Rezension: Willkommen bei den Friedlaenders

willkommen bei den Friedlaenders

Titel: Willkommen bei den Friedlaenders – Meine Familie, ein Flüchtling und kein Plan
Autorin: Adrienne Friedlaender
Sachbuch, TB 218 Seiten, auch als eBook erhältlich, blanvalet Verlag

Die Autorin: Adrienne Friedlaender schreibt seit mehr als 10 Jahren als freie Journalistin für Zeitungen, Magazine und Online-Medien. Sie lebt mit drei ihrer vier Söhne in Hamburg.

Das Buch: Bei vier Söhnen, Hund, Kater und der 90-ährigen Großmutter kommt es auf einen mehr doch auch nicht mehr an, oder? Adrienne Friedlaender beschließt daher, einen Flüchtling aufzunehmen. Der 22-jährige Syrer Moaaz zieht bei ihnen ein. Weder Adrienne selber noch ihre Söhne kennen Moaaz. Sie haben auch nicht viel Ahnung von Syrien oder dem Islam. Kann das gut gehen?

In tagebuchartig geschriebenen Episoden begleitet der Leser die Familie Friedlaender und den Syrer Moaaz auf ihrem gemeinsamen Weg. Dabei wechseln sich traurige, nachdenklich stimmende und komische Situationen ab. Sehr schnell ist aus dem Flüchtling das Familienmitglied Moaaz geworden.

Das Buch liest sich sehr gut. Der Leser bekommt einen Einblick in die Fragen und Probleme, die auftauchen, wenn ein Fremder aus einem ganz anderen Kulturkreis plötzlich in der Familie lebt. Es zeigt sich, dass der Fremde umso weniger fremd erscheint, je besser man ihn kennt. Das gilt nicht nur für die Familie Friedlaender, sondern auch für die Nachbarschaft, Freunde und Verwandte.

Es war sicher ein mutiges, aber auch lohnendes Experiment, zu den eigenen Söhnen noch einen „fremden Sohn“ aufzunehmen.

Ich kann dieses Buch jedem, der sich für die Flüchtlingsproblematik interessiert, wärmstens empfehlen. Es wäre schön, wenn es auch unter Menschen, die Flüchtlingen eher ablehnend gegenüber stehen, Leser*innen finden würde.

Das Buch wurde mir für diese Rezension freundlicherweise von dem Verlag Blanvalet zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.