Rezension: „Ohne Moral“ von Martina Rosenberg

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Titel: Ohne Moral
Autorin: Martina Rosenberg
Krimi, TB, 398 Seiten, auch als eBook erhältlich

Die Autorin: Die Autorin und Journalistin Martina Rosenberg wurde 2012 durch ihren Bestseller „Mutter, wann stirbst du endlich?“ bekannt. „Ohne Moral“ ist ihr erster Versuch im Genre „Krimi“. Sie hat BWL und Journalistik studiert und für verschiedene Sozialverbände als Pressefachfrau gearbeitet. Im Oktober 2017 gründete sie ein Portal für pflegende Angehörige, dessen Geschäftsführerin sie auch ist.

Das Buch: Im Garten des Seniorenwohnparks am See wird eine Tote gefunden. Eine Freundin der Toten und Pflegedienstleiterin in diesem Seniorenpark stößt schnell auf skrupellose, kriminelle Machenschaften rund um Pflegedienste, Ärzte und Angehörige. Welche Rolle spielt der charmante Arzt Dr. Tobias Romanow?

Das durchgängige Thema dieses Krimis ist: „Mit alten Leuten möglichst schnell, möglichst viel Geld zu verdienen“. Das wird von verschiedenen Personengruppen ganz unterschiedlich realisiert, läuft aber immer auf eine schlechte Versorgung der alten Leute raus. Wenn engagierte Pflegekräfte da nicht mitspielen wollen, wird es gefährlich.

Die Autorin versetzt die Leser*innen in den Alltag eines Seniorenheims. Sie zeigt, dass der Alltag der Pflegenden von Zeitnot und Profitdruck geprägt wird. Nur so sind die Handlungen der Hauptpersonen dieses Buches zu verstehen.

Der Krimi hebt sich durch den ungewöhnlichen Schauplatz von der Masse ab. Die spannende Handlung zeigt gleichzeitig, wie es um die Versorgung von Senioren in Deutschland steht.

Ich empfand die Personen teilweise klischeehaft überzeichnet. Dadurch wird die Handlung zu einem großen Teil sehr vorhersehbar. Das ist schade, weil dadurch die Spannung leidet. Andererseits enthält die Handlung aber auch einige überraschende Wendungen, die einen dann doch zum Weiterlesen animieren.

Man merkt dem Buch an, dass die Autorin nicht vorrangig nur einen Krimi schreiben wollte. Der Krimi wirkt ein bisschen wie ein Vehikel zur Darstellung der Betrügereien rund um Pflegedienstleister, ahnungslose Angehörige und skrupellose Geschäftemacher.

Insgesamt lohnt es sich meiner Meinung nach „Ohne Moral“ zu lesen. Man erhält auf unterhaltsame Weise einen Einblick in die Versorgung alter Leute durch Pflegedienstleister und in Altenheimen. Auch wenn hoffentlich die meisten Anbieter seriöser sind, als die Akteure dieses Buches, sind die geschilderten Probleme doch sehr real.

 

Das Buch wurde mir für die Rezension zur Verfügung gestellt. Das hat meine Meinung natürlich nicht beeinflusst.

Auf das Buch bzw. die Autorin bezogene Werbung:
Portal für pflegende Angehörige: www.pflege.pro