Interview mit der Autorin Marie Renninghaus

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Heute habe ich wieder einmal eine Autorin zu Gast, die Liebesromane schreibt.

Guten Tag Marie Renninghaus.

Guten Tag, liebe Ann-Bettina Schmitz

Vor ein paar Monaten ist dein neuester Roman „Die Rückkehr des Sizilianers – Entscheidung auf Kreta“ herausgekommen. Er ist die Fortsetzung zu deinem Buch „Die Geliebte des Sizilianers“. Um was geht es in diesen Büchern?

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‚Die Geliebte des Sizilianers‘ erzählt die Geschichte von Angelo. Er lebt in einem der ärmsten Viertel Neapels und verliebt sich in das Au-pair-Mädchen Sabrina. Um vor seiner Freundin nicht als Versager dazustehen, nimmt er den Job als Botenjunge bei einem Mafiapaten an. Aber Don Vincenzo hat andere Pläne mit ihm. Er unterbreitet dem jungen Mann ein Angebot, dem dieser nicht widerstehen kann. Von nun an ist Geld kein Problem mehr. Doch das Glück währt nur kurz. Ein missglückter Einbruch in eine Vorstadtvilla beschert Angelo einen Gefängnisaufenthalt ‒ und sein Cousin Enzo nutzt diesen Umstand und zwingt Sabrina, nach Deutschland zurückzukehren.
Zwanzig Jahre später übernimmt sie die Leitung eines Reisebüros in Neapel. Bei einem Opernbesuch erkennt Sabrina in dem Begleiter einer berühmten Schauspielerin ihren ehemaligen Geliebten.
Angelo hat eine steile Karriere hinter sich. ‚Der Sizilianer‘, wie die Medien ihn nun betiteln, lebt seit vielen Jahren im Hinterland von Palermo, betreibt gemeinsam mit Enzo ein zwielichtiges Immobilien-Imperium und gilt als unverbesserlicher Frauenheld. Trotz aller Bedenken beginnt Sabrina, nach ihm zu suchen. Doch der Mann, der ihr einst so viel bedeutet hat, ist ihr fremd geworden.
Was sie nicht weiß … Angelo hat Sabrina nie vergessen. Wutentbrannt wirft der Sizilianer ihr nun vor, ihn damals im Stich gelassen zu haben ‒ und erfährt so von der Intrige seines Cousins. Es kommt zum Eklat, und erneut bittet er Sabrina, bei ihm zu bleiben. Doch die Beiden haben mächtige Gegner, die alles daransetzen, sie für immer zu vernichten.

‚Die Rückkehr des Sizilianers ‒ Entscheidung auf Kreta‘, beginnt sechs Jahre später.
Aus dem Exil zurück, versucht Angelo, in seiner Heimat Fuß zu fassen. Es gelingt ihm mithilfe des attraktiven aber skrupellosen Römers Lorenzo Marchetta.
Durch Zufall erfährt er, dass eine seiner ehemaligen Liegenschaften, ein Ferienclub im Norden Kretas, zum Verkauf steht. Angelo, Sabrina und Lorenzo machen sich auf den Weg dorthin. Sie erwerben den Club, der einst durch Enzos Drogengeschäfte von den Behörden geschlossen wurde. Alles scheint sich zum Guten zu kehren. Sogar der umtriebige Lorenzo findet in dem kretischen Mädchen Zoë die Liebe seines Lebens. Doch dann wendet sich das Blatt. Die Vergangenheit ist plötzlich erwacht und streckt ihre tödlichen Fühler aus …

„2014 ist dein Roman „Ein Sommer auf Kreta“ erschienen. Du scheinst ja ein echter Fan des Südens zu sein?

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Ja, das bin ich. Der Süden Europas fasziniert mich schon mein ganzes Leben.

 

Auch zu „Ein Sommer auf Kreta“ gibt es eine Fortsetzung „Es war Sommer – die Rückkehr“. Erzähl uns doch etwas darüber.

