Rezension: „Zoe heißt Leben“ von Zoe Katharina

Cover des Buchs "Zoe heißt Leben"

Titel: Zoe heißt Leben – Ich riskierte 20 Jahre Haft, weil ich Hunderte von Menschen aus Seenot rettete. Und ich würde es wieder tun.
Autorin: Zoe Katharina (in Zusammenarbeit mit Elena Pirin)
Autobiografie, Hardcover, auch als eBook (mobi, ePub) erhältlich, Patmos Verlag

Die Autorin: Zoe Katharina wurde 1996 in Süddeutschland geboren. Sie ist gelernte Bootsbauerin und freiwillige Rettungshelferin im Mittelmeer. Im Jahr 2017 rettet sie als Mitglied der „Iuventa“ Hunderte Flüchtlinge aus Seenot im Mittelmeer. Im Februar 2019 wurde ihr – zusammen mit neun anderen Crewmitgliedern der „Iuventa“ – der Amnesty Menschenrechtspreis verliehen. Das ist ein Zeichen dafür, dass Amnesty International die Iuventa10 für Vorbilder des menschenrechtlichen Engagements erachtet.

Das Buch: Die 20-jährige Zoe Katharina meldet sich bei der Organisation „Jugend rettet“, um auf einem Schiff im Mittelmeer Flüchtlingen in Seenot das Leben zu retten. Ihr Einsatz vor der libyschen Küste wird zu einer existenziellen Grenzerfahrung. Konfrontiert mit Krankheit, Panik und Tod der Menschen hat sie vor allem mit ihrer eigenen Wut und Hilflosigkeit zu kämpfen. Erst recht, als sie und weitere Crew-Mitglieder der „Iuventa“ wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung angeklagt werden.

Zoe Katharina schildert sehr eindrücklich das Leben auf dem Schiff, die Probleme hierbei und die Rettungsaktionen. Dabei schafft sie es, keine Heldensaga daraus zu machen. So kann sich eigentlich jeder mit der Schiff-Crew identifizieren. Das macht das Geschehen aber noch schlimmer zu ertragen. Man sieht den ganzen Wahnsinn der Flucht über das Mittelmeer und die Hilflosigkeit der Helfer angesichts der Größe des Problems.

Außer dem Leben auf dem Schiff, beschreibt die Autorin auch ihren Werdegang als Seglerin und Schiffsbauerin und ihre Reise zum Nordkap nach bestandener Rettungsmission.

Das Buch ist ausgesprochen interessant geschrieben. Ich habe es fast in einem Rutsch ausgelesen. Daher kann ich „Zoe heißt Leben“ unbedingt empfehlen.

Dieses Buch wurde mir für die Rezension vom Patmos Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Das hat aber meine Meinung über das Buch nicht beeinflusst.