Rezension: „Cold Case Spurlos“ von Sandra Hausser

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Titel: Cold Case Spurlos
Autorin: Sandra Hausser
Rhein-Main-Krimi, TB, 307 Seiten, auch als eBook erhältlich

Die Autorin: Sandra Hausser lebt mit ihrer Familie in Raunheim und arbeitet dort in einer Arztpraxis. Seit ihrem 14. Lebensjahr hat sie Tagebuch und Kurzgeschichten geschrieben. Der zweite Preis im Literaturwettbewerb Stockstadt gab ihr 1999 den nötigen Schwung sich an längere Texte zu wagen. Das Ergebnis ist die Rhein-Main-Krimi-Reihe. „Cold Case Spurlos“ ist der zweite Band dieser Reihe. Ein Interview mit der Autorin könnt ihr hier lesen.

Das Buch: Hannahs Vorgesetzter ist krank und es ist nicht viel los im Rüsselsheimer Polizeipräsidium. Eine gute Gelegenheit, sich mit einem Cold Case, d. h., einem alten, ungelösten Fall zu beschäftigen. Es handelt sich dabei um einen Jungen, der vor 30 Jahren auf dem Weg zur Schule spurlos verschwand, und nur ein T-Shirt auf einem Spielplatz zurückließ. Mithilfe neuester Technik machen die Beamten durch die DNA-Spuren auf dem T-Shirt eine verblüffende Entdeckung. Plötzlich ist der Fall wieder hochaktuell.

Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen – die Vergangenheit und die Gegenwart, die optisch gut getrennt sind. Damit ist es für die Leser*innen sehr einfach und angenehm, den jeweiligen Handlungen zu folgen.

Der lebendige Schreibstil der Autorin zieht einem beim Lesen sofort in die Geschichte hinein. Durch mehrere verblüffende Wendungen bleibt die Handlung von der ersten bis zur letzten Seite spannend.

Der Erzähler folgt mal den Beamten, mal dem verschwundenen Jungen, seiner Schwester und seinem Entführer. So wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und noch lebendiger.

Das Thema ist emotional aufwühlend und die Autorin schafft es, Wut, Unglauben und Hilflosigkeit bei den Leser*innen hervorzurufen.

Ich habe den ersten Band dieser Krimi-Reihe nicht gelesen. Trotzdem konnte ich der Handlung gut folgen.

So gut mir der Plott und der Schreibstil auch gefallen haben, muss ich doch auf zwei handwerkliche Mängel hinweisen. An einer Stelle ist ein Fehler in der Formatierung der Überschrift (bei der Taschenbuch-Ausgabe, die eBook-Ausgabe kann ich nicht beurteilen). Außerdem wird an einer Stelle im Text der Airbag plötzlich zum Katalysator und an einer anderen Textstelle gibt es eine Namensverwechslung. Das ist ausgesprochen schade, weil mir das Buch sonst sehr gut gefallen hat.

Mich hat „Cold Case Spurlos“ sehr gut unterhalten. Ich kann das Buch daher allen Krimi-Fans empfehlen.