Rezension: „Alleine war gestern“ von Beatrice Meier

Alleine war gestern

Titel: Alleine war gestern
Autorin: Beatrice Meier
TB, 303 Seiten, auch als eBook erhältlich

Die Autorin: Beatrice Meier hat an der Universität Düsseldorf Literaturübersetzungen studiert. Sie war Stipendiatin der Drehbuchwerkstatt München und hat an dem Autorenprogramm der internationalen Filmschule Köln Teilgenomen. 2013 erhielt sie für den Kinofilm »Abseitsfalle« den Drehbuchpreis beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen.«Alleine war gestern« ist ihr erster Roman. Er ist verfilmt worden und wird im Frühjahr 2015 von der ARD ausgestrahlt werden.

Das Buch: Ricarda, Philip, Uschi, Harry und Eckart, 5 Leute um die 60, gründen eine Wohngemeinschaft. Plötzlich wieder mit anderen zusammen zu leben, ist für Leute in dem Alter natürlich nicht ganz einfach. Aber nach einigen Anfangsproblemen raufen sie sich zusammen und die Wohngemeinschaft fängt an, allen Spaß zu machen. Da erleidet Uschi einen Schlaganfall. Das stellt die Gemeinschaft auf die Zerreißprobe.

Ricarda ist Psychotherapeutin, hat eine erwachsene Tochter und steht noch im Arbeitsleben. Philip war Arzt in Afrika, ist jetzt in Rente und hat von seiner Mutter neben einem Dackel, eine große Wohnung geerbt, in der die Wohngemeinschaft gegründet wird. Uschi ist Fleischerei-Verkäuferin und unfreiwillig in Altersteilzeit. Harry hatte in seiner Jugend das Soziologie-Studium geschmissen und fährt seitdem Taxi. Eckart war Bankangestellter, hat einen erwachsenen Sohn und ist Rentner.

Diese sehr unterschiedlichen Menschen finden sich, mehr aus Zufall als aus bewusster Planung, zu einer Wohngemeinschaft zusammen. Das führt natürlich zu Problemen und Reibereien.

Auch wenn das Thema erst mal nicht besonders lustig klingt, herausgekommen ist ein ausgesprochen heiterer, aber auch nachdenklich stimmender Roman. Schreiend komische Szenen wechseln sich mit nachdenklichen und auch traurigen Momenten ab.

Der humorvolle Schreibstil verhindert, dass der Roman ins Kitschige abrutscht. Die Spannung und Komik ergibt sich aus den unterschiedlichen Charakteren und ihrer Art, mit unerwarteten Situationen umzugehen. Die Handlung entwickelt sich zügig und bietet eine Menge Action.

Die Charaktere sind glaubhaft und lebendig geschildert. Man hat das Gefühl bei dieser merkwürdigen Wohngemeinschaft zu Gast zu sein.

Ich kann diesen Roman allen empfehlen, die sich mit einem gesellschaftspolitisch wichtigen Thema auf humorvolle Art und Weise auseinandersetzen wollen.

2 Gedanken zu „Rezension: „Alleine war gestern“ von Beatrice Meier

  1. Kristina

    Hallo Ann-Bettina,

    deine Rezi hört sich gut an. Ich habe das Buch auf meine Wunschliste gesetzt.

    Viele Grüße
    Kristina

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