Ich freue mich heute G. Browne zum Interview in der ABS-Lese-Ecke begrüßen zu können. Neben verschiedenen Fachbüchern hat er einen Roman „Hüter des Huacasteins“ geschrieben.
Guten Tag, G. Browne.
Können Sie uns kurz erzählen, um was es in Ihrem Buch geht?
Ja, sehr gerne.
In dem Buch geht es um einen Heiligen Stein der wahrscheinlich von den Inka genutzt wurde. Es erzählt wie das Schicksal mehrerer Personen damit verwoben ist. Der Stein wird während einer Ausgrabung gefunden und damit beginnt das Schicksal seinen Lauf zunehmen. Die mysteriösen Begebenheiten häufen sich.
Dieser Stein sucht sich seinen Besitzer aus, den Steinhüter. Nur von ihm kann er genutzt oder weitergegeben werden. Dem Stein wohnen Kräfte inne, die seinem Besitzer ungeheure Macht verleihen kann.
Der Steinhüter trifft auf Feinde, die diese Macht für sich nutzen möchten und auf Dubiose Gestalten von denen er nicht weiß ob sie ihm helfen oder schaden wollen. Es liegt in seiner Hand was mit dem Huacastein geschieht. Aber sein Schicksal ist mit dem des Steins verbunden.
Es ist ein Abenteuer Roman der aus zwei Perspektiven geschrieben ist. Aus der Sicht des Protagonisten, Hank-John Wellteas und aus der Sicht eines Erzählers.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen einen Abenteuerroman zu schreiben?
Die Idee hatte sich langsam entwickelt. Ich wollte einen Roman, der einem das Gefühl vermittelt, dass es jedem passieren könnte. Einen Roman der unsere Realität mit etwas mystischem verbindet. Da mich die Kultur der Inka sehr fasziniert, habe ich diese als Basis für mein Abenteuer genutzt. Alte Religionen, geheimnisvolle Rituale und Bauten die man heute noch besichtigen kann, geben dem Abenteuer die richtige Atmosphäre.
Mir war es wichtig ein Buch zu schreiben, was mir selbst auch gut gefällt. Vor allem lege ich wert darauf, dass die Dinge nachvollziehbar sind. Wenn etwas von der Inka Kultur erwähnt wird, so ist dies von mir in verschiedenen Quellen Recherchiert worden.
Sie haben schon mehrere Fachbücher geschrieben. Zu welchem Thema schreiben Sie Fachbücher?
Es handelt sich um medizinische Fachbücher. Da ein Abenteuerroman nicht unbedingt in das Profil dieser Bücher passt. Habe ich mir dafür ein Pseudonym zugelegt „G. Browne“. Denn leider ist es in der Fachwelt so, dass ein Roman rasch die Seriosität von Fachbüchern untergräbt.
Hat Ihnen Ihre Tätigkeit als Fachbuchautor beim Schreiben des Romans geholfen? Sie veröffentlichen ja als Selfpublisher, wenn ich das richtig gesehen habe.
Wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich schon lange vor den Fachbüchern die Idee zu meinem Abenteuerroman und hatte bereits mit den ersten Recherchen dazu angefangen. Die Fachbücher, insgesamt drei, hatte ich quasi dazwischen geschoben. Hierdurch verzögerte sich mein Roman um ungefähr drei Jahre.
Durch das schreiben der Fachbücher und der Zusammenarbeit mit den Verlagen, hatte ich viel Erfahrung in der Textformatierung gesammelt. Dies war sehr hilfreich bei dem schreiben des Manuskriptes und der Formatierung als eBook.
Leider veröffentlichen die Fachbuchverlage keine Romane. Wahrscheinlich aus den gleichen Gründen weshalb ich unter meinem Pseudonym schreibe. Dadurch war und ist es sehr schwierig einen Verlag zu finden der mein Buch veröffentlicht. Da ich nicht der Mensch bin der rasch aufgibt, habe ich mich dazu entschieden mein Buch selbst zu vermarkten. Momentan als E-Book und zum Jahresende auch als Druckversion.
Hilft Ihnen Ihre Erfahrung als Fachbuchautor bei der Vermarktung Ihres Romans?
