Interview mit der Autorin Gabriela Lürssen

Gabriela-Luerssen

Mein heutiger Interview-Gast hat sich auf Alltagsgeschichten spezialisiert. Dabei dürfen dann auch schon einmal Tiere vorkommen 🙂

Guten Tag Gabriela Lürßen.

Hallo Ann-Bettina Schmitz.

Dein neustes Buch „Milan – tierisch verkatert“ dreht sich um einen Kater. Bist du selber Katzenbesitzerin?

milan

Ja, ich bin selbst zweifache Katzenbesitzerin. Meine beiden Katzen kommen aus einem Tierheim. Sie verstanden sich dort so gut, dass sie nur zusammen vermittelt werden sollten. Im Nachhinein war es eine sehr gute Entscheidung, beiden Katzen gemeinsam ein neues Zuhause zu geben. Die beiden putzen sich gegenseitig, spielen und streiten miteinander und am Ende liegen sie wieder beide zusammen auf einem Sofa. Einfach zu niedlich.

Ein Jahr früher ist dein Buch „Alltagsspitzen“ erschienen. Um was geht es dabei?

Alltagsspitzen

Ich liebe es, Menschen zu beobachten. Wir alle verhalten uns manchmal etwas „merkwürdig. Warum finden wir z. B. auf einem Bauernmarkt Äpfel mit braunen Stellen so natürlich und schleichen an dem Verkaufsstand entlang, suchen aber beim nächsten Supermarktbesuch hektisch nur die schönsten Äpfel aus dem Karton?
Der Schreibstil von „Alltagsspitzen“ ist sehr besonders. „Anders“, wie mir Leser gesagt haben.
Alle Beobachtungen in meinem Buch sind entweder satirisch, ironisch oder humorvoll geschrieben. Alle Episoden beruhen auf einem wahren Kern, der entweder von mir oder von mir nahestehenden Personen beobachtet oder erlebt wurde. Ganz wichtig ist mir aber, dass alle Geschichten mit mindestens einem Augenzwinkern erzählt werden. Ich würde mich freuen, wenn die eine oder andere Geschichte den Leser zum Schmunzeln, „Genau so ist das“ Sagen oder zum Nachdenken anregt.

Schreiben ist für dich nur ein Hobby. Hauptberuflich bist du als Beraterin in Rechtsfragen tätig und arbeitest als Dozentin. Reservierst du dir feste Zeiten für das Schreiben?

Das Schreiben begleitet mich in allen Bereichen. Als Beraterin gehört auch das Erstellen von Unterlagen zu meinen Tätigkeiten. Als Dozentin versuche ich natürlich, meine Zuhörer zu begeistern oder zumindest am Einschlafen zu hindern. Für den Duvenstedter Kreisel, ein norddeutsches Regionalmagazin, schreibe ich regelmäßig Kurzgeschichten. Nein, feste Zeiten reserviere ich mir nicht. Das geht als Freiberuflerin auch nicht immer so einfach. Aber ich habe immer Papier und Stift bei mir, um mir Notizen zu machen.

Deine beiden Bücher sind im tredition Verlag erschienen. Hast du denen einfach das Manuskript des ersten Buches zugeschickt?

Große Verlage verlangen häufig, dass man ins Konzept passt. Das war nie mein Ziel. Mit dem tredition Verlag habe ich einen Verlag gefunden, der sich auf das Selfpublishing spezialisiert hat. Ich werde umfangreich durch den Verlag unterstützt, z. B. durch Marketingaktionen, Versenden von Pressemitteilungen, … ohne mich dabei in ein Korsett zwängen zu lassen. Für mich ist das die optimale Lösung.

Du schreibst unter deinem eigenen Namen, nicht unter Pseudonym. War das vor der ersten Veröffentlichung eine Überlegung oder war für dich direkt klar, dass du unter deinem Namen schreiben würdest?

Die Entscheidung, nicht unter einem anderen Namen zu veröffentlichen, habe ich bewusst getroffen. Mein Name ist sehr selten und eng mit dem Norden, dem Schiffbau und dem Meer verbunden. Und der Name bin ich. Das bedeutet, dass sich in meinen Beobachtungen und Geschichten ganz viel von mir, meiner Haltung zu Dingen, z. B. Tierschutz, und Einstellungen widerspiegelt. Ich möchte authentisch sein.

Was liest du selber gerne?

Lesen gehört bei mir einfach dazu. Besonders gern lese ich Bücher, die man nicht auf den großen Tischen in Buchhandlungen findet. Es gibt viele Autoren, abseits des Mainstreams, die lesenswert und empfehlenswert sind. Es lohnt sich auf jeden Fall, mal kleine Buchläden zu besuchen und sich Empfehlungen zu holen. Ich bringe mir auch gern Bücher aus dem Urlaub mit, z. B. „Wenn das Moor sein Schweigen bricht“ von Knut Henßler.

Hast du noch andere Hobbys?

In meiner Freizeit spielen Sport und Bewegung an der frischen Luft, eine ganz besondere Rolle für mich. Und das bei jedem Wetter. Ganz wichtig sind mir natürlich meine Katzen. Sie zu beobachten, wirkt unwahrscheinlich beruhigend und entspannend. Und wenn alles mal wieder zu viel wird, dann backe ich. Von Kuchen über Brot und Keksen wird alles von mir gefertigt und natürlich auch gleich probiert.

Schreibst du schon an einem neuen Buch?

Ja, tatsächlich, ich schreibe schon an einem neuen Buch. Es erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2018. Ich liebe es ja, Menschen und ihr Verhalten zu beobachten. Und genau das ist Inhalt meines dritten Buches. Ähnlich wie „ALLTAGSSPITZEN – Portionierte Satire to go“, beschreibt mein drittes Buch wieder das „besondere“ Verhalten einiger Personen, schildert Erlebnisse, und lässt den Leser an der einen oder anderen Beobachtung teilhaben. Die Hauptdarsteller in meinem Buch sind ein Rentnerehepaar aus Hamburg. Sie und deren Freunde und Familie schildern das Erlebte. Da ich noch nicht ganz fertig bin, möchte ich nicht mehr dazu sagen. Wer interessiert ist, dem empfehle ich gern, auf meine Website zu schauen.

Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?

Mir liegt der Tierschutz besonders am Herzen. Ich bitte alle Leser, nicht „einfach mal so“ ein Tier an Weihnachten zu verschenken. Vielen Dank!
Ansonsten wünsche ich allen Lesern eine schöne Adventszeit, entspannte Weihnachten und ein friedliches Jahr 2018.
Und natürlich viel Spaß beim Lesen!

Vielen Dank für das Interview Gabriela Lürßen. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

Vielen Dank!