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Beide Teile sind autobiografisch. Genauso wie in Angelos und Sabrinas Geschichte, habe auch ich vor langer Zeit einen Kreter kennengelernt. Viele Jahre hatten wir keinen Kontakt zueinander, bis ich ‚Ein Sommer auf Kreta‘ geschrieben habe und Lust bekam, den Ort aufzusuchen, an dem ich als junge Frau die wohl schönsten Stunden meines bisherigen Lebens verbracht hatte. Dass ich Antonis wiedersehen würde … nun, im Geheimen hatte ich es gehofft, aber nicht wirklich damit gerechnet. Davon handeln diese beiden Bücher.

 

Du schreibst unter Pseudonym. Warum?

Das hat mit meinem ersten Roman ‚Ein Sommer auf Kreta‘ zu tun. Da diese Geschichte ja tatsächlich passiert ist, und außer unseren griechischen Bekannten auch meine damaligen Freunde in dem Buch vorkommen, musste ich Namen und Lokalitäten verändern. So wie es das Persönlichkeitsrecht erfordert. Insofern wurde aus mir Marie Renninghaus. Und da diese Insel eine enorm große Fanbase hat, haben sich die beiden Bücher unter den Kreta-Liebhabern sehr gut verkauft. Somit wäre es unklug gewesen, den Namen nochmals zu ändern.

 

Hauptberuflich bist du Reitlehrerin. Da hätte man ja eher erwartet, dass du ein Pferdebuch oder einen auf einem Reiterhof spielenden Liebesroman schreibst. War dir das zu langweilig?

Nein, durchaus nicht. Aber mein kretischer Liebessommer brannte mir schon lange auf der Seele. Schon vor Jahren wollte ich darüber schreiben. Lange, bevor Laptops in unser Leben Einzug hielten. Es scheiterte jedoch immer an irgendwelchen Tippfehlern auf den maschinengeschriebenen Seiten. War mühsam damals. Und als ich dann an meinem zweiten Kreta-Roman schrieb, setzte sich der ‚Sizilianer‘ in meinem Kopf fest. Das Pferdebuch kommt als nächstes dran.

 

Hast du dir feste Zeiten für das Schreiben reserviert oder schreibst du eher, wenn gerade mal Zeit ist?

Während der Hauptsaison, also zwischen Frühling und Herbst, ist es tatsächlich so, dass ich mir die Zeit am PC „stehlen“ muss. Mein Beruf erfordert enorme Flexibilität. Kein Wochenende, kein geregelter Feierabend. In den heißen Sommermonaten, wenn das Training am Abend oder in den frühen Morgenstunden stattfindet, sitze ich oft mit meinem Notizblock am See oder in einer schattigen Laube und schreibe. Und natürlich im Urlaub, den ich jedes Jahr am Meer verbringe. Im Winter habe ich eher Zeit zur Verfügung. Da arbeite ich fast täglich am Manuskript. Meistens zu fixen Zeiten.

 

Was liest du selber gerne?

Vorwiegend Liebesromane, die allerdings nicht zu seicht sein sollten. Ich mag aussagekräftige Plots. Gerne auch mit ein bisschen Erotik. Mafiaromanzen liebe ich besonders. Und natürlich Romane rund ums Meer. Wenn der männliche Protagonist dann auch noch ein glutäugiger, dunkelhaariger Held ist, passt es für gewöhnlich.

 

Schreibst du schon an einem neuen Buch?

Natürlich. Und es wird spannend, soviel kann ich schon verraten. Der Schauplatz ist diesmal Andalusien. Stiere, Pferde und eine Frau, die zwischen zwei Männern steht. Und ja, ein bisschen Fantasy ist auch dabei.

 

Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?

Dass es mich freut, wenn in Zeiten, wo Fernsehen, Computer und Smartphone unsere Welt beherrschen, es noch so viele Menschen gibt, die ein Buch zur Hand nehmen. Und dass es mir Freude bereitet, meine Leser*innen ins Reich der Fantasie zu entführen.

Vielen Dank für das Interview, Marie Renninghaus. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

Ich bedanke mich ebenfalls. Viel Erfolg auch dir.