Leider hilft mir diese Erfahrung nicht. Da sich bei den Fachbüchern die Verlage darum kümmern. Meine Arbeit bestand darin die Bücher zu schreiben, den Text zu formatieren, die Grafiken / Abbildungen zu erstellen und die Genehmigung zum Abdruck von Inhalten anderer Urheber einzuholen.
Haben Sie das Schreiben formal gelernt – also ein entsprechendes Studium oder Schreibkurse absolviert?
Hierzu würde ich mich als Autodidakt bezeichnen.
Haben Sie literarische Vorbilder?
Ich halte nichts von Vorbildern, weder in der Literatur, noch im Leben. Ich bilde mir gern selbst meine Meinung und gehe meinen ganz persönlichen Weg. Denn bei Vorbildern fühle ich mich in meiner persönlichen Entwicklung / Entfaltung eingeschränkt. Ich will niemanden nacheifern, sondern ich selbst sein.
Wenn jemand Vorbilder hat, so ist das völlig in Ordnung. Nur trifft das eben nicht auf mich zu.
Da Sie ja schon relativ viel geschrieben haben, kennen Sie sicher auch das Problem der Schreibblockade. Haben Sie ein gutes Rezept dagegen?
Wer Bücher schreibt, sollte dies nie unter Zwang oder Zeitdruck tun. Meine Manuskripte waren inhaltlich fertig, wenn ich mit den Verlagen ins Gespräch kam, bzw. ich hatte bereits klare Vorstellungen von dem Buch und brauchte diese mit dem Verlag nur abzustimmen.
Außerdem ist es wichtig einen freien Kopf zu haben. Wenn die Gedanken um alltägliche Probleme kreisen, so sollte man diese vorab klären. Nur wer in Ruhe, bei einer Tasse guten Tee sitzt und innerlich entspannt ist, kann eine Geschichte schreiben.
Welche Bücher lesen Sie selber?
Sind Sie ein Fan von eBooks oder bieten Sie den Roman nur als eBook an, weil der Markt das eben verlangt?
Sehr gerne lese ich Bücher die Spannung und Abenteuer haben. Gerne auch mit einem Quäntchen Endzeitszenario.
Die letzten Bücher die ich gelesen hatte waren:
Tagebuch der Apokalypse 1-3 von J.L. Bourne
Die Straße von Cormac McCarthy
Das Buch ohne Namen, Das Buch ohne Staben von Anonymus
Wobei das Tagebuch der Apokalypse mir besonders gut gefallen hatte.
Nun zu ihrer Frage nach den eBooks. Soll ich ehrlich sein? Ich mag keine eBooks. Am liebsten lese ich „richtige“ Bücher. Es muss nach Buch riechen, sich nach Buch anfühlen, es müssen Papierseiten sein die ich umblättere.
Warum ich mein Buch dann als eBook anbiete? Weil es die preiswerteste Alternative der selbst Vermarktung ist. Da es sich inzwischen ganz gut verkauft, werde ich es wahrscheinlich im 4 Quartal als Druckversion veröffentlichen.
Hat Ihre Familie Ihr Buch gelesen? Was hält Ihre Familie von Ihrer Tätigkeit als Schriftsteller?
Die Familie ist der wichtigste und ehrlichste Kritiker. Zu meinem Großen Glück, habe ich die volle Unterstützung, mit einer Priese gesunder Skepsis von meinen lieben.
Planen Sie ein weiteres Buch?
Mir spuken ständig neue Ideen und Geschichten im Kopf herum. Auch eine Fortsetzung von dem „Hüter des Huacasteins“ nimmt bereits Gestalt an, denn ich will ja wissen wie es weitergeht. Als nächstes werde ich aber ein Kochbuch herausbringen, ja richtig ein Kochbuch. Warum? Nun meine Kinder sind bald soweit auszuziehen und damit sie das Heimweh nicht allzu sehr plagt, trage ich grade all unsere Rezepte zusammen, gespickt mit kleinen Tipps zum Kochen. Es wird also ein sehr untypisches Kochbuch, mit Rezepten zu denen man keine exotischen Zutaten benötigt.
Vielen Dank für das Interview, G. Browne. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihren Büchern.
Nichts zu danken, ich fühle mich geehrt, dass sie dieses Interview mit mir gemacht haben.