Mit S. N. Stone habe ich heute eine Autorin zu Gast, die Thriller mit Fantasy und Mystery verbindet.
Guten Tag, S. N. Stone.
– Hallo Ann-Bettina Schmitz.
Du schreibst unter einem Pseudonym. Warum?
– Das Pseudonym habe ich ursprünglich aus beruflichen Gründen gewählt, und auch um das Schreiben von meinem Privatleben zu trennen. Es ist die Zusammensetzung aus meinem Vor- und Nachnamen (Anfangsbuchstaben) sowie meinem Mädchennamen.
Der Klappentext zu deiner neuesten Serie »Menschenseelen« klingt ja richtig unheimlich. Um was geht es da genau?
– Es ist eigentlich die bekannte Geschichte von Gut und Böse, was aber, wenn du feststellen musst, dass das Böse seine Reize hat und vielleicht nicht einfach nur böse ist? Und was ist, wenn du feststellen musst, dass das vermeintlich Gute ebenso seine dunklen Seiten hat? Und Jenna, die Hauptprotagonistin, sitzt plötzlich zwischen den Stühlen, denn auch ihr wurden Menschen genommen, die sie geliebt hat. Sie weiß, dass sie sich ihrer Bestimmung stellen muss, und damit dem Bösen einen tiefen Schlag versetzen kann, aber will sie das überhaupt? Und ist sie schnell genug?
Was fasziniert dich an geschichtlichen Tragödien so, dass du sie in deinen Büchern verarbeitest?
– Mich interessiert Geschichte im Allgemeinen sehr. Beim Schreiben von „Menschenseelen“, das ursprünglich als ein Buch geplant war, kam mir die Idee, geschichtliche Ereignisse zu nutzen, um die Macht und die Reichweite des Bösen zu verdeutlichen, auch die unendlich lange Zeitspanne, in der es die Menschheit begleitet hat und sicher auch begleiten wird.
Bei „Die Grauen Krieger“ habe ich mich eher auf das Germanische und Keltische bezogen, sowie das Mittelalter, Bereiche, die mich persönlich sehr begeistern.
Ich mag diese Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit, es bietet viele Möglichkeiten.
Wie kommst du an die notwendigen Hintergrundinformationen?
– Ich recherchiere viel im Internet, in Büchern, bin bemüht an Handlungsorte zu fahren, um mir die Gegebenheiten anzuschauen, oder nutze Dinge, die ich bereits gesehen habe. Natürlich ist z.B. eine Reise in das London des ausgehenden 19. Jahrhunderts nicht möglich, oder in das byzantinische Konstantinopel, aber das London und Istanbul unserer Zeit kenne ich. Ich unterhalte mich mit Personen, die zu meinen Recherchen beitragen können. Ich halte Augen und Ohren offen und ziehe aus vielen Dingen meine Informationen und auch Ideen.
Deine erste Reihe »Die Grauen Krieger« ist laut Amazon eine Mischung aus Horror und Thriller. Was haben wir uns da genau drunter vorzustellen?
– Ich muss gestehen, dass die Zuweisung des Genres durch meinen Distributor zum Zeitpunkt der Veröffentlichung mir nicht viele Möglichkeiten gelassen hat, mein Genre zu beschreiben. So kam es dann, dass Horror/Thriller am ehesten zu dem gepasst hat, was ich schreibe. Eigentlich handelt es sich auch hier um eine Mystery-Thriller-Trilogie, umgangssprachlich auch gerne Urban-Fantasy genannt. Mittlerweile konnte ich es aktualisieren, denn es sind weitere Genres hinzugekommen.
Es ist das Übernatürliche, verbunden mit dem Unheimlichen und dem Thrill, was ich in meinen Büchern verwende.
Liest du auch selber gerne Horror-Geschichten?
– Ich lese gerne Horrorgeschichten, aber auch Mystery, Urban-Fantasy, Fantasy und (Psycho) Thriller. Eigentlich die Geschichten, die einem eine Gänsehaut und ein Kribbeln im Bauch bescheren.
Dein Buch »Hinter der Lüge« scheint ein reiner Thriller zu sein, der auch in der Gegenwart spielt. Erzähle uns doch etwas darüber.
– Ich wollte mal etwas ohne übernatürliche Elemente „ausprobieren“, so kam „Hinter der Lüge“ zustande. Eine Geschichte, die in erster Linie in der Heimat meines Mannes spielt und dann in Berlin endet.
Anne flieht vor ihrem korrupten Ex-Freund, aus Angst vor dessen Rache, da sie sich an die Polizei gewandt hat. Sie ist immer ganz korrekt und anständig und gar nicht begeistert, als jemand in das Nachbarhaus einzieht, der ihren Vorstellungen und Werten so gar nicht entspricht. Der Nachbar ist ungehobelt, arrogant, frech und das Gegenteil von ihr, aber eigentlich doch irgendwie ganz nett, muss sie feststellen. Er holt sie aus ihrem Trott heraus, ist einfach für sie da. Dass Jan nicht der ist, für den er sich ausgibt, erkennt sie, als ihr Leben tatsächlich bedroht wird, aber er scheint auch ihre einzige Chance zu sein, um zu überleben.
Liest deine Familie deine Bücher? Oder finden sie das zu gruselig?
– Ich glaube, so gruselig sind meine Bücher gar nicht, ich würde eher sagen, sie sind spannend. Meine Familie traut sich also daran und die Reaktionen sind sehr positiv (zum Glück, denn meine Familie ist sehr kritisch und das ist auch gut so), oft gepaart mit Überraschung, auch im positiven Sinne und der Frage, wie man auf solche Ideen kommt.
Schreibst du schon an einem neuen Buch?
– Ich habe gerade den dritten Teil von „Menschenseelen“ beendet. Er liegt nun bei den Testlesern, wartet auf die Korrektur und Überarbeitung. Der vierte Teil ist in der konkreten Planungsphase und wird begonnen, sobald „Menschenseelen -Afarit-“ veröffentlicht ist. Es wird noch einen abschließenden fünften Teil geben, und dann werde ich mich anderen Projekten widmen. Ich habe noch viele Ideen, die zum Teil bereits in Plots festgehalten sind.
Was möchtest du uns sonst noch erzählen?
– Ich möchte mich bedanken, bei den Menschen, die meine Bücher lesen, und die ich mit meinen Geschichten entführen kann, für ein paar Stunden, in eine andere Welt, in ein anderes Leben. Schreiben ist etwas ganz wunderbares, ebenso wie das Lesen, und ich hoffe, dass mir auch zukünftig die Ideen nicht ausgehen, und ich es immer schaffe, meine Leser zu erreichen. Ein Bussi auch an diejenigen, die mich auf so viele Weise unterstützen.
Vielen Dank für das Interview, S.N. Stone. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.
– Ich danke dir, auch für die tolle Möglichkeit meine Bücher und mich hier vorstellen zu können.