Rezension: „Jagdrevier“ von Helene Tursten

jagdrevier

Titel: Jagdrevier
Autorin: Helene Tursten
Übersetzer: Lotta Ruegger und Holger Wolandt
Krimi, TB 254 Seiten, auch als eBook erhältlich, Verlag btb

Die Autorin: Die schwedische Autorin Helene Tursten hatte als Zahnärztin gearbeitet, bevor sie sich ganz auf das Schreiben von Krimis konzentrierte. Heute ist sie eine der bekanntesten Krimiautorinnen Schwedens. Sie lebt mit ihrem Mann in Värmland. Ihre bekannteste Krimireihe um die Kriminalinspektorin Irene Huss ist auch in Deutschland sehr beliebt und wurde verfilmt. »Jagdrevier« ist der erste Band einer neuen Krimireihe um die Ermittlerin Embla Nyström.

Das Buch: Im Spätsommer versammelt sich eine Gruppe von Leuten in einem abgelegenen Waldgebiet in der Nähe von Göteborg zur Elchjagd. Zu dieser Gruppe gehört auch die Polizistin Embla Nyström. Die fröhliche Stimmung ist schlagartig vorbei, als ein Teilnehmer der Jagdgesellschaft tot aufgefunden wird und ein Zweiter spurlos verschwindet. Damit ist auch der Urlaub von Embla Nyström beendet und sie beginnt zu ermitteln.

Die Elchjagd und die damit verbundenen Umstände klingen für deutsche Ohren ziemlich exotisch, obwohl Schweden ja gar nicht so weit weg ist. Man hat aber Zeit genug, sich in die Gegebenheiten hinzudenken, da die Handlung der Geschichte sich anfangs recht langsam entwickelt. Schwierig fand ich allerdings die große Anzahl der handelnden Personen. Da wäre ein Personenregister schon hilfreich gewesen.

Ich hätte mir auch etwas mehr Hintergrundinformation zur Protagonistin Embla Nyström gewünscht. So stellt sie sich mir als etwas naive, sportbesessene Person dar, deren Handlungsweise ich nicht immer nachvollziehen kann.

Die Schilderung der Elchjagd ist sehr ausführlich ausgefallen. Für Jäger sicher interessant, mich hat es weniger interessiert. Die Feinheiten der Elchjagd haben auch nicht so wirklich viel mit der Handlung zu tun.

Die eigentliche Krimihandlung beginnt er im zweiten Drittel des Buches. Dann bietet sie aber nicht viele Überraschungen. Es ist eigentlich recht schnell klar, wer der Täter ist. Die wirklich spannenden Momente entstehen eigentlich eher aus der Naivität der Protagonistin. Für eine Polizistin sehr ungewöhnlich, um nicht zu sagen unglaubwürdig.

Gut gelungen sind die Landschafts- und Ortsbeschreibungen. Man kann sich die Handlungsorte problemlos vorstellen.

Mein Fazit: Ein mäßig spannender Krimi, den ich eher Jägern als Krimifreunden empfehlen würde.

Das Buch wurde mir für die Rezension freundlicherweise vom btb Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.