „wenn´s mir zu viel wird, dann steige ich aus“ … zumindest gedanklich.
Du hast mit deinem Roman einen sehr guten Start hingelegt. Es ist im September erschienen und du hast schon 40, meist sehr gute, Rezensionen bei Amazon. Was hast du gemacht, um dein Buch zu promoten?
Vieles, von Leserunde bis Gewinnspiel, hat natürlich der Verlag initiiert und ich bin, gerade als Neuling in der Branche, sehr froh, einen so starken Partner wie dotbooks und damit auch richtige Marketingprofis an meiner Seite zu haben. Selbst bin ich natürlich aber auch aktiv. Die Plattformen, die mir als Leserin schon gut gefallen haben, eröffnen mir nun als Autorin ganz neue Möglichkeiten. Lovelybooks, Bücherwürmer, Blogs wie deiner, liebe Ann-Bettina, um nur einige zu nennen.
Kannst du schon sagen, wann Band 2 heraus kommen wird?
Ich bin dran – mir fehlt nur leider oft die Zeit zum Schreiben. Aber ich kann es selbst kaum erwarten 😉
Vielen Dank für dieses Interview, Sarah Kleck. Weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.
Die Kommentare sind geschlossen.