Interview mit der Autorin Marion Hülshorst

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Heute kann ich mit Marion Hülshorst mal wieder eine Fantasy-Autorin zum Interview begrüßen.

Guten Tag, Marion Hülshorst.

Hallo Ann-Bettina!

Du hast einen Fantasy-Roman »Lacrima d’Angelo« herausgebracht. Erzähle uns doch etwas darüber.

Lacrima d’Angelo – Zwischen Himmel und Hölle ist eine Fantasy-Liebesgeschichte. Wobei Fantasy nur den Part von Engel und Vampire gezeichnet. Es geht um das Gute und das Böse auf der Welt, was im Grunde in jedem von uns selbst steckt.
Sophia, mein Hauptcharakter, lebt ein normales Leben. Ihr Schicksal ist es aber ein Erlöserengel zu werden und bei einem Kampf für das Gleichgewicht von Gut und Böse zu sorgen. Dabei muss sie erst mal herausfinden, was für sie böse und was gut ist.
Der böse Part in dieser Geschichte wird von Vampiren übernommen, die alle irgendwelche besonderen Fähigkeiten haben.
Als plötzlich ein geliebter Mensch von Sophia zu einem dieser bösen Wesen verwandelt wird, gerät ihre Welt dermaßen aus dem Ruder, dass Sophia vor dem Leben davon läuft. Überraschenderweise findet sie aber durch Vampire zu sich selbst und kann ihr Schicksal annehmen.
Am Ende entscheidet die Liebe über ihr Leben und das aller ihr geliebten Wesen.
Ob es wirklich ein Happyend ist, möchte und kann ich nicht verraten. Die größte Macht der Welt ist für mich die Liebe und jeder muss für sich entscheiden, ob es ein Happyend ist oder nicht.

LacrimadAngelo

Im Gegensatz zu den Autorinnen, die ich in den letzten Wochen hier interviewt habe, bist du keine Journalistin. Du kommst aus dem kaufmännischen Bereich. Was hat dich dazu gebracht, dich als Autorin zu versuchen?

Ich habe in meiner Kindheit schon immer geschrieben. Ob es Briefbücher mit einer Freundin oder sowas wie Tagebücher waren. Meine Gedanken habe ich immer schon irgendwie aufgeschrieben. Dass ich einen kaufmännischen Beruf erlernt habe, lag wohl einfach daran, dass ich meine Stärken damals eher mit Zahlen gesehen hatte, als mit Wörtern. Ebenfalls war ich für Journalismus in der Schule nicht gut genug.
Lacrima d’Angelo entstand in einer Zeit, wo ich mich viel mit mir selbst beschäftigt habe und meinen Lebensweg erforscht habe. Ich habe lange gesagt, dass Sophia eigentlich ein Leben führt, wie ich es gerne gehabt hätte. Sophia ist Texterin in einer Werbeagentur.
Die Geschichte war 2010 schon komplett fertig – 436 Seiten damals, in denen ich mein Wunschleben eine Welt gegeben habe.
Nach der Veröffentlichung Ende September 2014 habe ich den Glauben an mich selbst vollkommen gefunden. Ich erreiche mit Worten viele Menschen, nehme sie mit in meine Welt und lasse sie träumen. Dabei ist meine Persönlichkeit mit Witz in den unterschiedlichsten Charakteren, die ich erschaffe, vertreten.
Deshalb wird mein zukünftiger beruflicher Weg auch derzeit etwas umgestaltet. Ich folge sozusagen meiner Berufung. 😉

Hilft dir deine kaufmännische Ausbildung bei der Vermarktung deines Buches?

Vielleicht sollte sie es, was mein verkäuferisches Geschick angeht, aber um ehrlich zu sein, tut es das nicht.
Zwar weiß ich jetzt, dass Flyer kostengünstiger in der Herstellung sind und man so besser Leser erreicht als irgendwo Poster aufzuhängen. Kosten-Nutzen-Faktoren konnte ich erkennen. Wie man aber am besten ein Buch unter die Leser bringt, habe ich aber im Studium und in der Ausbildung nicht erlernen können. Da braucht man einfach Erfahrung.

Wissen deine Kollegen von deiner Autorentätigkeit? Was sagen sie dazu?

Ja, unter ihnen fanden sich auch einige Leser. Auch wenn sie mir zur Liebe das Buch gekauft haben 😉 Eine treue Freundin und Kollegin glaubt da sehr an mich und verfolgt meine Blogs und Fortschritte als Autorin begeistert.
Die anderen Kollegen meinen da eher, dass es nur ein Hobby bleiben sollte, weil man damit ja kein Geld verdienen kann. Das Buch finden sie gut, aber sonst reden wir nicht darüber. Es ist halt mein Privatleben (noch).

