Rezension: „Paragrafen & Grafen“ von Brigitte Teufl-Heimhilcher

Paragrafen & Grafen

Titel: Paragrafen & Grafen
Autorin: Brigitte Teufl-Heimhilcher
Roman, TB, 222 Seiten

Die Autorin: Brigitte Teufl-Heimhilcher ist verheiratet und lebt in Wien. Sie arbeite als Immobilien-Fachfrau und schreibt Romane. In ihren Büchern werden gesellschaftspolitische Themen humorvoll dargestellt. „Paragrafen & Grafen“ wurde 2012 veröffentlicht. Inzwischen erscheint die 4. Auflage.

Das Buch: Die Anwältin Irene lässt sich von ihrer Freundin Sandra zum ersten Urlaub nach ihrer Scheidung überreden. Sie fahren in ein nicht sehr weit entferntes Golf-Hotel. Dort lernen sie Theo, den Besitzer der Anlage, der von allen nur der Graf genannt wird, kennen. Er ist auf Anhieb von Irene fasziniert. Aber neben seinem Gut, auf dem sich die Golf-Anlage befindet, und einem beachtlichen Vermögen, hat er auch die Sorge für seine beiden, wesentlich jüngeren, Stiefgeschwister geerbt. Zu allem Überfluss taucht plötzlich auch noch seine Exfrau auf, die Theo unbedingt zurückgewinnen will. Aber auch Irene hat eine Vergangenheit, die sich plötzlich wieder bemerkbar macht – ihr Exmann Jochen und ihr alter Freund Markus.

„Paragrafen & Grafen“ erzählt humorvoll die Geschichte einer komplizierten Beziehung zwischen zwei nicht mehr ganz jungen Menschen. Jeder der beiden hat seine Vergangenheit, die ihn nicht nur geprägt hat, sondern sich plötzlich auch wieder zu Wort meldet. Da ist einerseits die ungewöhnliche Familiengeschichte des Grafen und andererseits Irenes Unabhängigkeitsdrang. Auch die jeweiligen Freunde und Bekannten mischen sich ein. Darüber hinaus treffen hier mehrere, sehr unterschiedliche Lebensweisen und -einstellungen aufeinander.

Das sorgt für Spannung und zum Teil abstruse Situationen, die nur mit Gelassenheit und Humor zu bewältigen sind. Die lebendige Schilderung der Charaktere und das typische österreichische Deutsch der Autorin führen dazu, das man sich schnell nach Wien versetzt fühlt und in die Handlung eintauchen kann.

Immer wenn man glaubt, dass die Geschichte jetzt in sicheren Bahnen ist und man eine gewisse Vorstellung vom weiteren Verlauf entwickelt, ergibt sich eine neue Komplikation, die die Handlung in eine andere Richtung treibt. So bleibt der Roman bis zum Ende spannend.

Ich kann diesen Roman jedem empfehlen, der einige Stunden netter Unterhaltung sucht. Allerdings sollte man mit der österreichischen Variante der deutschen Sprache halbwegs vertraut sein 🙂 Sonst könnte es sein, dass man anfängt sich zu fadisieren (langweilen), weil man nicht versteht, was es mit dem Zinshaus (Mietshaus) auf sich hat 🙂 Andererseits macht genau diese typisch österreichische Ausdrucksweise auch einen gewissen Charme der Bücher dieser Autorin aus.

 

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