Rezension: „Vögel füttern – aber richtig“ von Peter Berthold und Gabriele Mohr

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Titel: Vögel füttern – aber richtig
Autor*innen: Peter Berthold, Gabriele Mohr
Sachbuch, broschiert, 170 Seiten, auch als eBook erhältlich

Die Autor*innen:
Prof. Dr. rer. nat. Peter Berthold studierte Biologie, Geografie und Chemie in Tübingen. Er spezialisierte sich nach dem Studium auf Vogelzugforschung, Populationsdynamik, Jahresperiodik, Auerhuhnforschung, Genetik sowie Grundlagenforschung für Natur- und Umweltschutz. Bis 2004 war er Direktor der Vogelschutzwarte Radolfzell. Seit 1981 war er Professor für Biologie an der Universität Konstanz. Er ist in zahlreicher nationalen und internationalen Verbänden, Gesellschaften und Akademien im Bereich Naturschutz tätig, unter anderem im Stiftungsrat der Heinz Sielmann Stiftung. Für seine Arbeiten hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Gabriele Mohr ist seit 1978 an der Vogelschutzwarte Radolfzell als Technische Assistentin tätig. Sie war in der Arbeitsgruppe von Peter Berthold zuständig für Aufzucht, Haltung und Zucht von mehr als 100 Vogelarten. Seit 20 Jahren beschäftigt sie sich mit der Fütterung frei lebender Vögel. Zusammen mit Peter Berthold betreut sie verschiedene Naturschutzprojekte und Großversuche in Bezug auf die Fütterung frei lebender Vögel.

Das Buch: Das richtige Füttern von Vögeln bietet nicht nur Gelegenheit zur Tierbeobachtung, sondern kann auch einen wesentlichen Beitrag zur Bestandserhaltung unserer einheimischen Vögel leisten. Das Buch stellt die häufigsten einheimischen Vögel vor, beschreibt ihre Futterbedürfnisse und das passende Vogelfutter. Zusätzlich gibt es eine Anleitung zum Bau eines Futterhauses.

Das Füttern frei lebender Vögel wurde oft von Umweltschützern kritisiert. Im ersten Kapitel des Buches legen die beiden Autor*innen dar, warum diese Kritik unberechtigt ist. Anhand von Statistiken zeigen sie den dramatischen Rückgang der Bestandszahlen unserer einheimischen Vögel auf. Dieser Rückgang hat mehrere Ursachen. Eine ist das fehlende Futterangebot durch die moderne fabrikmäßige Landwirtschaft und die Nutzung von Pestiziden.

Im zweiten Kapitel zeigen die Autor*innen dann, was die Vögel als Futter benötigen. Sie erklären, wie man Futter selber herstellen kann, und wo es was zu kaufen gibt. Sie gehen auch auf die richtige Art der Futterdarbietung ein. Nicht jede Vogelart fühlt sich an jedem Futterplatz wohl. Außerdem gibt es Hinweise zur Hygiene und zum Schutz der Futterstelle vor ungebetenen Gästen.

Schließlich gibt es noch zahlreiche Porträts von Vögeln, die die Futterstelle in unseren Breiten besuchen können.

Man merkt den Autor*innen an, dass der Schutz der Vögel und die Ganzjahresfütterung ihnen ein echtes Anliegen sind. Sie sind davon überzeugt, dass es der einheimischen Vogelwelt schlecht geht, und wir schnellstens helfend eingreifen müssen. Ihre Argumentation ist absolut überzeugend. Anhand der im Buch gegebenen Tipps sollte jeder Vogelfreund in der Lage sein, etwas zum Erhalt der gefiederten Freunde beizutragen.

Der Schreibstil ist einfach und gut lesbar. Alle Behauptungen werden mit Fakten und Zahlen begründet. Einen großen Raum nehmen die eigenen Beobachtungen ein.

Vogelliebhabern, aber auch „nur“ am Umweltschutz Interessierten kann ich dieses aufschlussreiche, gut lesbare Buch absolut empfehlen.