Du hast dein Buch in einem Druckkostenzuschussverlag veröffentlicht. Warum nicht als Self-Publisher?

Ich hatte leider überhaupt keine Erfahrung, was das Buchveröffentlichen angeht. Ich habe mir die Angebote von einigen anderen BoD-Verlagen angesehen und es war mir alles viel zu teuer. Durch einen Freund bin ich auf den Windsor-Verlag gestoßen. Sie haben sich für die komplette Covergestaltung und das Korrektorat gekümmert und waren dabei am preiswertesten.
Ich hatte 2011 mein Buch sämtlichen namhaften Verlagen vorgestellt, aber wie zu erwarten war, ohne Erfolg. Es lag dann über 2 Jahre einfach rum und da habe ich die Gelegenheit mit dem Windsor-Verlag genutzt.
Über das richtige Selfpublishment habe ich erst erfahren, als mein Buch schon auf dem Markt zu finden war und ich mich um die Werbung und die Vermarktung selbst kümmern musste.

Hast du literarische Vorbilder?

Oh, ja! Nicholas Sparks und Dan Brown sind meine absoluten Favoriten. Ebenfalls auch P.C. Cast. Nicholas Sparks ist für mich einfach der Autor! Ein Traum ist es genauso erfolgreich zu werden wie er oder auch nur eine meiner Geschichten zu veröffentlichen und zu verfilmen.
Was Marah Woolf aber geschafft ist, bewundere ich sehr. Sie ist ebenfalls ein Vorbild, denn sie hat es durch Selfpublishment alleine geschafft, eine erfolgreiche Autorin zu werden. Wenn ich daran denke, dass ich Marah vor bestimmt 3 oder 4 Jahren via Facebook angeschrieben hatte… Wäre ich da nur schon so von mir überzeugt gewesen.

Hast du noch Hobbys außer dem Schreiben?

Ich wandere gern und laufe auch ab und zu. Draußen in den Bergen zu sein, hilft mir den Alltag zu vergessen und neue Ideen für Geschichten zu finden.

Auf deinem Blog veröffentlichst du auch erotische Kurzgeschichten. Willst du die auch als Buch herausbringen?
Ich warte da noch etwas mit. Nach dem Hype auf Shades of Grey wird man derzeit von diesem Genre etwas überflutet. Überall tauchen jetzt Adult-Romane auf. Dazu kommt, dass ich eigentlich auch nur Kurzgeschichten schreibe, die nicht mehr als 20 Seiten haben. Ich muss es mir mal überlegen – für mich befindet sich das noch etwas in der Erkundungsphase.
Allerdings muss ich sagen, dass ich schon in Lacrima d’Angelo erotische Passagen eingebaut habe. Gehört ja irgendwie zur Liebe so dazu, wie der Mond zur Nacht gehört.

Schreibst du schon an einem weiteren Buch?

Ja! Die Fortsetzung von Lacrima d’Angelo ist in Arbeit. Sehr wahrscheinlich wird es aber auch bei einem zweiten Teil bleiben. Es sind zu viele Fragen offengeblieben im ersten Teil – auch für mich selbst. Ich lasse mir da aber Zeit, denn die Geschichte ist bis zu den jetzigen 150 Seiten ziemlich verstrickt und ich versuche ja immer so nah an der Realität zu bleiben, wie es eben geht (bei einem zweiten Teil mit einer ausschließlich erfundenen Welt, sehr schwer umzusetzen).

Für eine ganz neue Geschichte habe ich ebenfalls eine Idee. Dazu muss mein eigenes Leben aber erst in der richtigen Spur fahren 😉

Was habe ich vergessen zu fragen, das du uns noch gerne erzählen würdest?

Ich schreibe mittlerweile auch Film-Rezensionen. Auf meiner Website findet man die „My Movie World“. Dem möchte ich mich noch intensiver beschäftigen. Meine zweite Liebe gilt nämlich guten Filmen.
Vielleicht liegt das auch an Nicholas Sparks und meinem allumfassenden Traum. Es gibt nichts Schöneres für mich, als Menschen mit meinen Worten mitzureißen. Wenn sie die Dinge sehen, wie ich sie sehe und vielleicht auch so fühlen können, wie ich es tue. Das ist meine Berufung und das ist mein Talent und erfüllt mich mit vollkommenem Glück.

Vielen Dank für das Interview, Marion Hülshorst. Ich wünsche dir viel Erfolg.

Ich danke auch dir, liebe Ann-Bettina.

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