Rezension: »Erkül Bwaroo und der Mord im Onyx-Express« von Ruth M. Fuchs

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Titel: »Erkül Bwaroo und der Mord im Onyx-Express«
Autorin: Ruth M. Fuchs
Fantasy-Krimi, TB, 277 Seiten, auch als eBook erhältlich, Raposa Verlag

Die Autorin: Ruth M. Fuchs war ursprünglich bildende Künstlerin. Sie hatte sich aber schon seit Jahren für Fantasy interessiert. In den Jahren 2000 bis 20014 gab sie dreimal jährlich das Magazin »Neues aus Anderwelt« heraus. Daraus ergab sich 2003 in Zusammenarbeit mit dem Eulenverlag das Sachbuch »Die wunderbare Welt der Elfen und Feen«, veröffentlicht unter ihrem damaligen Namen Ruth Schuhmann. Durch eine Karikatur von Agatha Christies Meisterdetektivs Hercule Poirot als Elfe angeregt, entstand die erste »Erkül Bwaroo« Geschichte. Mittlerweile hat Ruth M. Fuchs mehrere Bücher im Bereich Fantasy veröffentlich. »Erkül Bwaroo und der Mord im Onyx-Express« ist der vierte Band um den Elfendetektiv. Ein Interview mit der Autorin könnt ihr hier lesen.

Das Buch: Während Erkül Bwaroo und sein Freund Dr. Heystings im Onyx-Express nach Pendrin fahren, geschieht im Zug ein Mord. Außer Bwaroo und Heystings befinden sich noch 12 andere Fahrgäste im Onyx-Express, die alle das Opfer kannten. Alle 12 kannten auch die ehemalige Verlobte des Opfers, die sich umgebracht hat. Hat dieser Selbstmord etwas mit dem Mord zu tun? Bei allen 12 Fahrgästen könnte man ein Motiv für einen Mord finden. Aber wer war tatsächlich der Täter? Erkül Bwaroo will dies mit Hilfe seiner kleinen grauen Zellen bis zur Ankunft in Pendrin herausfinden.

Die Figur des Erkül Bwaroo ist eine ganz entzückende Hommage an Agatha Christies Meisterdetektiv Hercule Poirot. Erkül Bwaroo ist ein Elf, der zwar viele Eigenschaften und Marotten seines menschlichen Vorbildes geerbt hat, trotzdem aber eine eigenständige Persönlichkeit ist. Er ist auch nicht das einzige Fabelwesen an Bord des Onyx-Express. Wir haben es dort mit einer Mischung aus Menschen, Elfen, einem Gnom, einem Zwerg und einer Frau, die an Minataurese leidet, zu tun.

Ruth M. Fuchs schildert dieses bunte Völkchen so lebendig und detailreich, dass man sich augenblicklich in diese Parallelwelt versetzt fühlt. Alle Passagiere des Zuges, ob Menschen oder Feien, sind sehr ausgeprägte Persönlichkeiten, die dem Leser lebendig dargestellt werden. Die Schilderung übernimmt Dr. Heystings, der uns auch die Geschichte erzählt.

Wer glaubt die Story zu kennen, weil er ja den »Mord im Orient-Express« von Agatha Christie gelesen hat, wird überrascht werden. Einerseits gibt es zwar unverkennbare Parallelen, andererseits schafft die Autorin es, daraus eine neue Story zu machen, der man gespannt folgt. Schön fand ich auch die Auseinandersetzung mit Vorurteilen, die ganz zwanglos in die Geschichte integriert ist.

Wer Krimis ohne detailreiche Darstellungen des Tathergangs oder des Zustands des Opfers mag und vielleicht noch einen Hang zur Fantasy hat, dem kann ich »Erkül Bwaroo und der Mord im Onyx-Express« 100 % empfehlen. Er ist eine zauberhafte Mischung aus Soft-Krimi und Fantasy. Ich hatte jedenfalls viel Spaß beim Lesen und hätte das Buch am Liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Jetzt freue ich mich schon auf den nächsten Fall von Erkül Bwaroo.